ZeitschriftenreferatLanguage: GermanJamil F: The use of anterior gold basket crowns among remote Amazonian communities. Br Dent J 2014;216:475–476Der Autor dieses Artikels beschreibt die in entlegenen Gemeinden Amazoniens übliche Versorgungen von Frontzähnen mit Einzelkronen in Form von "Korbkronen". Auch nach Frontzahnverlust werden Brücken dort oft mit "Korbkronen" verankert. Die "Korbkrone" ist dadurch charakterisiert, dass sie den Zahn auf drei Seiten weitgehend umschließt aber vestibulär ein offenes Fenster hat, durch das der natürliche Zahn sichtbar ist, und so die Krone keiner Verblendung bedarf. Der dadurch im sichtbaren Bereich entstehende "Goldrahmen" um den natürlichen Zahn wird in einigen Kulturen als "ästhetisch" und dekorativ empfunden. In Amazonien wird als Gerüstmaterial für diese Kronen meist "Oropel" verwendet, was als "Rauschgold" übersetzt werden könnte. Es handelt sich dabei um eine Messinglegierung, die ein goldähnliches Aussehen hat. Die "Korbkronen" werden meist von "Back Street Dentists", also schlecht ausgebildeten Zahnärzten ohne offizielle Zulassung, eingesetzt. Solche "Street Dentists" praktizieren in vielen Ländern von Indien über Brasilien bis Marokko. Trotz ihrer Bedeutung für viele ärmere Patienten in den Entwicklungs- und Schwellenländern findet ihre Existenz und ihr Vorgehen in der wissenschaftlichen Fachliteratur meist keine Erwähnung.