Ziel: Ziel dieser Untersuchung waren der Vergleich eines freien Gingivatransplantats (FGT) mit einer porkinen Kollagenmatrix (Mucograft Seal, MS) zum Weichgewebeverschluss im Bereich der Extraktionsalveole (Socket-Seal-Technik) sowie eine qualitative Bestimmung der Patientenwahrnehmung mithilfe visueller Analogskalen (VAS).
Methode und Material: Insgesamt 18 Patienten mit Indikation für eine Einzelzahnextraktion in der ästhetischen Zone wurden per Randomisierung der Kontrollgruppe (FGT) oder der Testgruppe (MS) zugeordnet. Alle Extraktionsalveolen wurden mit einem bovinen Knochentransplantat (kleines Granulat) gefüllt und versiegelt. Kontrolluntersuchungen fanden unmittelbar postoperativ (Tag 0) sowie nach 3, 7, 15, 30, 60, 90 und 120 Tagen statt. Nach 180 Tagen wurden vor der Implantatinsertion Gewebeproben für eine histologische Analyse entnommen. Außerdem wurden während der ersten 7 postoperativen Tage qualitative Informationen zur subjektiven Wahrnehmung der Behandlung durch die Patienten mithilfe von VAS erhoben.
Ergebnisse: In der MS-Gruppe war eine schnellere Heilung zu beobachten: Nach 60 Tagen waren alle Stellen der MS-Gruppe partiell verheilt, in der FGT-Gruppe dagegen nur fünf. Histologisch fand sich in der FGT-Gruppe ein überwiegend akutes Entzündungsgeschehen, während in der MS-Gruppe chronische Entzündungsprozesse beobachtet wurden. Die mittlere Epitheldicke betrug in der FGT-Gruppe 535,69 µm, in der MS-Gruppe 495,33 µm (p = 0,54). Innerhalb beider Gruppen fand sich eine erhebliche Varianz der Ergebnisdaten (p < 0,001). Die qualitative Auswertung der Patientenwahrnehmung ergab einen signifikant größeren Komfort in der MS-Gruppe (p < 0,05).
Schlussfolgerung: Im Rahmen dieser Studie lieferten beide Techniken eine wirksame Versiegelung der Extraktionsalveolen mit einer schnelleren Wundheilung in der MS-Gruppe. Die VAS-Ergebnisse lassen auf signifikant geringere Beschwerden in der MS-Gruppe schließen.
Keywords: Alveole, Chirurgie, Kollagen, Membran, Transplantat, Weichgewebe