Zwanzig Jahre nach Einführung von Keramikimplantaten aus Zirkonoxid zeigt die Auswertung von wissenschaftlichen Daten einen technischen Evolutionsprozess auf, der diesen Medizinprodukten einen Stellenwert als Alternative zu Titanimplantaten verschafft hat. Insbesondere die Entwicklung der mikrorauen Implantatoberflächen und die verlässliche Osseointegration waren für diese Entwicklung ausschlaggebend. Darüber hinaus konnte durch optimierte Herstellungsverfahren die Frakturanfälligkeit von Zirkonoxidimplantaten dahingehend reduziert werden, dass dieser Faktor kein Hinderungsgrund für die klinische Anwendung sein muss. Problematisch in diesem Zusammenhang ist aber ein noch immer uneinheitlicher Produktionsstandard der Industrie. Klinische Daten aus retrospektiven und prospektiven Studien über einen Zeitraum von bis zu 5 Jahren belegen für Zirkonoxidimplantate eine Erfolgs- und Überlebensrate von über 95 % und erlauben die klinische Anwendung in unterschiedlichen Indikationen. Ob im Vergleich zu Titanimplantaten Keramikimplantate tatsächlich eine geringere Neigung für die Ausbildung von periimplantären Infektionen haben, lässt sich evidenzbasiert momentan nur schwer beantworten. Die bisherigen Daten sind jedoch sehr vielversprechend.
Manuskripteingang: 18.01.2022, Annahme: 30.01.2022
Keywords: Keramikimplantate, Zirkonoxidimplantate, Titanimplantate, Osseointegration, Überlebensraten, Periimplantitis