Quintessenz Zahnmedizin, 06/1995

Wegen der Verlaufs- und Therapieproblematik der fortgeschrittenen Aktinomykose wird die Entdeckung von Frühstadien gefördert. Das marginale Parodontium ist zwar als Eintrittspforte bekannt, enorale Aktinomykosen werden jedoch sehr selten diagnostiiziert. Dieser Beitrag zeigt die Bedeutung des marginalen Parodontiums als Ausgangs- und Manifestationsort für aktinomykotische Nah- und Ferninfektionen. Fallbeispiele demonstrieren neben der Entstehung von aktinomykotischen Subkutanabszessen insbesondere parodontale spezifische Befunde und Verläufe. Diese werden gedeutet als Abortivformen der zervikofazialen Aktinomykose mit Chronizität, schlechter Heilungstendenz und Progredienz trotz üblicher chirurgischer Therapie. Mögliches klinisches Leitsymptom ist ein charakteristisches dunkles Gingivarot. Dieses wurde spektralanalytisch als stark gesättigtes und dunkles Rot im Wellenlängenbereich um 605 nm objektiviert. Zur vollständigen Aktinomykose-Diagnostik ist der Nachweis von Drusen und Actinomyces israelii wichtig, jedoch kritisch zu bewerten. Obwohl man sich auf einen langwierigen Verlauf - auch mit Extraktion des betreffenden Zahnes - einstellen muß, ist die parodontale Aktinomykose letztlich gut beherrschbar. Palabras clave: Aktinomykosefrühstadien, parodontale Aktinomykose, Parodontitis marginalis actinomycotica, Rezidive, chirurgische Parodontalbehandlung

Mit dem heutigen Wissen läßt sich Zahnmedizin ohne präventive Maßnahmen gar nicht mehr praktizieren. Prophylaxe wirkt sich gleichermaßen positiv auf die Karies und auf die Parodontalerkrankungen aus, wobei nach dem heutigen Wissensstand Prophylaxe nicht von der Therapie getrennt werden kann. Prophylaxe kann an den Zähnen, an den Mikroorganismen und am Substrat für die Bakterien ansetzen. Sie kann je nach Zielgruppe vom Zahnarzt oder von speziell geschultem Prophylaxepersonal (Dentalhygienikerin, Zahnmedizinische Fachhelferin Prophylaxe) vermittelt werden. Eine qualitativ hochstehende Prophylaxe ist für die Gesundhaltung der Zähne des Patienten unumgänglich. Palabras clave: Prophylaxe, Individualprophylaxe, Kariesprophylaxe

Die Langzeitergebnisse galvanokeramischer Einzelkronen nach dem AGC-Verfahren wurden seit dem Frühjahr 1986 ermittelt und statistisch erfaßt. Die ErfoIgsquote der Einzelkronen während einer mittleren Beobachtungszeit von 4,1 Jahren lag bei 96,2 %. Mögliche Fehlerursachen werden aufgezeigt. Bei Einhaltung strenger Indikations- und Präparationskriterien liefert das System mit hoher Zuverlässigkeit gute und haltbare Ergebnisse. Palabras clave: Galvanokeramische Krone, AGC-Verfahren, klinische Erfahrung, Mißerfolg, Fehlerursache

Extreme Verlagerungen von Eckzähnen im Unterkiefer über die Mittellinie hinweg sind selten. Bei zwei 14 Jahre alten weiblichen Patienten aus Südindien wurde dieses Phänomen jedoch vorgefunden. Bei einer Patientin hatte der rechte Eckzahn im Unterkiefer die Mittellinie überschritten und wanderte nach links nahe am Unterrand der Mandibula bis hin zur mesialen Wurzelspitze des ersten bleibenden Molaren. Bei der anderen Patientin hatte der bleibende linke Eckzahn des Unterkiefers die Mittellinie überschritten und wanderte bis hin zur Wurzel des gegenüberliegenden rechten Eckzahns. Beide Patientinnen verbleiben in regelmäßiger Kontrolle zur Überprüfung einer eventuellen weiteren Zahnwanderung. Die Literatur zu diesem seltenen Befund wird vorgestellt, und mögliche ätiologische Ursachen sowie Behandlungswege werden diskutiert. Palabras clave: Zahnwanderung, Eckzahnverlagerung, Transmigration, Mittellinienüberschreitung

Die multimodale Radiographie stellt einen deutlichen Fortschritt in der präoperativen Diagnostik der zahnärztlichen Chirurgie dar. Neben einem umfassenden Programmangebot mit den Möglichkeiten des Einsatzes der Spiraltomographie und Spaltradiographie ist die im Vergleich zur Computertomographie niedrigere Strahlenbelastung hervorzuheben. Der Einsatz der multimodalen Radiographie bei Implantatplanungen, vor der Entfernung verlagerter Weisheitszähne oder impaktierter Zähne und bei Osteolysen sowie Kiefergelenkserkrankungen wird anhand von Beispielen verdeutlicht. Palabras clave: Multimodale Radiographie (Scanora), präoperative Diagnostik, transversale Schichtaufnahme, Spiraltomographie

Speichelsteine in beiden Unterkieferdrüsen: Auf der Panoramaschichtaufnahme (Abb. 1 a und b) fallen im Bereich des Unterkiefers zwei Verschattungen auf. Eine längliche zahnähnliche Struktur liegt an den Wurzelspitzen der Zähne 33 bis 35. Eine runde, erbsengroße Struktur ist am Unterkieferrand vor dem rechten Kieferwinkel zu erkennen. Mit ergänzenden Röntgenaufnahmen in anderen Ebenen läßt sich zeigen, daß es sich um zwei Speichelsteine handelt. Auf der linken Seite ist die Diagnose mit einer Aufbißaufnahme möglich (Abb. 2a und b). Der rechte Speichelstein läßt sich nur mit einer frontalen Zielaufnahme darstellen (Abb. 3a und b). Palabras clave: Röntgenbild-Atlas, Speichelstein

Jede medikamentöse Schmerzbehandlung setzt eine exakte Schmerzdiagnostik voraus. Hierbei muß in erster Linie die Frage beantwortet werden, ob die Schmerzen ursächlich therapiert werden können oder ob eine symptomatische Behandlung angezeigt ist. Es sollten dann die notwendigen operativen, physiotherapeutischen und psychotherapeutischen Maßnahmen eingeleitet werden. Müssen die Beschwerden zusätzlich medikamentös behandelt werden, so ist in einzelnen Schmerzgruppen eine differenzierte Therapie anzustreben. Nachfolgend sind für einige häufige und typische Beschwerdebilder die Möglichkeiten der medikamentösen Intervention übersichtsartig dargestellt. Palabras clave: Analgetika, Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Metamizol, Schmerzgruppen

Metalle und Legierungen, Kunststoffe, Keramiken und Gips gehören in der Zahnmedizin sowie bei der zahntechnischen Arbeit zu den vorherrschenden Materialien und Werkstoffen. Eine der negativen Erscheinungen dieser Werkstoffe ist die Freisetzung von Stäuben bei ihrer Ver- und Bearbeitung. So entsteht bei jedem Arbeitsgang Staub, der in seiner Zusammensetzung den bearbeiteten Werkstoffen, den eingesetzten Werkzeugen und den verwendeten Hilfsstoffen entspricht. In dem vorliegenden Beitrag wurden Bearbeitungsstäube aus einem großen Kollektiv zahntechnischer Labors der Nordwestschweiz auf ihren Metallgehalt untersucht. Palabras clave: Laborstaub, Metallstaub, Gesundheitsgefährdung, ICP-Methode

Der Beitrag informiert über die 26. Internationale Dentalschau (IDS). die vom 27. März bis zum 1. April 1995 in Köln stattfand. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit werden diejenigen Besonderheiten und Trends der Messe vorgestellt, die in der Zukunft für den Zahnarzt von besonderem Interesse sein werden. (Red.) Palabras clave: IDS, Computer, CD-ROM, digitale Radiologie, CAD/CAM

Fallbezogene differentialdiagnostische Diskussion von Mundschleimhauterkrankungen anhand klinischer Bilder. Palabras clave: Mundschleimhauterkrankung, Proptosis buccalis

Fallbezogene differentialdiagnostische Diskussion von Mundschleimhauterkrankungen anhand klinischer Bilder. Palabras clave: Mundschleimhauterkrankung, Exostose

Immer wieder kommt es bei der Berechnung von Materialien neben den zahnärztlichen Leistungen zu Schwierigkeiten mit den privaten Krankenversicherungen und den Beihilfestellen. Die privaten Krankenversicherungen streichen einmal die Anästhetika, ein anderes Mal das Material für die provisorischen Kronen, ohne eine Linie erkennen zu lassen. Der Privatpatient erhält auf Nachfragen die Auskunft, daß diese Materialien nicht berechnungsfähig seien. Den Schwarzen Peter hat also dann der Zahnarzt, der angeblich unrechtmäßig Materialkosten in Ansatz gebracht hat. Palabras clave: Abrechnung, Materialkosten, Privatliquidation

In vielen Zahnarztpraxen ist ein Radio zur Information und Unterhaltung der Praxismitarbeiter und/oder der Patienten in ständigem Gebrauch. Dabei ist zu beachten, daß hierfür möglicherweise Rundfunkgebühren und Lizenzabgaben an die GEMA zu entrichten sind. Palabras clave: Rechtsfragen, Musikwiedergabe, Rundfunkgebühren, Lizenzen, GEMA

Jedes Jahr werden von der Bundesregierung die Beitragsbemessungsgrenzen, die Geringverdienergrenze und die Geringfügigkeitsgrenze in der Sozialversicherung der allgemeinen Lohn- und Gehaltsentwicklung angepaßt; so auch zum Jahresbeginn 1995. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen für den Zahnarzt werden nachfolgend erläutert. Palabras clave: Steuerrecht, Sozialversicherungsbeitrag, ostdeutsche Zahnarztpraxis, westdeutsche Zahnarztpraxis