OriginalarbeitLanguage: GermanIn einer prospektiven randomisierten und kontrollierten Doppelblind-Studie an 196 Patienten wurde der intraoperative Einsatz ozonierten Wassers als Kühl- und Spülmedium bei Osteotomie dritter Molaren mit steriler isotoner Kochsalz-Lösung verglichen. Bezüglich der postoperativ erhobenen Parameter Ödem, maximal mögliche Mundöffnung, Schmerzverlauf und Analgetikaverbrauch fanden sich statistisch keine Hinweise auf Unterschiede zwischen den Gruppen. Postoperative entzündliche Komplikationen traten beim Einsatz von Kochsalzlösung (9,9%) häufiger auf als unter Verwendung von ozoniertem Wasser (4,2%).
OriginalarbeitLanguage: GermanWerkstoffkundliche Untersuchungen der Verfahrenskette Abformung - Modellherstellung beschränkten sich bislang auf die Analyse zweidimensionaler Dimensionsänderungen. Durch die Anwendung hochgenauer optischer Meßverfahren ist es möglich, sowohl zwei- als auch dreidimensionale Dimensionsänderungen zu bestimmen. Messungen der Höhe rotationssymmetrischer Duplikatstümpfe aus 4 Typ-IV-Gipsen und 2 Epoxydharz-Modellwerkstoffen wiesen signifkant größere Dimensionsabweichungen des Epoxydharz-Werkstoffes Blue star (p = 0,05) im Vergleich zu den Typ-IV-Gipsen nach. Die dreidimensionalen Analyseverfahren basieren auf dem Vergleich der Digitalisierdaten von Duplikatstümpfen eines Metallstumpfes (präparierter Zahn 13) mit dessen digitalem Urmodell. Diese neue Untersuchungsmethode gestattet es, die durch Abformung und Modellherstellung bedingte dreidimensionale Formänderung zu analysieren. Die Ergebnisse werden dabei als farblich kodierte Darstellung der Abweichungen zum Urmodell dargestellt.
OriginalarbeitLanguage: GermanMittels Druck-Scher-Untersuchungen wurde die Verbundfestigkeit für die Verbundverfahren (Verblendkunststoffe) Siloc (Art Glass), Rocatec (Sinfony), OVS (Licupast), Sebond MKV (Dialog), HLC Bond (Vita Zeta LC), Targis Link (Targis) und Metal Primer II (Targis) bestimmt. Die Verbunduntersuchungen wurden mit den Legierungen AGC-Gold, Aurofluid 3, Aquarius xh, Simidur E, Wiron 88 und Titan durchgeführt. Vor der Verbundprüfung erfolgte die künstliche Alterung der Verbunde durch Temperaturwechselbelastung (25000 Lastwechsel, 5-60°C) bzw. Kochen (24h). Aus den werkstoffkundlichen Ergebnissen lassen sich Prognosen zur klinischen Langzeitbewährung der untersuchten Verbundverfahren ableiten.
OriginalarbeitLanguage: GermanDas Korrosionsverhalten von unbeschichteten, beschichteten und mit defekten Titannitrid-Beschichtungen versehenen Prüfkörpern aus Reintitan sowie aus einer Nickel-Chrom-Legierung wurde untersucht. Als Korrosionsmedien dienten Natriumchlorid-Milchsäure- bzw. Natirumfluorid-Milchsäure-Lösungen (je 0,1 mol/l). Titannitridbeschichtungen hafteten zwar mechanisch gut auf den Metallen, zeigten jedoch eine ungenügende Beständigkeit gegenüber fluoridhaltigen Lösungen. Im Falle der chloridhaltigen Lösungen konnten die Ionenabgaben der Nickel-Chrom-Legierung durch die Beschichtung etwa halbiert werden. Dies traf auch für die defekten Beschichtungen zu. Aufgrund der mangelnden Korrosionsresistenz gegenüber Fluoriden erscheint eine Beschichtung mit Titannitrid nicht von Vorteil zu sein. Das gilt sowohl für die Legierung als auch für das Reintitan.
OriginalarbeitLanguage: GermanEin Oberkiefermodell, das drei stilisierte Stümpfe aus Edelstahl mit Präparationswinkeln von 3°, 7° und 11° enthielt, wurde mit einer monophasischen Silikonmasse abgeformt. Der Abformlöffel wurde in vier verschiedenen Richtungen abgezogen. Das Abziehen des Löffels im Seitenzahnbereich auf der ipsilateralen Seite des präparierten Stumpfes führte zu keinen genaueren Abformungen als das der kontralateralen Seite. Mit Hilfe der parallelen Entformung konnten die besten Ergebnisse erzielt werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanZiel dieser In-vitro-Untersuchung war die Überprüfung von hydrolytischen und thermischen Einflüssen auf die Verbundfestigkeit zwischen Verblendkompositen und Co-Cr-Mo- bzw. Titan-Gerüstmaterialien anhand der Druckscherfestigkeit (ISO 10477). Thermoresin LC/Metal Primer II auf Co-Cr-Mo, Vita Zeta LHC/Zeta HLC Bond auf Titan bzw. Co-Cr-Mo sowie Sculpture/Metal Coupler auf Titan zeigten mit Werten zwischen 5 MPa und 10 MPa bedingt ausreichende Scherfestigkeit, während auf beiden Metallen bei Sinfony und Compoglass in Verbindung mit Rocatect sowie bei Thermoresin LC/Metal Primer II auf Titan mit einer Verbundfestigkeit von >= 10 MPa ein gutes bis sehr gutes Verbundverhalten festgestellt wurde.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie Platin-Kohle-Replica (Pt/C-Replica) zur Darstellung der Feinstrukturen und ihrer topographischen Relationen in der Elektronenmikroskopie wurde zur Wiedergabe der Morphologie der Zahnschmelzoberfläche (ZSO) verwendet. Mit dieser Methode kann sowohl die normale ZSO als auch deren pathologische Änderungen mit einem Auflösungsvermögen bis 2 nm dargestellt werden, wodurch in diesem Bereich neue Möglichkeiten für detaillierte Studien eröffnet werden.
OriginalarbeitLanguage: GermanMaterialverträglichkeitsreaktionen auf zahnärztliche Legierungen können auch durch Strukturinhomogenitäten infolge von Verarbeitungsfehlern verursacht werden. Mittels Farbstoffdiffusion lassen sich Lunker, Porositäten oder andere Fehlstellen zahnärztlicher Gußobjekte bis zu einer Größenordnung von 3-10 µm auffinden, sofern sie in direkter Verbindung zur Oberfläche der Werkstücke stehen. Diese zerstörungsfreie Methode der Qualitätskontrolle kann als geeignet angesehen werden, Fehlstellen zahnärztlicher Restaurationen mit geringem Zeit- und Kostenaufwand nachzuweisen.
OriginalarbeitLanguage: GermanEs konnte gezeigt werden, daß die Applikation von konzentriertem Chlorhexidinlack zu langandauernder Unterdrückung der Mutansstreptokokken an den entsprechenden zaznoberflächen führen kann. Die karieshemmende Wirkung dieser Behandlung ist umso besser, je länger danach die Mutanszahlen niedrig bleiben. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, inwieweit die Häufigkeit der Zuckeraufnahme die Rekolonisation der Mutansflora nach Chlorhexidinlackapplikation beeinflußt. Ratten mit einer bekannten Mikroflora von Streptococcus- und Actinomyces-Stämmen wurden im Bereich der linken Unterkiefermolaren mit Chlorhexidinlack behandelt. Die rechten Unterkiefer bildeten die Kontrollen. Die automatisch gesteuerte Fütterung bestand aus 0, 4, 8 oder 18 zuckerhaltigen von insgesamt 18 täglichen Mahlzeiten. 3 Wochen nach Experimentbeginn waren in den behandelten Kieferhälften die Mutansstreptokokken noch unterdrückt. Dabei war ihre Anzahl nicht signifikant mit der Häufigkeit der Zuckerkontakte korreliert. Erst nahc 6 Wochen hatten die Mutanszahlen bei Ratten mit den häufigsten Zuckerkontakten (18mal pro Tag) die hohen Werte der Kontrollseiten fast wieder erreicht. Dies war jedoch nicht bei Tieren mit niedrigerer Frequenz der Zuckeraufnahme der Fall. Die Karieshemmung durch Behandlung mit Chlorhexidinlack betrug 85% bei 4 und 56% bei 18 täglichen Zuckerkontakten. Man kann daraus schließen, daß eine mäßige Zuckeraufnahme den Anstieg der Mutansstreptokokken-Zahl nach Behandlung mit Chlorhexidinlack nur geringfügig fördert.
OriginalarbeitLanguage: GermanIm Rahmen einer retrospektiven Studie wurden Daten von 111 doppelkronenverankerten Teilprothesen ausgewertet, die in der Abteilung für Zahnärztliche Propädeutik und Kiefer-Gesichtsprothetik in den Jahren von 1984 bis 1996 eingegliedert wurden. Diese Teilprothesen waren u.a. dadurch charakterisiert, daß zu ihrer Verankerung Doppekronen mit Spielpassung verwendet wurden, welche neben der starren auch die resiliente Lagerung einer Teilprothese ermöglichen. Für die 392 Pfeilerzähne wurde das Risiko des Pfeilerverlustes untersucht. Bei starrer Lagerung (>= 4 Pfeilerzähne) betrug das Risiko nach fünf Jahren 4,8% und nach zehn Jahren 8,9%. Bei resilienter Lagerung (= 3 Pfeilerzähne) waren es 8,7% nach fünf bzw. 13,5% nach zehn Jahren. Die Ergebnisse zeigen, daß sich Doppelkronen mit Spielpassung gleichermaßen gut zur Verankerung von starr wie auch von resilient gelagerten Teilprothesen eignen.
OriginalarbeitLanguage: GermanVier verschiedene Klebesysteme wurden auf ihre Verbundfestigkeit zu galvanisiertem Feingold dreier Galvanogeräte, AGC 5-Prozeß, Grammat 21M und Helioform HF600, im axialen Zugtest untersucht. Die Prüfungen wurden nach 24 Stunden Trockenlagerung und nach 150 Tagen Lagerung in destilliertem Wasser jeweils bei 36°C durchgeführt. Die mittleren Verbundfestigkeiten lagen zwischen 20 und 56 MPa. Es ergaben sich signifikante Festigkeitsunterschiede von ca. 10% in Abhängigkeit von der Galvanogoldbasis. Größere Unterschiede von bis zu 50% wurden in bezug auf die verwendeten Verbundsystem registriert. Nach Wasserlagerung zeigte der Verbund beim Panavia 21 EX-System unveränderte Werte, während das Rocatec-System nach Wasserlagerung eine Festigkeitssteigerung aufwies. Die Prüfwerte für die Klebeverfahren Silicoater MD und Siloc fielen ab. Trotz des Festigkeitesverlustes nach Wasserlagerung bei einzelnen Verfahren erfüllten alle Systeme die klinischen Anforderungen.
OriginalarbeitLanguage: German64 Oberkiefer-Frontzähne wurden mit standardisierten approximalen Kavitäten präpariert, bis zur Größe ISO 60 aufbereitet und wurzelgefüllt. Je 16 Zähne wurden entweder mit Titanstiften der Größe ISO 90, ZrO2-Stiften der Größe ISO 90 bis 3 mm vor der Wurzelspitze versehen oder mit Hybridkompositaufbauten bis 3 mm unterhalb der Schmelz-Zement-Grenze versorgt. Bei 16 Zähnen der Kontrollgruppe wurden die Wurzelfüllungen belassen und nur die endodontischen Zugangskavitäten mit Komposit verschlossen. Die approximalen Kavitäten aller Zähne wurden mit Komposit gefüllt. Danach wurden alle Zähne präpariert (zirkuläre Stufe) und mit Einzelkronen versorgt. Je 8 Zähne jeder Gruppe wurden einer Kausimulation von 1,2 Mio. Zyklen (F = 25N) mit simultanem Thermocycling (10000 TLW) unterzogen. Anschließend erfolgte die statische Belastung aller Probenkörper in einer Universalprüfmaschine bis zum Bruch. Während der Kausimulation trat eine Fraktur in der Gruppe mit Kompositaufbau auf. In bezug auf die Frakturfestigkeit ergaben sich weder zwischen noch innerhalb der Gruppen signifikante Unterschiede vor und nach Kausimulation.
OriginalarbeitLanguage: GermanDie Freisetzung von Hydroxid-Ionen aus kalziumhydroxidhaltigen Guttaperchastiften und wäßrigen Kalziumhydroxid-Suspensionen wurde anhand von Lösungsversuchen in isotonischer NaCl-Lösung und Tris-HCl-Puffer verglichen. Darüber hinaus wurde die alkalisierende Wirkung auf Wurzeldentin untersucht, indem nach Aufbereitung die Wurzelkanäle von insgesamt 120 extrahierten Zähnen für 24h, 3d oder 7d entweder mit Guttaperchastiften der ISO-Größe 40 oder mit einer äquivalenten menge wäßriger Kalziumhydroxid-Suspension versorgt wurden. Nach Längsspaltung der Zähne wurden die pH-Werte des Dentins mittels pH-Mikroelektrode an jeweils vier definierten Meßpunkten bestimmt. In NaCl-Lösung bewirkten die Guttaperchastifte wie auch reines Kalziumhydroxid einen schnellen Anstieg des pH-Wertes auf ca. 11. Im Tris-Puffer war indes nur nach Lösung von Kalziumhydroxid ein merklicher Anstieg des pH-Wertes nachweisbar. Die Guttaperchastifte waren über einen Zeitraum von 7d nicht in der Lage, das Wurzeldentin zu alkalisieren. Daher erscheinen sie zur medikamentösen Versorgung des aufbereiteten Wurzelkanals wenig geeignet. Mit der wäßrigen Kalziumhydroxid-Suspension wurde schnell und über einen langen Zeitraum eine deutliche Alkalisierung des Dentins bis nahe der Wurzeloberfläche erreicht.
OriginalarbeitLanguage: GermanNach wie vor gilt die Schrumpfung der C-Silikone bei der Lagerung der Abformung als ein wesentlicher Nachteil dieser Materialklasse. Da systematische Untersuchungen aus neuerer Zeit nicht vorliegen und die Hersteller angeben, mittlerweile verbesserte Materialien zu haben, gab die Neuvorstellung eines automatisch mischbaren C-Silikons Anlaß zu einer Überprüfung der Lagerungsstabilität moderner C-Silikone. Vier stilisierte Zähne wurden aus V2A-Stahl gedreht und auf einer Stahl-Basisplatte montiert, die mit Hilfe einer zusätzlich aufgesetzten Kunststoffmaske zu einem vollständigen Oberkiefermodell ergänzt wurde. Von diesem Modell wurden mit insgesamt 8 Material-Verfahrenskombinationen jeweils 30 Abformungen vorgenommen. Die Abformungen wurden mit Typ-IV-Gips (Fuji-Rock) nach 1, 24 und 72h ausgegossen und die Maßänderungen der Stümpfe sowie zusätzlich von 5 diametralen Strecken bestimmt. Bei allen geprüften Materialien konnte bei einer Lagerung über 72h keine klinisch relevante schrumpfungsbedingte Dimensionsänderung festgestellt werden. Damit ist bei den geprüften Materialien die Dimensionsstabilität der Massen bei der Lagerung entscheidend verbessert.
OriginalarbeitLanguage: GermanVielfältige Bemühungen wurden seitens der Hersteller von Abformmaterialien unternommen, um die Hydrophobie der A-Silikone zu mildern. Da die Benetzbarkeit hydrophilisierter A-Silikone im Gegensatz zu der der C-Silikone im Verlauf der Vernetzungsreaktion zunimmt, ist das Kontaktwinkelverfahren zur Beschreibung des Materialverhaltens in der Applikationsphase nicht geeignet. In dieser Untersuchung wird daher d er Einfluß von Sulkusflüssigkeit auf die erreichbare Abformgenauigkeit in einem semiklinischen Modell (Sulkus-Fluid-Flow-Modell) untersucht. Mit verschiedenen Abformmaterialien wurden Abformungen durchgeführt und deren Übereinstimmung mit dem Originalstumpf bestimmt. Es zeigte sich, daß am feuchten Stumpf prinzipiell schlechtere Ergebnisse erreicht wurden als am trockenen. Signifikante Unterschiede waren jedoch ausschließlich für ein nicht hydrophilisiertes Experimentalsilikon zu ermitteln.
OriginalarbeitLanguage: GermanVon Mißerfolgen kann man sprechen, wenn Zahnersatz wiederholt werden muß, wenn Patienten adaptierunfähig sind, wenn durch eingesetzte Arbeiten Schäden verursacht werden oder wenn der Patient oralen Diskomfort beklagt. Mißerfolge bedeuten immer Streß für den Zahnarzt und belasten das Arzt-Patienten-Verhältnis. Nachstehend werden Fehlerquellen aufgezeigt, die fast allesamt dem Bereich der Prozeßqualität zuzordnen sind, weil sie die Strukturierung der Behandlung betreffen. Die Prävention und Behebung von Mißerfolgen besteht vorwiegend im Bewußtmachen und ständigem Aktivieren von Basiswissen.