Pages 41, Language: GermanGaggl, A. / Schultes, G. / Kärcher, H. / Rainer, H.Die Kallusdistraktion stellt ein neues Verfahren in der augmentativen Implantatchirurgie dar. An der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie der Universität Graz wurde 1997 ein dentales Implantat (SIS(r)-Distraktionsimplantat) entwickelt, das die Fähigkeiten eines Distraktionsgerätes mit den Eigenschaften eines dentalen Implantates vereint und somit nach abgeschlossener vertikaler Distraktion als Stütz- und Retentionselement für die spätere prothetische Versorgung verwendet werden kann. In dem vorliegenden Beitrag wird das operative Vorgehen zur Kieferkammdistraktion bei Alveolarkammdefekten nach Einzelzahnverlust unter Verwendung dieses Implantates vorgestellt. Zunächst wird eine kastenförmige Osteotomie durchgeführt. Anschließend wird das Distraktionsimplantat als selbstschneidendes Schraubenimplantat in den Kieferkamm inseriert. Nach einer einwöchigen Ruhephase erfolgt die Aktivierung des Distraktionszylinders, der eine kontinuierliche Erhöhung des Limbus alveolaris bewirkt. Nach Abschluß der Distraktion wird der mobile Kopfteil durch den definitiven Implantatkopf ersetzt. Im Anschluß an eine 4monatige ossäre Heilungsphase steht das Implantat bei verbesserter Alveolarkammsituation der prothetischen Versorgung zur Verfügung. So bietet das Distraktionsimplantat eine neue und erfolgversprechende Lösungsmöglichkeit bei komplizierten implantologischen Fällen mit alveolärem Knochendefizit.
Keywords: Kallusdistraktion, Alveolarkammdefekt, Einzelzahnimplantate