In Deutschland bleibt der Anteil an Raucher/-innen unverändert hoch, obwohl die gesundheitlichen Risiken des Tabakkonsums gut belegt sind. Besonders in der zahnmedizinischen Betreuung spielen die durch Rauchen begünstigte Entstehung und Progression oraler Krebserkrankungen sowie parodontaler Erkrankungen eine zentrale Rolle. Unbestritten ist, dass der vollständige Rauchstopp die beste Option für eine verbesserte (Mund-)Gesundheit darstellt. Daher sollten Maßnahmen zur Raucherentwöhnung oder zur Reduktion des Tabakkonsums in ein patientenzentriertes zahnmedizinisches Betreuungskonzept integriert werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Rauchen nicht nur eine schädliche Gewohnheit, sondern eine Suchterkrankung ist. In vielen Fällen bleibt das Ziel des vollständigen Rauchstopps daher unerreichbar. Für diese Patient/-innen können alternative nikotinhaltige Produkte ohne Tabakverbrennung – z. B. E-Zigaretten, Tabakerhitzer oder Tabakbeutel – eine Option zur Schadensminderung („Tobacco harm reduction“, THR) darstellen. Dies erfordert jedoch eine wissenschaftlich fundierte Einordnung sowie eine sachliche Aufklärung über deren Risiken und mögliche Vorteile. Das zahnmedizinische Team sollte Patient/-innen auf ihrem Weg zur Rauchentwöhnung aktiv unterstützen, indem es nicht nur über die gesundheitlichen Risiken aufklärt, sondern insbesondere auch jenen Patient/-innen, die nicht mit dem Rauchen aufhören wollen, realistische Alternativen zur Schadensminderung aufzeigt.
Manuskripteingang: 26.02.2025, Manuskriptannahme: 06.03.2025
Keywords: Rauchen, Rauchentwöhnung, Rauchstopp, Tabakkonsum, Zigaretten, E-Zigaretten, Tabakerhitzer, „Tobacco harm reduction“ (THR), orale Gesundheit, Parodontitis, Mundhöhlenkrebs