OriginalarbeitLanguage: GermanDer Hefepilz Candida verursacht eine klinisch charakteristische Schleimhautentzündung (Candidiasis). Eine entscheidende Rolle für das Entstehen dieser Entzündung spielt die Adhäsion des Pilzes an Wirts- und artifiziellen Oberflächen in der Mundhöhle. Die Adhäsion basiert auf der Erkennung der Wirtsrezeptoren durch die Pilzadhäsine. Die Bindung der Adhäsine an die Wirtsrezeptoren bewirkt die Freisetzung proinflammatorischer Zytokine, die den Entzündungsprozess einleiten. Auch die Invasion des Epithels durch die Candidazellen kann erst nach der Adhäsion des Pilzes erfolgen. Die Biofilmbildung durch interzelluläre Adhäsion führt zur Steigerung der Pilzresistenz gegen Antimykotika und Wirtsabwehr. Nichtsekretoren (se-Homozygoten) zeigen eine erhöhte Anfälligkeit für eine Infektion mit Candida, da die Speichelblutgruppenantigene, welche die Pilzadhäsion unterbinden, nicht sezerniert werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanVollkeramische ProceraAllCeram-Kronen weisen aufgrund ihres industriell gefertigten Hartkerns aus dicht gesinterter Aluminiumoxidkeramik eine hohe Festigkeit auf. Ziel dieser Studie war es, die klinische Gewebeverträglichkeit, die Zuverlässigkeit in der frühen Gebrauchsphase und die Ästhetik dieses Vollkeramiksystems auf natürlichen Zähnen und Implantaten im Front- und Seitenzahnbereich zu überprüfen. Insgesamt wurden 24 Patienten mit 38 ProceraAllCeram-Kronen konsekutiv in die Untersuchung aufgenommen, davon konnten 33 Kronen, 25 auf natürlichen Zähnen und acht auf Implantaten, nach sechs Monaten und einem Jahr Liegedauer nachuntersucht werden. Aufgrund der parodontalen Parameter ließ sich eine gute Gewebeverträglichkeit feststellen. Es kam zu keinen absoluten Misserfolgen, was die klinische Zuverlässigkeit der Festigkeit der Hartkernkappe und das Indikationsspektrum für Front- und Seitenzähne bestätigte. Die subjektive Bewertung von Patient und Zahnarzt bezogen auf Farbe, Form, mukogingivale Kontur und Ästhetik zeigte ein sehr gutes Ergebnis. Die Betrachtung der Randspalten mit Hilfe des konfokalen Laser-Scanning-Mikroskopes nach Herstellung einer Replik ließ keine Strukturmängel am Kronenrand erkennen.
OriginalarbeitLanguage: GermanZiel der Arbeit war es, im Rahmen einer Pilotstudie herauszufinden, ob zwischen den Laborparametern und Kiefergelenkbeschwerden bei juvenilen Patienten mit rheumatischen Erkrankungen statistisch relevante Zusammenhänge vorliegen. Insgesamt wurden 48 Kinder mit rheumatischen Erkrankungen zahnärztlich untersucht. Es wurden die folgenden klinischen Parameter evaluiert: 1. Gelenkknacken, 2. Reibegeräusche, 3. Druckdolenzen (Kiefergelenk und Kaumuskulatur), 4. Lateraldeviation der Mundöffnung und eine eventuelle Kieferklemme in der Vergangenheit. Ferner wurden folgende Laborwerte erhoben: 1. C-reaktives Protein (CRP), 2. IgG-Rheumafaktor (RF), 3. Antinukleäre Antikörper (ANA), 4. Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit (BSG) und HLA-B27. Bei 26 Patienten (54,2 %) konnte ein pathologischer Kiefergelenkbefund (Knacken, Reiben, Druckdolenz, Kieferklemme bzw. Abweichung der Mundöffnung) diagnostiziert werden, während 22 Patienten (45,8 %) keinen pathologischen Kiefergelenkbefund aufwiesen. Bei 21 Patienten (43,7 %) konnte eine CRP-Erhöhung diagnostiziert werden und bei 5 Patienten (10,4 %) wurde ein erhöhter Rheuma-Faktor diagnostiziert, während 15 Patienten (31,3 %) HLA-B27-positiv waren. Es ergaben sich keine statistisch signifikanten Zusammenhänge zwischen erhöhten Laborwerten und pathologischen Kiefergelenkbefunden. Die o. g. Laborwerte sind nicht geeignet, bei juvenilen Patienten Aussagen über eine Kiefergelenkbeteiligung bei rheumatischen Erkrankungen zu machen.
OriginalarbeitLanguage: GermanZiel dieser Untersuchung war es, den makroskopischen Oberflächenflächenbefund approximaler Kariesläsionen mit den histologischen und radiologischen Validierungsresultaten zur Läsionspenetrationstiefe zu vergleichen. 120 unversorgte Approximalflächen von Prämolaren und Molaren mit den folgenden Oberflächenbefunden wurden von zwei Untersuchern im Konsens ausgewählt (n = 30 pro Gruppe): [I] Opazität mit glatter Oberfläche; [II] Opazität mit rauer Oberfläche; [III] schmelzbegrenzte Kavitation; [IV] Kavitation mit Dentinexposition. Die kariöse Demineralisation wurde anhand digitaler Röntgenaufnahmen (Sidexis, 0,08 s, 60 KV; Sirona) bestimmt und anschließend die Kariesextension in Serienschnitten polarisationsmikroskopisch dargestellt (Axiovert 135, Zeiss) und quantifiziert (Measure Pro 32, Teachscreen). Flächen mit Opazitäten zeigten im Vergleich zu Kavitationen eine signifikant geringere absolute und relative Tiefenausdehnung der kariösen Läsion mit folgenden Mittelwerten: I: 0,8 mm/19,6 %; II: 1,1 mm/25,6 %; III: 2,1 mm/ 55,8 %; IV: 2,6 mm/66,9 % (p 0.001, Tukey). Die Assoziation zwischen Histologie- und Oberflächenklassifikation war hoch (r = 0,74 (Spearman)), wohingegen Radiologie und Histologie eine geringere Korrelation aufwiesen (r = 0,42). Wählte man radiologisch eine Dentinläsion als Erkrankungsschwelle, wurden 65 % der Oberflächenkavitationen korrekt detektiert. Trotzdem die histologische Quantifizierung mit dem Zahnoberflächenbefund approximaler Karies grundsätzlich gut korreliert war, zeigte sich, dass weder Initialläsionen noch Kavitationen auf bestimmte histologische Läsionsausprägungen eingrenzbar waren, so dass in Validierungsstudien entsprechend der Fragestellung gezielt eine der beiden Methoden ausgewählt werden sollte. Eine radiologische Validierung ist aufgrund vieler falsch-negativer Befunde nicht zu empfehlen.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie Photodynamische Therapie (PDT) könnte zukünftig eine bedeutende Rolle bei der Behandlung parodontaler Entzündungen spielen. In vorliegender Untersuchung wurde die PDT mit den Photosensitizern Chlorin e6 und BLC1014 in einem Tierexperiment an 6 Beagle-Hunden durchgeführt. Nach der Infektion der Tiere mit P. gingivalis (P.g.) und F. nucleatum (F.n.) wurden die klinischen Zeichen der gingivalen Entzündung/Rötung und Blutung nach Sondieren (BnS) dokumentiert. Der mikrobielle Nachweis erfolgte durch die Polymerase-Kettenreaktion. Die PDT wurde mit den Photosensitizern Chlorin e6 bzw. BLC1014 und mit Hilfe eines Diodenlasers durchgeführt. Mit beiden Photosensitizern konnte eine signifikante Reduktion der klinischen Entzündung (Rötung, BnS) nach PDT-Applikation im Vergleich zur Kontrollgruppe beobachtet werden. Bei Verwendung des Photosensitizers Chlorin e6 konnte eine Suppression von P.gingivalis um 88 % ermittelt werden, PDT mit BLC1014 ergab nur eine Reduktion dieser Spezies um 11,5 %. F.nucleatum konnte ausschließlich mit Chlorin e6 reduziert werden. In der Kontrollgruppe wurde sogar ein Anstieg der Keimbesiedelung beider Spezies um 14,7 % beobachtet.
Die vorliegenden Daten zeigen, dass sich die PDT zukünftig für den klinischen Einsatz als eine Methode zur Reduktion der parodontalen Entzündung und zur Suppression der parodontalpathogenen Spezies etablieren könnte.
OriginalarbeitLanguage: GermanZiel dieser Studie war es, die Übereinstimmung von Radiologen und Zahnärzten bei der Beurteilung von MRT-Aufnahmen des Kiefergelenks festzustellen und die Diagnosesicherheit zu überprüfen.
Zwei Radiologen und zwei Zahnärzte ohne gesonderte Ausbildung bei der Bewertung von MRT-Aufnahmen des Kiefergelenks werteten unabhängig ohne vorherige Kalibrierung 100 sagittale Kiefergelenkaufnahmen aus. Die Kappa-Werte für die Übereinstimmung der beiden Zahnärzte einerseits und der Radiologen andererseits bezüglich der erfassten Kriterien wurden einzeln berechnet. Zusätzlich wurden alle Bilder von zwei kalibrierten Bewertern (Übereinstimmung: kappa = 0.7) beurteilt und die Übereinstimmung mit den Radiologen einerseits und den Zahnärzten andererseits überprüft. Der Kappa-Wert bei den Zahnärzten einerseits und den Radiologen andererseits, war bei den Zahnärzten (k = 0,38) um 0,1 besser, als bei den Radiologen (k = 0,27). Dieses Ergebnis bestätigte sich bei der Beurteilung der Diagnosesicherheit anhand der Übereinstimmung zwischen den kalibrierten Bewertern und den Zahnärzten (Zahnärzte und kalibrierte Bewerter: k = 0,46, Radiologen und kalibrierte Bewerter: k = 0,38).
Die Ergebnisse zeigen, dass die Bewertung von MRT-Aufnahmen des Kiefergelenks durch den Zahnarzt möglich ist, und als Ergänzung zur Bewertung durch den Radiologen auch sinnvoll erscheint. Insgesamt zeigen die niedrigen Kappa-Werte, dass eine Kalibrierung der Befunder anzustreben ist.
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