Pages 215, Language: GermanTerheyden, HendrikPages 221-233, Language: GermanStrassburger, Christoph / Kerschbaum, Thomas / Heydecke, GuidoAuf der Basis einer systematischen Literaturrecherche wurde der Einfluss von konventionellen prothetischen und implantatprothetischen Behandlungen auf die Zufriedenheit der Patienten und die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität (OHQOL = oral health-related quality of life) analysiert. Dabei wurde nach einschlägigen Arbeiten gesucht, die zwischen 1960 und Februar 2003 publiziert worden waren. Die einzelnen Studien wurden nach den Richtlinien der AHCPR (= Agency for Health Care Policy and Research) hinsichtlich ihrer Aussagekraft (Evidenzniveau) kategorisiert und bewertet. Die Merkmale und Inhalte der Studien wurden analysiert und in tabellarischer Form präsentiert. Es zeigte sich, dass 76 der 114 recherchierten Studien das Evidenzniveau III erreichten. Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass die Beeinträchtigungen der Mundgesundheit nicht nur auf traditionelle klinische Parameter Einfluss nehmen, sondern sich im Alltag deutlich bemerkbar machen können. Vierundzwanzig der 38 Studien mit Evidenzniveau I/II befassten sich mit implantatgetragenen Totalprothesen im Unterkiefer. Als Vergleichsgrundlage dienten konventionelle Totalprothesen. Zahnlose Patienten erleben ihren Zustand als Beeinträchtigung ihrer mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität. Sie empfinden implantatgetragene Totalprothesen im Unterkiefer als großen Vorteil. Mehr als zwei Implantate scheinen aber keinen weiteren Zuwachs an Lebensqualität zu bringen. Forschungsarbeiten, die den Standpunkt des Patienten beleuchten, liegen bislang in erster Linie für Implantatbehandlungen bei zahnlosen Patienten vor. Sonstige prothetische Behandlungsformen wie etwa Einzelkronen, Brücken, Teilprothesen oder andere Konzepte (z. B. verkürzte Zahnreihe) waren bei diesen Studien unterrepräsentiert. Messgrößen, die den Behandlungserfolg vom Standpunkt des Patienten beleuchten, könnten helfen, individuelle prothetische Lösungen zu finden, die sich am Patienten orientieren.
Keywords: Implantate, Prothetik, Lebensqualität, Patientenzufriedenheit
Pages 235-243, Language: GermanKrennmair, Gerald / Weinländer, Michael / Krainhöfner, Martin / Piehslinger, EvaIm Rahmen der vorliegenden Dreijahresstudie wurden implantatgetragene Deckprothesen, die im atrophierten Unterkiefer mit Kugel- oder Teleskopgeschieben stabilisiert wurden, analysiert. Ausgewertet wurden die Überlebensrate der Implantate, der Gewebezustand und die Anforderungen zur Erhaltung der Prothetik. Es wurden 25 Patienten mit zahnlosem Unterkiefer in der interforaminalen Eckzahnregion mit je zwei wurzelförmigen Camlog-Implantaten versorgt. Die Geschiebe wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt: In 13 Fällen wurden Kugelgeschiebe eingesetzt, in zwölf Fällen elastische Teleskopkronen. Für jedes Implantat wurden die Überlebensdauer und die Mobilität (Periotest-Werte) erhoben. Der Gewebezustand wurde über die folgenden Parameter ermittelt: Knochenresorption, Taschentiefen sowie Plaque-, Gingival-, Blutungs- und Zahnsteinindex. Ferner wurden im Rahmen der Beobachtungsdauer anfallende Interventionen zur Erhaltung der Prothetik detailliert ausgewertet und verglichen. Bei den Implantat- und Gewebeparametern zeigten sich keine Unterschiede zwischen den beiden Retentionsmethoden. Im Verlauf der drei Jahre waren in der Gruppe mit den Kugelgeschieben signifikant mehr Komplikationen und erhaltende Interventionen (62 Interventionen) zu verzeichnen als in der Gruppe mit den Teleskopkronen (26 Interventionen; p 0,01). Aus den Ergebnissen lässt sich ableiten, dass sowohl Kugelgeschiebe als auch elastische Teleskopkronen für isolierte Implantate im zahnlosen Unterkiefer geeignet sind. Unterschiede fanden sich weder beim implantologischen Behandlungserfolg noch beim Gewebezustand. Lediglich technische Komplikationen traten bei den Kugelgeschieben signifikant häufiger auf als bei den elastischen Teleskopkronen.
Keywords: Implantatgetragene Deckprothesen, Kugelgeschiebe, Teleskopgeschiebe, atrophierter Unterkiefer, Implantatüberlebensrate, Prothetik
Pages 245-253, Language: GermanTetsch, Jan / Tetsch, PeterEine retrospektive Studie an 1.578 Implantaten über einen 14-jährigen ZeitraumIn einer retrospektiven Studie wurden Daten ausgewertet, die über einen 14-jährigen Zeitraum (1993 bis 2006) nach Sinusbodenelevationen (extern und intern) kontinuierlich in einer Implantatdatenbank (IDB) erfasst und in das ImpDat-Programm (3.0) übertragen wurden. Bei 96 Implantaten fand sich intraoperativ eine Eröffnung der Kieferhöhle. Neununddreißig breitflächige Perforationen wurden durch Membranabdeckungen versorgt. Bei den insgesamt 48 Implantatverlusten lag der prozentuale Anteil (22,9 %) der Kieferhöhleneröffnungen signfikant höher als im Gesamtkollektiv (3,1 %). Bei den Implantatverlusten war mit durchschnittlich 6,8 mm ein höheres apikales Knochendefizit festzustellen als bei den erfolgreich verlaufenden Fällen (durchschnittliches apikales Defizit: 4,4 mm). Die Verweildaueranalysen zeigten sehr positive Ergebnisse. Nach 14 Jahren lag die Wahrscheinlichkeit eines Verlustes unter 5 %.
Keywords: Sinusbodenelevation, Augmentationen, Komplikationen, Implantatverluste, Verweildauerwahrscheinlichkeit
Pages 255-263, Language: GermanKarl, Matthias / Rösch, Silke / Linke, Jens J. / Graef, Friedrich / Wichmann, Manfred G. / Heckmann, Siegfried M.Der spannungsfreie Sitz ("passive fit") von Implantatrestaurationen hängt von vielen Faktoren ab. Ziel dieser Studie war es, die Spannungsentwicklung fünfgliedriger Implantatbrücken vor und nach keramischer Verblendung zu quantifizieren. Entsprechend einer Patientensituation mit drei ITI-Implantaten, die auf ein In-vitro-Modell übertragen wurde, fertigte man für vier Gruppen jeweils zehn fünfgliedrige Implantatbrücken an. Die Erfassung der durch die Befestigung der Brücken auftretenden Spannungen erfolgte mittels Dehnungsmessstreifen, die jeweils mesial und distal der Implantate angebracht wurden. Zur statistischen Analyse dienten multivariate t-Tests (Signifikanzniveau: p = 0,1). Durch die Keramikverblendungen kam es bei allen konventionellen Brücken zu einer zunehmenden Spannungsentwicklung. Die niedrigsten Spannungen zeigten sich bei Brücken, die auf dem In-vitro-Modell direkt mit vorgefertigten Goldzylindern verklebt wurden. Es kann geschlussfolgert werden, dass ein direktes Verkleben von Brückengerüsten an vorgefertigten Komponenten die Herstellungsungenauigkeiten weitgehend kompensieren zu können scheint.
Keywords: Spannungsfreier Sitz ("passive fit"), intraorales Verkleben, Dehnungsmessstreifen, Brückengerüst, Keramikverblendung
Pages 265-274, Language: GermanMarquardt, Pascal / Zech, PeterImplantatprothetische Versorgungen im interforaminalen Bereich des Unterkiefers sichern bei zahnlosen Patienten eine komfortable und effiziente Rehabilitation mit einer hervorragenden Langzeitprognose. Oft kann eine bedingt abnehmbare Brücke eingegliedert werden. Konventionell werden die Gerüste der Suprastrukturen im Goldgussverfahren hergestellt. Dieses Verfahren ist kostenintensiv und stellt an den Zahntechniker hohe Anforderungen. Mit modernen CAD/CAM-Systemen können heute präzise und spannungsfrei sitzende Gerüste aus Titan gefräst werden. Diese sind günstiger als Goldgussgerüste, sehr biokompatibel und besitzen ähnliche Materialeigenschaften wie hochgoldhaltige Legierungen. Im vorliegenden Fallbericht wird die Vorgehensweise dieser Behandlungsoption dargestellt.
Keywords: CNC, CAD/CAM, Implantatprothetik, zahnloser Kiefer, Titan
Pages 279-289, Language: GermanBrock, HenningDie ästhetische Versorgung der Oberkieferfrontzahnregion stellt schon von jeher eine Herausforderung dar. Dies trifft ganz besonders bei jungen Patienten zu. Insbesondere bei Nichtanlagen von Zähnen und/oder bei Zahnfehlbildungen bietet die Versorgung mit vollkeramischen Restaurationen eine sehr gute Möglichkeit. Im Fall von Nichtanlagen steht heutzutage die Versorgung mit einem implantatgetragenen Zahnersatz an erster Stelle. In diesem Zusammenhang stellt das Weichgewebemanagement häufig eine besondere Herausforderung dar. Im beschriebenen Fall einer jungen Patientin war der Zahn 12 nicht angelegt, und der Zahn 22 lag als Zapfenzahn vor. In regio 12 wurde ein Implantat inseriert, und sowohl das Implantat als auch der Zapfenzahn 22 wurden mit vollkeramischen Restaurationen versorgt.
Keywords: Nichtanlage, Zahnfehlbildung, implantatgetragener Zahnersatz, skelettales Wachstum, Weichgewebemanagement, Papillenrekonstruktion, vollkeramische Restauration