Language: GermanGrunert, Ingrid / Norer, BurghardDie Sofortbelastung von Implantaten im zahnlosen Unterkiefer wird - seit Ledermann diese vor mehr als 20 Jahren beschrieben hat - mit Erfolg ausgeführt. Üblicherweise werden vier Implantate in der interforaminalen Region des Unterkiefers gesetzt und innerhalb von 24 Stunden durch präfabrizierte Stege verbunden sowie mit Hybridprothesen versorgt. Dieses einfache und schnelle Behandlungskonzept zeigt gute klinische Resultate, aber die Nachsorge ist aufgrund eines Retentionsverlusts der Prothese und häufig notwendiger Unterfütterungen mit anschließender Remontage mit einem erhöhten prothetischen Mehraufwand verbunden. Daher wurde an der Universitätsklinik in Innsbruck das Behandlungskonzept vor einigen Jahren modifiziert. Anstatt der vorgefertigten Dolder-Stege werden individuell gefräste Stege zur Stabilisierung der Unterkieferprothese verwendet. Da zahntechnischer und klinischer Aufwand deutlich höher sind, ist es nicht möglich, diesen Steg innerhalb von 24 Stunden herzustellen und die Implantate sofort zu belasten; realistischerweise werden für die technische Herstellung circa vier Wochen benötigt. Die Hauptvorteile dieses Konzepts mit früher Belastung der offen einheilenden Implantate sind eine hochwertige prothetische Versorgung in verkürzter Gesamtbehandlungszeit, eine damit verbundene Verkürzung der unangenehmen Zeit mit einem meist insuffizienten Interimsersatz, ein hoher Tragekomfort sowie eine verminderte prothetische Komplikationsrate und eine reduzierte Nachsorge. Im Folgenden werden das klinische Vorgehen sowie erste Ergebnisse vorgestellt.
Keywords: Frühbelastung, zahnloser Unterkiefer, gefräste Stege, Hybridprothesen