QZ - Quintessenz Zahntechnik, 6/2025
WissenschaftPages 680-688, Language: GermanEsmail, Iman / Gmeiner, Julia / Meinen, John / Stimmelmayr, Michael / Edelhoff, Daniel / Schmidlin, Patrick R. / Stawarczyk, BognaDie dentale Implantologie hat sich in der Vergangenheit kontinuierlich weiterentwickelt. Zahlreiche Innovationen in Bezug auf Materialien, Implantatdesign, klinische Protokolle sowie prothetische Schnittstellen wurden interdisziplinär vorangetrieben. Gerade mit der Einführung zweiteiliger Zirkonoxid-basierter Implantatsysteme sind neue Befestigungsmöglichkeiten entstanden. Da bislang klinische Langzeitstudien für deren erfolgreichen Einsatz noch spärlich sind, bleibt dieser Forschungs- und Entwicklungszweig besonders relevant. Ziel der vorgelegten Übersicht ist, auf die materialkundlichen Fortschritte von Zirkonoxid als Implantatwerkstoff, die Besonderheit zweiteiliger Zirkonoxidimplantate sowie das Befestigen von Zirkonoxid-Versorgungen einzugehen.
Keywords: Implantologie, Zirkonoxid, Glasfaserabutment, Interface, Implantatkrone, Befestigung
Parodontologie, 2/2025
Pages 147-160, Language: GermanStimmelmayr, Michael / Güth, Jan-Frederik / Krennmair, Gerald / Stangl, Martin / Graf, TobiasTherapieansätze für langzeitstabile ErgebnisseBrückenrestaurationen sind zum Ersatz fehlender Zähne nach wie vor häufige Therapiemittel im klinischen Alltag. Gerade im ästhetischen Bereich können sich Hart- und Weichgewebedefekte in Regionen mit Brückengliedern limitierend auf die Ästhetik und Parodontalhygiene auswirken und prothetisch anspruchsvoll zu versorgen sein. Parodontalchirurgische Weichgewebeaufbauten können dabei helfen, ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen. Art und Umfang der Weichgewebeaufbauten sind individuell und auch davon abhängig, ob der nicht erhaltungswürdige Zahn bereits entfernt oder noch in situ ist. Die vorliegenden Fallberichte stellen dabei autologe Herangehensweisen beim Vorliegen unterschiedlicher Ausgangssituationen in den Fokus: eine „Alveolar ridge preservation“ bei Vorhandensein des zu ersetzenden Zahns, eine Bindegewebetransplantation bei einem lateralen Hart- und Weichgewebedefekt sowie die Anwendung eines kombinierten Schleimhaut-Bindegewebetransplantats (Kombinationstransplantat) bei einem 3D-Hart- und Weichgewebedefekt. Nach erfolgter Weichgewebeaugmentation kommt der Gestaltung der Brückenglieder eine wichtige Rolle zu. Während durch sog. „Ovate Pontic“-gestaltete Brückenglieder bei definitivem Zahnersatz im Idealfall ein naturnahes Ergebnis erreicht werden kann, sind in der Vorbehandlungs- und Ausformungsphase Kenntnis und Anwendung alternativer basaler Gestaltungsmöglichkeiten von Brückengliedern (z. B. sog. „Hygienic Pontic“) entscheidend. Zudem kann der Einsatz von Langzeitprovisorien vor der definitiven prothetischen Umsetzung die Vorhersagbarkeit des Endergebnisses steigern. Die hier im Folgenden dargestellten Fallbeispiele zeigen langfristig stabile Ergebnisse in den Pontic-Bereichen, was durch die aktuelle Literatur bestätigt werden kann. Ein interdisziplinäres Verständnis bzw. Vorgehen von der Planung bis zur Umsetzung ist für den Erfolg maßgebend.
Keywords: Bindegewebetransplantat, Kombinationstransplantat, „Pontic site augmentation“, „Pontic site development“, Pontic-Gestaltung, Weichgewebeaugmentation
International Journal of Computerized Dentistry, 2/2025
ApplicationDOI: 10.3290/j.ijcd.b6262983Pages 163-177, Language: English, GermanGraf, Tobias / Aini, Tuba / Stimmelmayr, Michael / Brandt, Silvia / Güth, Jan-FrederikBackground: Implantology is becoming increasingly digital, opening up new therapy options to achieve preferably predictable and complication-free results. One key parameter for success seems to be stable and fixed soft tissue around the implant as well as the prosthodontic supply. The concept presented in this article aims for an anatoform and stable emergence profile around implants in a digital workflow applying individual polyetheretherketone (PEEK) healing abutments. Case presentation: A 63-year-old female patient presented to the Department of Prosthodontics at the Center for Dentistry and Oral Health of the Goethe University Frankfurt with implants inserted at regions 45 and 47 and conventional titanium healing abutments. An intraoral scan was performed and a screw-retained 3-unit fixed dental prosthesis (FDP) was designed. On the basis of the CAD, individual healing abutments were designed and fabricated out of PEEK, representing a similar emergence profile to that of the final FDP. The components were fabricated in a milling center and finalized. After soft tissue relocation, the individual PEEK healing abutments were placed. Then, after a 3-week rest period, a screw-retained FDP fabricated out of monolithic zirconium oxide was inserted without further soft tissue compression. Conclusion: Individual healing abutments fabricated out of PEEK might be an interesting therapy option for shaping the soft tissue around implants and can be supplemented as a straightforward tool especially in fully digital workflows.
Keywords: digital workflow, healing abutment, implant prosthetics, individual healing abutment, PEEK, screw-retained fixed dental prostheses
The International Journal of Prosthodontics, 5/2024
Online OnlyDOI: 10.11607/ijp.8548, PubMed ID (PMID): 37729488Pages e223-e227, Language: EnglishGraf, Tobias / Völler, Elisabeth / Schweiger, Josef / Stimmelmayr, Michael / Güth, Jan-Frederik / Erdelt, Kurt-JürgenPurpose: To evaluate the behavior of hybrid abutment crowns fabricated from monolithic lithium disilicate ceramic (LDC) and to compare the influence of different in vitro artificial aging protocols. Materials and Methods: A total of 32 monolithic hybrid abutment crowns of monolithic LDC were fabricated. Of these, 24 were artificially aged using three different protocols up to a 20 year simulation (1.2 × 106, 2.4 × 106, 4.8 × 106 chewing cycles, thermocycling), a control group underwent no artificial aging (n = 8, N = 32). Load-to-failure tests were conducted for all specimens, and failure values were compared (P < .05). Results: All specimens passed in vitro aging. Mean failure load values between 532.6 and 562.8 N were found but did neither differ significantly among the test groups nor from the control group. Conclusions: Within the limitations of this in vitro pilot study, hybrid abutment crowns manufactured from monolithic LDC seem to offer appropriate long-lasting mechanical stability over a simulation period up to 20 years. The failure values and complication pattern seem to be independent of several aging protocols in this test set-up.
Implantologie, 1/2024
Pages 49-62, Language: GermanKrennmair, Gerald / Weinländer, Michael / Forstner, Thomas / Krennmair, Stefan / Stimmelmayr, Michael / Malek, MichaelEine prospektive klinische StudieIn dieser Studie sollte die Eignung der bukkalen teilschichtigen Eversionsperiostplastik (EPP) für den Weichgewebeverschluss nach horizontalen Kammaugmentationen im Unterkiefer-Seitenzahnbereich untersucht werden, die als Onlay-Transplantation in Knochenschild-Technik durchgeführt wurden. Insgesamt 16 Patienten (12 Frauen und 4 Männer, mittleres Alter: 46,2 ± 8,7 Jahre) mit 18 horizontalen Knochendefekten im Unterkiefer-Seitenzahnbereich wurden inkludiert und erhielten eine laterale Onlay-Knochentransplantation in Knochenschild-Technik. Nach der lateralen Kammaugmentation wurde der Weichgewebeverschluss durch eine EPP hergestellt, die anschließend prospektiv nachbeobachtet wurde. Der Verlauf der Wundheilung wurde mit einem modifizierten Index bewertet. Dieser bestand in einer binären Bewertung (ja = 0, nein = 1) folgender Punkte: (1) Blutung auf Palpation oder spontan, (2) Farbunterschied des Weichgewebes, (3) Präsenz eines Hämatoms, (4) Präsenz von Granulationsgewebe, (5) unvollständiger Schluss der Inzisionsränder, (6) Dehiszenz mit sichtbarem Augmentationsmaterial, (7) Exsudation, (8) Eiterung. Zusätzlich erfolgte eine individuelle Quantifizierung des Schmerzes und der Schwellung mit einer 6-stufigen visuellen Analogskala (VAS, 0 = kein Schmerz/keine Schwellung, 5 = starker Schmerz/starke Schwellung). VAS-Werte von 0, 1 und 2 wurden als 1, VAS-Werte von 3, 4 und 5 als 0 in den binären Heilungsindex eingerechnet. Ein alle 10 Punkte umfassender Summenscore der Heilung wurde 2, 7 und 14 Tage sowie 1 und 4 Monate postoperativ ermittelt und die Ergebnisse der einzelnen Nachuntersuchungen wurden verglichen. Der Summenscore nahm von Tag 2 (6,6 ± 1,1) bis Tag 7 (8,9 ± 1,0) signifikant zu (p < 0,01), zeigte aber zwischen Tag 14 (9,6 ± 0,6) und der 1- und 4-Monats-Nachuntersuchung (10,0 ± 0) nur noch geringe Veränderungen. Weder trat eine Wunddehiszenz noch ein unvollständiger Schluss der Wundränder auf. Im Einzelnen waren Palpationsbluten, Hämatom und Exsudation mit 50 %, 100 % bzw. 22,2 % an Tag 2 und mit 16,7 %, 55,6 % bzw. 22,2 % an Tag 7 die häufigsten Begleiterscheinungen. Die durchschnittlichen VAS-Werte für Schmerz und Schwellung lagen am Tag 2 zunächst bei 4,0 ± 0 bzw. 3,0 ± 0,77, nahmen bis zum Tag 7 (2,0 ± 0 bzw. 2,0 ± 0,59) und Tag 14 (1,0 ± 0,42 bzw. 2,0 ± 0,79) signifikant ab (p < 0,001) und lagen nach 1 und 4 Monaten jeweils bei 0. Die bukkale teilschichtige EPP erleichtert die Lappenverschiebung und ermöglicht einen dichten Weichgewebeverschluss über großen horizontalen Kammaugmentationen im Unterkiefer-Seitenzahnbereich, da ein doppelschichtiger überlappender Wundverschluss erfolgt. Obwohl die Technik chirurgisch anspruchsvoll ist, kann sie die Rate postoperativer Komplikationen signifikant reduzieren.
Originalpublikation: Krennmair G, Weinländer M, Thomas F, Krennmair S, Stimmelmayr M, Malek M. Efficacy of Labial Split-Thickness Eversion Periosteoplasty for Soft Tissue Management in Posterior Mandibular Horizontal Ridge Augmentation Procedures: A Prospective Clinical Study. Int J Oral Maxillofac Implants 2023;38:717–726.
Keywords: Weichgewebeschluss, laterale Knochenaugmentation, Unterkiefer-Seitenzahnbereich
The International Journal of Oral & Maxillofacial Implants, 4/2023
DOI: 10.11607/jomi.10135, PubMed ID (PMID): 37669517Pages 717-726, Language: EnglishKrennmair, Gerald / Weinländer, Michael / Thomas, Forstner / Krennmair, Stefan / Stimmelmayr, Michael / Malek, MichaelPurpose: To evaluate the efficacy of split-thickness labial eversion periosteoplasty (EPP) for soft tissue closure in horizontal ridge augmentation of posterior mandibular regions using a bone shell onlay grafting technique.
Materials and Methods: Sixteen patients (12 female and 4 male; mean age: 46.2 ± 8.7 years) with 18 horizontal bone defects in posterior mandibular regions were included for lateral onlay bone grafting using the bone shell technique. After lateral bone augmentation, the EPP was used for soft tissue closure and was prospectively followed up for wound healing efficacy using a modified scoring index. The scoring index included dichotomous (yes: 0 / no: 1) evaluation of the following items: (1) bleeding on palpation or spontaneously, (2) tissue color difference, (3) presence of hematoma, (4) presence of granulation tissue, (5) incomplete incision margin closure, (6) dehiscence with visible augmentation material, (7) presence of exudation, and (8) presence of suppuration. In addition, a visual analog scale (VAS) was used to quantify and record the amount of pain and swelling (0 = no pain/swelling and 5 = severe pain/swelling); VAS scores of 0, 1, and 2 were rated as 1 in the dichotomous scoring index, and VAS scores of 3, 4, and 5 were rated as 0. A summarized wound healing score consisting of all 10 items was assessed at days 2, 7, and 14 and at months 1 and 4 postoperatively, including a comparison of the follow-up evaluations.
Results: The summarized healing score increased significantly (P < .01) between day 2 (score: 6.6 ± 1.1) and day 7 (score: 8.9 ± 1.0) but showed little difference between day 14 (score: 9.6 ± 0.6) and the 1- and 4-month follow-ups (score: 10.0 ± 0). There was no wound dehiscence and no incomplete incision margin adaptation. For the individual parameters evaluated, bleeding on palpation, hematoma, and exudation were the most frequent side effects at day 2 at 50%, 100%, and 22.2%, respectively, and at day 7 at 16.7%, 55.6%, and 22.2%, respectively. The average pain score and the swelling/edema score were initially 4.0 ± 0 and 3.0 ± 0.77 on day 2, with a significant decrease (P < .001) by day 7 (pain: 2.0 ± 0; edema/swelling: 2.0 ± 0.59) and day 14 (pain: 1.0 ± 0.42; edema/swelling: 2.0 ± 0.79) and complete absence (score: 0) at months 1 and 4.
Conclusions: Labial split-thickness EPP facilitates flap advancement and enables tight soft tissue coverage in large horizontal posterior mandibular bone augmentations as a result of offset double-layer wound closure. Although this procedure is shown to be surgically demanding, the postoperative complication rate may be reduced significantly.
Keywords: soft tissue closure, lateral bone augmentation, posterior mandible
Implantologie, 3/2023
Pages 233-244, Language: GermanStawarczyk, Bogna / Hensel, Justine / Edelhoff, Daniel / Wolfart, Stefan / Stimmelmayr, MichaelZirkonoxidkeramik wird nicht nur im restaurativen Bereich, sondern auch im chirurgischen Bereich als Material für Implantate immer beliebter. Gründe hierfür liefern zum einen der Wunsch der Patienten nach Ästhetik und gleichzeitig einem Material, das sich nicht negativ auf den eigenen Körper auswirken könnte. Zum anderen nehmen auch immer mehr Zahnärzte Zirkonoxid-Keramikimplantate in ihr Behandlungsspektrum auf. Verbunden ist dies mit der hohen Akzeptanz bei bestimmten Patientengruppen, der nachgewiesenen guten Biokompatibilität und den herausragenden mechanischen Eigenschaften. Ein zunehmender Anteil an Studien beschäftigt sich daher mit Untersuchungen rund um die Zirkonoxid-Keramikimplantate, meist auch in Gegenüberstellung zu Titan als Goldstandard-Material. Die Autoren geben im nachfolgenden Beitrag einen aktuellen Überblick zu Zirkonoxidkeramik als Implantatwerkstoff und stellen einen klinischen Fall dar, in dem die Patientin mit einem Zirkonoxid-Keramikimplantat (neu-)versorgt worden war.
Manuskripteingang: 19.07.2023, Annahme: 29.08.2023
Keywords: Keramikimplantate, Zirkonoxidkeramik, Implantat, Titan
Implantologie, 1/2023
Pages 7-18, Language: GermanStawarczyk, Bogna / Hensel, Justine / Krywun, Philipp / Stimmelmayr, MichaelKlinischer ForschungsberichtZirkonoxid ist schon seit einigen Jahren ein Restaurationsmaterial, das bei Patienten, aber vor allem auch bei den Zahntechnikern und Zahnärzten eine hohe Beliebtheit erfährt. Dies hat diese Dentalkeramik nicht nur ihren guten ästhetischen, sondern besonders den hervorragenden mechanischen Eigenschaften zu verdanken, die denen der Silikatkeramiken überlegen sind. Das wiederum hat auch zur Folge, dass der 3Y-TZP-Keramik (1. und 2. Generation des Zirkonoxids) bei implantatgetragenen Restaurationen meist der Vorzug gegeben wird. Die neuen Modifikationen des Zirkonoxids sind sog. Multigenerations-Ronden, in denen verschiedene Eigenschaften kombiniert werden: Im unteren Bereich der Ronde befindet sich ein Werkstoff mit hohen Festigkeiten und im okklusalen Bereich das transluzentere Zirkonoxid für eine hohe Ästhetik. Hiermit kann eine gleichzeitig stabile und ästhetische Versorgung erreicht werden. Diese Ronden bieten sich vor allem für monolithische Restaurationen an. Mit der modernen Technik des „Microlayerings“ lässt sich diese Keramik mit 3-D-Malfarben finalisieren. Im folgenden Patientenfall wird der Workflow zur implantologischen Versorgung mit vollkeramischen Suprakonstruktionen unter Verwendung dieser Materialien und mit entsprechendem werkstoffkundlichem Hintergrund beschrieben.
Manuskripteingang: 03.12.2022, Annahme: 19.01.2023
Keywords: 3-D-Malfarben, CAD/CAM, Hybridabutment, implantatgetragene Restauration, Vollkeramik, Zirkonoxid
Implantologie, 1/2023
Pages 63-76, Language: GermanGraf, Tobias / Schubert, Oliver / Erdelt, Kurt / Kraus, Veronika / Edelhoff, Daniel / Stimmelmayr, MichaelEine retrospektive klinische Untersuchung von implantatgetragenen Restaurationen in zahnlosen Kiefern nach bis zu 10 JahrenImplantatgetragener Zahnersatz bei zahnlosen Patienten kann herausnehmbar − mit unterschiedlichsten Verankerungselementen − oder festsitzend gestaltet werden. Art und Umfang der langfristig zu erwartenden Komplikationen beeinflussen entscheidend die Therapieform. Um diese abzuschätzen, wurden 14 implantatgetragene festsitzende Versorgungen (FZE) mit 50 herausnehmbaren (HZE) über einen Nachbeobachtungszeitraum von bis zu 10 Jahren nachuntersucht. Es wurden technische (Implantat und Abutment betreffend), biologische (Knochen und Weichgewebe betreffend) und prothetische (Suprakonstruktion betreffend) Komplikationen dokumentiert sowie mittels deskriptiver Statistik und Breslow-Tests statistisch ausgewertet (p < 0,05). Von den 328 gesetzten Implantaten mussten zwei Implantate nach 3,9 und 5,8 Jahren entfernt werden. Alle Suprakonstruktionen waren bis zur Nachuntersuchung in situ. Die durchschnittliche Komplikationsrate betrug 0,24 pro Restauration und Jahr für FZEs bzw. 0,37 für HZEs. Beim Vergleich von FZE und HZE zeigten sich über 10 Jahre keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des Auftretens biologischer und prothetischer Komplikationen. Insgesamt traten prothetische Komplikationen etwa vier- bis fünfmal häufiger auf als biologische.
Manuskripteingang: 08.01.2023, Annahme: 02.02.2023
Originalpublikation: Graf et al. „Up to 10-Year Incidence of Complications in Fixed vs Removable Implant-Supported Restorations for Edentulous Arches.“ (Int J Prosthodont 2022;35:269−277).
Keywords: dentale Implantate, festsitzender Zahnersatz, herausnehmbarer Zahnersatz, implantatgetragener Zahnersatz, Komplikationen, Komplikationsrate, Locatoren, Stege, Teleskope, zahnloser Kiefer
Parodontologie, 1/2023
Pages 53-69, Language: GermanGutmann, Pauline / de Sousa, Theresa / Güth, Jan-Frederik / Stimmelmayr, Michael / Brandt, Silvia / Petsos, Hari / Graf, TobiasEin interdisziplinärer klinischer LeitfadenParodontologen sowie Prothetiker werden zukünftig aufgrund der demografischen Entwicklung vermehrt mit komplexen Planungen von verschiedenen Lückengebisssituationen im parodontal kompromittierten Gebiss konfrontiert sein. Das synoptische Behandlungskonzept bildet die Grundlage für eine langfristig erfolgreiche kaufunktionelle und ästhetische Rehabilitation. So sollte eine zielgruppengerechte, interdisziplinäre Therapiestrategie verfolgt werden, die entscheidende Aspekte verschiedener Fachdisziplinen berücksichtigt. Erreichbar ist dies durch ein mehrstufiges Behandlungskonzept, bestehend aus Befundung, vorläufiger Planung, interdisziplinärer Stabilisierungsphase, Reevaluation der Pfeilerwertigkeit und definitiver prothetischer Planung, dessen Stufen nacheinander durchlaufen werden. Erst im Anschluss wird der Patient mit definitivem Zahnersatz versorgt. Dabei spielen langfristige Aspekte wie beispielsweise die Möglichkeit einer Erweiterbarkeit sowie die parodontalhygienische Gestaltung eine zentrale Rolle. Kombiniert festsitzend-herausnehmbare Varianten mit quadrangulärer Abstützung können dabei als sicheres und vorhersagbares Therapiekonzept in Betracht gezogen werden. Unabhängig von der gewählten Therapievariante sollte sich ein strukturiertes und risikoadaptiertes Recall-Programm anschließen.
Manuskripteingang: 21.11.2022, Annahme: 13.01.2023
Keywords: prothetische Gesamtplanung, prothetische Pfeilerwertigkeit, synoptisches Behandlungskonzept, Backward-Planning, Perioprothetik, herausnehmbarer Zahnersatz, dentale Implantate, Parodontitis, Zahnextraktion