EditorialPages 345, Language: GermanLudwig, Björn / Bock, Jens JohannesWissenschaftPages 349-354, Language: GermanSchedel, Louisa / Schwestka-Polly, Rainer / Broßeit, RainerKasuistikEin Platzmangel im Unterkieferzahnbogen in Verbindung mit einer ausgeprägten anterioren Zahngrößendiskrepanz (Bolton-Diskrepanz) und einem vertikal neutralen oder offenen Biss bei einer Klasse-I-Verzahnung im Seitenzahnbereich stellt eine Indikation für eine singuläre Unterkieferfrontzahnextraktion dar. Bei gewissenhafter Fallselektion sollte die Unterkieferfrontzahnextraktion als vollwertige Behandlungsmaßnahme angesehen werden. Anhand eines Patientenbeispiels wird eine solche Therapie dargestellt.
Keywords: Unterkieferfrontzahnextraktion, Bolton-Diskrepanz, Multibracketapparatur
WissenschaftPages 355-368, Language: GermanPérez Varela, Juan Carlos / López Vila, Miriam / Alfaro, Federico HernándezOberkieferkompression und skelettale Klasse III bei Erwachsenen sind Dysgnathien, deren Behandlung komplex und umso schwieriger ist, je schwerer sie ausgeprägt sind und je älter der Patient ist. Für die Erweiterung des Oberkiefers bei Patienten mit partiell oder vollständig verknöcherter Gaumennaht stellt die chirurgisch unterstützte Gaumennahterweiterung (Surgically Assisted Rapid Palatal Expansion, SARPE) das erfolgssichere Verfahren der Wahl dar. Vor allem bei jüngeren Patienten besteht jedoch in einigen Fällen auch die Möglichkeit, die Gaumennahterweiterung mittels Verankerung im Oberkiefer (Maxillary Anchorage Rapid Maxillary Expansion, MARPE), das heißt, ohne adjuvante chirurgische Maßnahmen zu erreichen. In diesem Artikel zeigen wir ein Patientenbeispiel, in dem die Behandlung mit dem MARPE-Verfahren und mit temporären skelettalen Verankerungselementen (Temporary Anchorage Devices, TAD) erfolgte. Die skelettalen Probleme der 18-jährigen, erwachsenen Patientin mit transversal und sagittal unterentwickeltem Oberkiefer, Kippung der Okklusionsebene und einem retinierten Eckzahn konnten trotz ihres Alters ohne Rückgriff auf unterstützende chirurgische Maßnahmen korrigiert werden.Maxillary compression and skeletal class III in adults are complex malocclusions to treat and their difficulty increases according to their severity and the patient’s age. To achieve maxillary expansion in patients with the suture partially or totally closed, the success of the expansion is guaranteed by performing a SARPE (Surgically Assisted Maxillary Expansion). However, especially in young patients, the possibility of performing a MARPE (Maxillary Anchorage Rapid Maxillary Expansion) should be considered in some cases to achieve expansion of the maxilla without resorting to surgical treatment. Here we present a clinical case carried out with MARPE and TADs. The patient is a young (18 years old) with transversal and sagittal hypoplasia of the maxilla, canting of the occlusal plane and an impacted canine. The patient’s skeletal problems were corrected despite his age without resorting to surgery.
Keywords: Oberkieferkompression, MARPE, Gaumennahterweiterung, skelettale Verankerung, temporäre skelettale Verankerungselemente, TAD
WissenschaftPages 369-375, Language: GermanSchreiner, Maximilian / Weissenborn, Inga / Göde, MoritzFull Arch-Intrusion mittels kieferorthopädischer MiniimplantateDieser Artikel beschreibt anhand einer Kasuistik die Behebung eines Gummy Smiles mittels festsitzender Multibracketapparatur und skelettaler Verankerungen. Die maxilläre Gingivaexposition bei der 23-jährigen Patientin mit einseitiger Klasse II-Verzahnung betrug 4 mm und führte zu einer kompromittierenden gingivalen Ästhetik. Es wurden zunächst zwei Miniimplantate im anterioren Bereich im Oberkiefer eingesetzt und die Front mittels Gummiketten intrudiert. Im weiteren Verlauf wurden auch posterior auf der linken und rechten Seite Miniimplantate inseriert, um eine Autorotation der Mandibula durch Intrusion der Seitenzähne zu ermöglichen. Das zweizeitige Verfahren reduziert weitestgehend eine Kippung der Molaren. Es wurde eine beidseitige Klasse I-Verzahnung erzielt und das Gummy Smile auf 1 mm reduziert. Der Artikel beleuchtet die notwendige Diagnostik und erläutert zudem die angewandten kieferorthopädischen Mechaniken.
Keywords: Full Arch-Intrusion, Miniimplantate, Gummy Smile, skelettale Verankerung, Intrusion
International OrthodonticsPages 377-389, Language: GermanKook, Yoon-Ah / Kim, Yoon-Ji / Park, Jae Hyun / Vaid, Nikhilesh R.KasuistikenEine extraktionsfreie Behandlung der dentoalveolären Protrusion ist durch die Integration von temporären skelettalen Verankerungselementen (TSAD) und transparenten Alignern in einer Behandlungsstrategie möglich, die als Hybridaligner oder Hyblign bekannt ist. Mit diesem Ansatz lässt sich die Protrusion bei Patienten, die eine ästhetische kieferorthopädische Behandlung wünschen, wirksam korrigieren. In dieser Fallserie demonstrieren wir die Anwendung der Hybridaligner-Therapie, bei der TSADs (einschließlich modifizierter C-Gaumenplatten und Minischrauben) für die Distalisierung von Ober- und Unterkiefermolaren verwendet werden, während ein transparenter Aligner im Oberkieferbogen den Rahmen für die Distalisierung des gesamten Bogens bildet. Die Hybridaligner-Therapie kombiniert die Vorteile von TSAD und festsitzenden Apparaturen mit der visuellen Attraktivität transparenter Aligner und bietet eine effiziente und ästhetische Behandlungsmethode für Personen mit dentoalveolärer Protrusion.
Keywords: Aligner, modifizierte Gaumenplatte, bignathe dentoalveoläre Protrusion, Molarendistalisation
International OrthodonticsPages 391-398, Language: GermanTserakhava, Tamara / Harlachova, TatsianaZiel der Studie war es, den Zustand der vestibulären Zahnoberflächen nach Abschluss der kieferorthopädisch festsitzenden Behandlung zu bestimmen. Probanden und Methode: Bei 66 Patienten (43 weiblich / 23 männlich) im Alter von 13,0 bis 36,0 Jahren (Durchschnitt: 19,0 Jahre, SD: 9,3) nach Debonding vestibulär geklebter Brackets wurde mittels Laserfluoreszenz mit dem Gerät DIAGNOdent der Zustand der Hartgewebe von 1.162 Zähnen untersucht. Es wurde die von Lussi et al. vorgeschlagene Bewertungsskala verwendet: 1–13: gesunder Zahnschmelz, 14–20: Schmelzdemineralisation, 21–29: Zahnschmelzkaries, 30 oder mehr: Dentinkaries. Die Signifikanz der Unterschiede in den Mittelwerten wurde unter Verwendung des χ2-Tests bewertet. Ergebnisse: Die vestibuläre Oberfläche von 1.144 Zähnen (98,5 %) blieb nach Debonding der Brackets gesund. Insgesamt 18 Zähne (1,5 %) wurden bei 10 Patienten (15,2 %) mit Anzeichen von Karies in verschiedenen Entwicklungsstadien identifiziert: 12 (66,7 %) mit Schmelzdemineralisation, 5 (27,8 %) mit Zahnschmelzkaries und 1 (5,5 %) mit Dentinkaries. Während einer kieferorthopädischen Behandlung mit einem Bracketsystem sind die Zähne des Unterkiefers (n = 13; 72,2 %) statistisch signifikant kariesanfälliger (χ2 = 4,1; p 0,05) als die Zähne des Oberkiefers (n = 5; 27,8 %). Schlussfolgerungen: Während der kieferorthopädischen Behandlung muss bei den Patienten auf den Zustand des Zahnschmelzes geachtet werden und häufigere Ernährungs- und Mundhygieneanweisungen sowie auch regelmäßige Fluoridapplikationen sollten erfolgen.
Keywords: Zahnschmelzzustand, Laserfluoreszenz, kieferorthopädische Behandlung
Kieferorthopädische "Perlen"Pages 399-401, Language: GermanPauls, Alexander / Pauls, FranziskaEs ist bekannt, dass Bestandteile von ungehärteten dentalen Kompositen durch Handschuhe permeieren und dadurch Kontaktdermatitiden und -allergien hervorrufen können. Bei der Befestigung von Brackets und Tubes entstehen unweigerlich Kompositüberschüsse, welche vor dem Aushärten aus dem Patientenmund entfernt werden müssen. Hier wird eine effiziente und assistenzfreie Methode beschrieben, um dies gesundheitsschonend durchzuführen.
Keywords: Kompositüberschuss, Zellstofftupfer, Gesundheitsschutz, assistenzfrei
Clinical PearlPages 403-405, Language: EnglishPhilip, Pramod / Anvery, SarahLabial movement of a lingually erupted tooth is usually accomplished in two steps. Initial wire engagement leads to uncontrolled tipping of the crown labially, resulting in further lingual movement of the root apex. Subsequently, the root apex is moved labially with the application of the labial root torque. Such tipping of the root apex could be avoided by the use of µ spring. It is designed in a way that allows generation of a counter moment large enough to allow labial translation of the tooth, while a labial force is applied to the crown. Simultaneous intrusion and labial translation of the tooth could also be accomplished, with appropriate pre-activation bends, before insertion of the spring.
Keywords: biomechanics, labial translation, intrusion, Australian archwire, vertical slot
Die zertifizierte PatientenpräsentationPages 407-417o, Language: GermanSilli, Silvia / Mindermann, GundiBiomechanikPages 419-426, Language: GermanSchwindling, Franz-PeterTeil 2: Praxistipps 2. OrdnungIn dieser Folge der Biomechanikkolumne werden Vorschläge und praktische Tipps zur Wurzelbewegung 2. Ordnung gegeben. Der Übersicht halber wird die Therapie dabei in die zwei Abschnitte isolierte und paarige Wurzelbewegung unterteilt. Die dargestellten Methoden sind lediglich als Vorschläge aus einer Fülle von Möglichkeiten gedacht, wurden aber vom Autor selbst erprobt. Hauptaugenmerk wird dabei auf der stringenten Verhinderung der Kronenbewegung liegen, um die Wurzelbewegung erst zu ermöglichen.
Keywords: Wurzelbewegung 2. Ordnung, Eckzahnkorrektur, Molarenaufrichtung, Kronenhemmung, Achterligatur, cinch-back, kissing-root-Stellung, V-Biegung
Die differenzialdiagnostisch interessante KasuistikPages 427-429, Language: GermanBinger, Thomas / Binger, Ann Kathrin