Das Anfertigen von Intraoralscans entwickelt sich zu einem jener Standards, die den Workflow bereits jetzt, aber vor allem in Zukunft entscheidend bestimmen werden. Mehr und mehr geraten funktionelle Gesichtspunkte in den Fokus der Entwicklungsschritte. Dieser Beitrag beleuchtet zu diesem Thema den aktuellen Stand der Entwicklungen und diskutiert praxisbezogene Gesichtspunkte. Dabei steht im Mittelpunkt, dass digitale Modelle, die mit Intraoralscannern (IOS) erzeugt wurden, Besonderheiten aufweisen, die berücksichtigt werden müssen, wenn Funktion und Okklusion den Schwerpunkt bilden und in den digitalen Workflow integriert werden sollen. Zu diesen Besonderheiten zählen u. a. „Durchdringungen“ der Datensätze von Ober- und Unterkiefer genau dort, wo okklusale Kontakte erwartet werden. Wie man mit diesen „Durchdringungen“ umgehen kann und wie sie interpretiert werden können, wird ausführlich erläutert. Das besondere Potenzial von Intraoralscans ergibt sich mithilfe der Ankopplung von elektronischen Messverfahren. Damit lassen sich digitale und virtuelle Artikulatoren einsteuern, mit denen die digitale Verfahrenskette in sich geschlossen bleibt, auch wenn komplexe funktionsorientierte Therapien im Vordergrund stehen.
Manuskripteingang: 22.02.2025, Manuskriptannahme: 04.04.2025
Keywords: Okklusion, virtueller Artikulator, digitaler Artikulator, Bewegungsregistrierung, „Functionally generated pathway“ (FGP)-Technik