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Einführung: Nationale sowie internationale Fachgesellschaften und Behörden haben Handlungsempfehlungen zur Infektionsprävention während der COVID-19-Pandemie veröffentlicht. Ziel dieser Arbeit ist es, zahnmedizinisch relevante Handlungsempfehlungen zusammenzustellen sowie eine Synthese der genannten Maßnahmen zu erstellen. Ausgehend von den bisherigen Handlungsempfehlungen zur COVID-19-Pandemie sollen Empfehlungen für zukünftige Pandemien durch (unbekannte) respiratorisch übertragene Erreger gewonnen und für praktisch tätige Zahnärztinnen und Zahnärzte zugänglich gemacht werden. Methode: Zahnmedizinisch relevante Handlungsempfehlungen zur Infektionsprävention während der COVID-19-Pandemie (Leitlinien, Empfehlungen, Leitfäden und Standardvorgehensweisen) nationaler sowie internationaler Fachgesellschaften/Behörden wurden im Januar 2024 identifiziert und die enthaltenen Präventionsmaßnahmen extrahiert. Einschlusskriterium war eine Publikation in deutscher oder englischer Sprache. Die Empfehlungen wurden gegliedert in (1) Basismaßnahmen ohne Pandemielage, (2) Maßnahmen für Patientinnen und Patienten ohne Erkrankungsverdacht während der COVID-19-Pandemie und (3) Maßnahmen für Patientinnen und Patienten mit bestätigter COVID-19-Erkrankung oder konkretem Erkrankungsverdacht. Ergebnisse: Acht Handlungsempfehlungen (fünf nationale, drei internationale) wurden identifiziert und eingeschlossen. In Ergänzung zu den Basismaßnahmen wurden für die zahnmedizinische Behandlung von Patientinnen und Patienten ohne Erkrankungsverdacht während der COVID-19-Pandemie mehrheitlich eine (Telefon-)Anamnese zur Triage, ein regelmäßiger Austausch der Raumluft in der Praxis, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes durch Patientinnen und Patienten bis zur Behandlung, die Durchführung einer antiseptischen Mundspülung sowie die Verwendung einer hochvolumigen Absaugung empfohlen. Für die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit bestätigter COVID-19-Erkrankung oder konkretem Erkrankungsverdacht wurde darüber hinaus mehrheitlich eine zeitliche/räumliche Trennung dieser Patientinnen und Patienten empfohlen. Zudem sollten Aerosol generierende Tätigkeiten vermieden werden und das zahnärztliche Team sollte FFP2-/FFP3-Masken tragen. Schlussfolgerung: Für die zahnmedizinische Behandlung während zukünftiger Pandemien mit zunächst unbekanntem respiratorisch übertragenem Erreger können die identifizierten und im Kontext der COVID-19-Pandemie mehrheitlich genannten Maßnahmen zur Anwendung kommen. Durch eine bessere Vorbereitung lassen sich effektive Schutzmaßnahmen schneller und zielgerichteter etablieren. Zudem ließen sich möglicherweise unnötige bzw. ineffektive Maßnahmen sowie Einschränkungen bei der zahnmedizinischen Versorgung vermeiden und Kollateralschäden reduzieren.
Keywords: COVID-19, Handlungsempfehlungen, Pandemie, respiratorischer Übertragungsweg, SARS-CoV-2
Zahnmedizinische Restaurationen aller Art haben nur eine begrenzte Lebensdauer. Daher liegt der Hauptanteil zahnmedizinischer Tätigkeit in der wiederholten Behandlung von Zähnen, die bereits mit Restaurationen versorgt wurden. Der vollständige Ersatz einer partiell insuffizienten Restauration geht in den meisten Fällen mit Nachteilen wie beispielsweise längeren Behandlungszeiten, höheren Kosten und vermehrten Komplikationen einher. Als mini-malinvasive Alternative bietet sich die Reparatur der bestehenden Restauration an. Je nach Restaurationsmaterial sollte eine angepasste Konditionierung der bestehenden Restauration erfolgen, um Reparaturmaßnahmen lang-fristig erfolgreich im Praxisalltag umzusetzen.
Keywords: Minimalinvasive Zahnmedizin, Reparaturmaßnahmen, Reparaturfüllung, Universalprimer
Im Bereich der Zahnerhaltung rückten erosive Zahnhartsubstanzdefekte aufgrund des Kariesrückgangs in den letzten Jahrzehnten zunehmend in den Fokus. Ebenfalls begünstigen der zunehmende Konsum saurer Lebensmittel und (Light-)Softdrinks sowie Lifestylefaktoren die Entstehung und Progression erosiver Zahnhartsubstanzdefekte. Dieser Artikel gibt einen Überblick über Ursachen, Diagnostik und Prävention von erosivem Zahnhartsubstanzverlust. Dabei werden sowohl präventive als auch invasive Maßnahmen sowie konkrete Tipps für die Umsetzung in der Praxis vorgestellt.
Durch die Trepanation und Präparation der endodontischen Zugangskavität kommt es zu einem ausgeprägten Substanzverlust. Sollte der Zahn bereits vor der Behandlung über eine (in-)direkte Restauration verfügen, führt die Trepanation zu einem Defekt der koronalen Restauration. Hieraus ergeben sich zwei Therapieoptionen: Verschluss der Trepanationsöffnung durch eine Reparaturfüllung oder vollständige Entfernung und Neuanfertigung der Restauration. Reparaturen stellen eine minimalinvasive, zeit- und kostensparende Therapieoption dar, gehen jedoch mit der Notwendigkeit einer materialspezifischen physikalischen und chemischen Konditionierung einher. Die Kontamination durch endodontische Spüllösungen ist ebenfalls zu berücksichtigen. Durch eine Abwägung der Defektgröße sowie der Argumente für bzw. gegen eine Reparatur lässt sich die jeweils beste Behandlungsoption (Reparaturfüllung, Überkronung bzw. neue Krone) finden.
Manuskripteingang: 01.07.2022, Manuskriptannahme: 08.08.2022
Keywords: Minimalinvasive Zahnmedizin, Reparaturen, Reparaturfüllung, Universalprimer, Zugangskavität
Diskussionsbeitrag des Masterkurses „Parodontologie und Implantattherapie“ der DG PARO und DIU
Parodontale Erkrankungen sind eine der häufigsten entzündlichen Erkrankungen des Menschen. Kardiovaskuläre Erkrankungen (KVE) stellen die häufigste Todesursache in Deutschland dar. Beide Erkrankungsformen stehen schon seit Längerem im Verdacht, sich gegenseitig zu beeinflussen. Ein direkter Beweis dieses Zusammenhangs ist jedoch methodisch schwierig und bisher wissenschaftlich nicht existent. Daher war es das Ziel des Masterkurses – Modul IV, mögliche Zusammenhänge anhand der aktuellen Literatur zu zeigen und kritisch zu hinterfragen.
Keywords: Parodontitis, kardiovaskuläre Erkrankungen, Risikofaktoren
Purpose: This questionnaire survey aimed to analyse management strategies for erosive tooth wear and to identify factors influencing dentists' decision-making.
Materials and Methods: A questionnaire presenting clinical cases with erosive tooth wear on anterior and posterior teeth (BEWE scores 1 to 3) was sent electronically to German dentists (n = 13.683). Statistical analysis was performed by Wilcoxon signed-rank tests, Kruskal-Wallis-tests and Fisher's exact tests (p 0.05).
Results: Only 455 dentists (3.3%, mean age: 52.3 ± 9.6) participated. Suggested therapeutic measures were statistically significantly different between BEWE 1, 2 and 3 (p 0.001) and between anterior and posterior teeth with BEWE scores 1 or 2 (p ≤0.025). Initial erosive lesions (BEWE 1) were mainly treated by information about the main causes and/or preventive measures (posterior teeth: 75.6%, anterior teeth: 64.4%), only 20.0% and 31.3% considered restorative treatment for posterior and anterior teeth, respectively. For teeth presenting score 2, a very high proportion of dentists considered restorative treatment (posterior teeth: 60.6%) additionally to prevention, especially when anterior teeth (91.0%) were affected. In case of severe erosive lesions (BEWE 3), the vast majority of dentists considered restorative treatment (posterior teeth: 98.3%, anterior teeth: 99.8%). The decision-making was mainly dependent on the lesion depth, size of affected surfaces and the presence of pain. Fluoride agents and agents containing tin chloride or tin fluoride were most frequently recommended as preventive measures. If distinct defects (BEWE 2) were treated restoratively, mainly composite restorations were performed (posterior teeth: 72.0%, anterior teeth: 90.5%). Severe defects (BEWE 3) were mostly restored with ceramic restorations (posterior teeth: 66.1%, anterior teeth: 66.6%).
Conclusion: Stepwise management of erosive tooth wear was observed. Dentists' decision-making was related to severity and localisation of erosive tooth wear and to various patient-related factors (e.g. depth of lesion and size of affected surface per tooth).
Keywords: Basic Erosive Wear Examination, decision-making, erosive tooth wear, questionnaire, survey
DOI: 10.3290/j.qi.a35625, PubMed ID (PMID): 27022647Pages 275-278, Language: EnglishKanzow, Philipp / Wegehaupt, Florian J. / Attin, Thomas / Wiegand, Annette
The condition of dental erosion is defined as acid-related loss of tooth structure which does not involve microorganisms. Depending on the origin of the acid, extrinsic (usually caused by acids in food) and intrinsic (caused by endogenous acid) erosion can be distinguished. The presence and severity of erosive defects depend on various parameters such as nutrition, saliva, general diseases, and mechanical stress by abrasion and attrition. As an example, dietary habits which involve frequent intake of acidic food and beverages, occupational acid exposure, as well as certain drugs or diseases that affect saliva flow rate are accompanied by an increased risk of erosive dental hard tissue defects. By a thorough clinical examination and an accurate anamnesis, various erosion-related risk factors can be identified and strategies to reduce or eliminate these factors be identified.
Keywords: acid erosion, dental erosion, extrinsic acids, intrinsic acids, nutrition, reflux disease