Seit ihrer Entwicklung und Einführung vor ca. 25 Jahren haben sich die Schmelz-Matrix-Proteine (SMP) als ein Standardmaterial in der regenerativen Parondontaltherapie etabliert. Ergebnisse aus In-vitro-Experimenten, Tierstudien und randomisierten klinischen Studien haben die Evidenz geliefert, dass die Anwendung der SMPs im Rahmen der chirurgischen Therapie die parodontale Wundheilung und Regeneration in intraossären Defekten, Grad-II-Furkationsbefall, aber auch in Rezessionsdefekten fördert und dabei die klinischen Ergebnisse signifikant verbessert. Neueste Daten konnten sogar den Hinweis liefern, dass die SMPs die Ergebnisse der chirurgischen Therapie in supraalveolären Defekten und der nichtchirurgischen Therapie verbessern können und somit eine Erweiterung der klinischen Anwendungen ermöglichen. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, basierend auf der vorhandenen Evidenz die klinischen Indikationen für die Anwendung der Schmelz-Matrix-Proteine darzustellen. Trotz aller positiven Eigenschaften müssen SMPs dennoch streng indikationsbezogen und vor allem bei der Therapie von vertikalen Defekten, Grad-II-Furkationsbefall und Rezessionen im Rahmen eines Gesamtkonzepts gesehen werden. Die Anwendungen im Rahmen der chirurgischen Therapie von supraaveolären Defekten, der nichtchirurgischen Therapie oder in Kombinationen mit Bindegewebetransplantaten für die Rezessionsdeckung sollten kritisch und fallbezogen erwogen werden.
Manuskripteingang: 23.12.2020, Annahme: 25.04.2021
Schlagwörter: Schmelz-Matrix-Proteine, parodontale Regeneration, chirurgische Parodontaltherapie, nichtchirurgische Parodontaltherapie, intraossäre Defekte, Furkationsdefekte, Rezessionsdeckung