Parodontitis ist eine behandelbare Entzündungskrankheit, deren Therapie nicht an Vorleistungen des Patienten gebunden werden kann. Dennoch ist der Grad des Erfolgs einer Parodontaltherapie entscheidend von der Motivierung und einer kontinuierlichen Mitarbeit der Patienten abhängig. Dementsprechend umfasst die erste Therapiestufe neben der professionellen mechanischen Plaquereduktion die Instruktion zum häuslichen Biofilmmanagement (Mundhygieneinstruktion, MHI) sowie die Kontrolle von systemischen Risikofaktoren, inklusive Interventionen zur Änderung des Gesundheitsverhaltens. Die seit Sommer gültige Richtlinie zur systematischen Behandlung
der Parodontitis des Gemeinsamen Bundesausschusses soll dementsprechend Informationen über die Bedeutung von gesundheitsbewusstem Verhalten sowie eine patientenindividuelle Mund-hygieneunterweisung beinhalten. Jedoch ist zum einen die Behandlungszeit, zum anderen aber auch die Aufnahmekapazität unserer Patienten limitiert. Die aktuell für Deutschland angepasste Leitlinie zur Parodontaltherapie soll helfen, anhand der aktuellen Evidenz Prioritäten zu setzen.
Das vorliegende Manuskript wurde auf Grundlage des Manuskripts „Neue S3-Leitlinie ‚Die Behandlung von Parodontitis Stadium I bis III‘ – Teil 1. Klinische Empfehlungen zur ersten Therapiestufe“ (Sälzer et al. Zahnärztl Mitt 2021;111:494−499)1 verfasst.
Manuskripteingang: 25.05.2021, Annahme: 03.07.2021
Schlagwörter: Parodontitis, Risikofaktoren, Verhaltensänderung, Mundhygiene, Motivation, Plaqueentfernung, Biofilmmanagement, Raucherentwöhnung, Diabeteskontrolle, Ernährungsberatung