Cortisol wird natürlicherweise in der Nebennierenrinde gebildet und stellt das wichtigste endogene Glukokortikoid dar. Derivate des Hormons werden bei verschiedenen Indikationen erfolgreich eingesetzt. Das Ziel der Schmerzreduktion mit Glukokortikoiden wird gleichermaßen über die entzündungshemmende und über die immunsuppressive Wirkung erreicht. Aufgrund dieser immunsuppressiven Wirkung muss beim Einsatz von Glukokortikoiden eine Infektion als Ursache der Schmerzen ausgeschlossen oder eliminiert werden. Einen schlechten Ruf erlangten Kortikosteroide durch den unbedarften Einsatz. Bei richtiger Indikationsstellung überwiegt der Nutzen die potenziellen Risiken jedoch deutlich. So ist sowohl bei systemischer als auch nach lokaler Applikation eine umgehende Reduktion endodontisch bedingter Schmerzen zu verzeichnen. Bei der zahnmedizinischen Schmerztherapie ist die Anwendung auf kurze Zeiträume begrenzt und sollte daher insbesondere bei systemischer Applikation 2 bis 3 Tage nicht überschreiten. Bei intrakanalärer Anwendung in Kombination mit einem lokal wirksamen Antibiotikum kann eine gute Schmerzreduktion erreicht werden, ohne dass systemische Nebenwirkungen zu erwarten sind.
Manuskripteingang: 21.06.2022, Manuskriptannahme: 29.06.2022
Schlagwörter: Kortison, Glukokortikoid, Schmerztherapie, Ledermix, Notfall