Ziel: Vergleich der physikalischen und biologischen Eigenschaften von subtraktiv oder additiv hergestellten Schienen im Gegensatz zu konventionell hergestellten Schienen. Bei den additiv hergestellten Schienen werden ausschließlich Studien zu harzbasierten Systemen betrachtet.
Methode: Die Studienrecherche wurde gemäß der PRISMA-Richtlinien durchgeführt, wobei eine elektronische Suche in der MEDLINE-Datenbank (via PubMed) vom 14.02.2025 bis 25.03.2025 erfolgte.
Ergebnisse: Im Indikationsbereich für orale Schienen weisen subtraktiv hergestellte Schienen die höchsten mechanischen Eigenschaften auf, da sie eine größere Härte und initial höhere Biegefestigkeit haben. Sowohl im subtraktiven als auch im additiven Herstellungsverfahren existieren mittlerweile zusätzlich zu den konventionellen Materialien auch flexible Untergruppen. Diese weisen andere mechanische Eigenschaften auf und tragen somit auch zur Heterogenität bei, insbesondere bei den dreidimensional (3D) gedruckten Materialien. Flexible 3D-gedruckte Materialien weisen den höchsten Verschleiß im Vergleich zu konventionell und subtraktiv verarbeiteten Materialien auf. Konventionelle 3D-gedruckte Materialien haben eine ähnliche Abrasionsbeständigkeit wie konventionell und subtraktiv verarbeitete Materialien. Die Elution von Monomeren in Wasser ist bei 3D-gedruckten Schienen höher als bei konventionell oder subtraktiv hergestellten, wobei eine nachträgliche Oberflächenpolitur die Biokompatibilität verbessern kann. Zudem beeinflussen sowohl die 3D-Druckrichtung als auch die Nachbearbeitungsschritte wie Reinigen und Nachpolymerisieren das Ergebnis und können es durch eine Nachpolymerisation, beispielsweise unter Stickstoff, weiter verbessern.
Schlussfolgerung: Um fundierte Aussagen über die klinische Eignung der 3D-gedruckten Schienen treffen zu können, sind weitere In-vitro- sowie In-vivo-Studien notwendig.
Schlagwörter: Schienen, Kieferorthopädie, 3D-Druck, CAD/CAM, mechanische Eigenschaften