KOMPETENZ PLUSSeiten: 6-12, Sprache: DeutschScheidgen, MoritzErkrankungen des Zahnhalteapparats zählen mit zu den häufigsten Erkrankungen der weltweiten Bevölkerung. Unterschieden werden grundsätzlich die rein gingivalen Erkrankungen – z. B. in Form der plaqueinduzierten Gingivitis – von den parodontalen Erkrankungen, die durch die Involvierung aller zahntragenden Strukturen des Zahnhalteapparats am destruktiven Entzündungsprozess gekennzeichnet sind. Neben der Parodontitis und der Gingivitis gibt es noch weitere Erkrankungen und pathologische Veränderungen, die das Parodont betreffen können8. Von diesen hat die Parodontitis jedoch die einflussreichsten Auswirkungen auf die orale und die allgemeine Gesundheit.
KOMPETENZ PLUSSeiten: 13-17, Sprache: DeutschHärdter, Ann-Kristin / Cyris, Miriam / Graetz, ChristianZähneputzen will gelernt sein. So vielfältig die intraoralen Gegebenheiten in der Mundhöhle unserer Patienten sind, so zahlreich sind Programme und Hilfestellungen beschrieben worden, um schon im Kindesalter die richtige Technik und die Gewöhnung an die Zahnbürste zu gewährleisten. Dies hat zu einer weiten Verbreitung von Hand- und elektrischen Zahnbürsten geführt. Was dabei jedoch oft vergessen wird, ist, dass mit der Zahnbürste lediglich 60 % der Zahnoberflächen erreicht werden und dass zumeist die für die Karies- und Parodontitisprävention wichtigen marginalen Zahnfleischbereiche und Interdentalräume unzureichend gereinigt werden. Gerade die äußerst hohe Prävalenz in der Weltbevölkerung für Parodontitis, 70–90 % der über 60-Jährigen in Europa haben Parodontitis3, macht deutlich, dass hier noch viel Handlungsbedarf besteht. Deshalb muss ein höheres Bewusstsein für die Bedeutung der interdentalen Reinigung geschaffen werden.
ASSISTENZ AKTUELLSeiten: 19-23, Sprache: DeutschDarley, JessicaParodontitis ist eine chronische entzündliche Erkrankung des gesamten Zahnhalteapparats, dem Parodontium, bestehend aus Gingiva, Wurzelzement, Desmodont und dem Alveolarknochen/Alveolarfortsatz. Die Parodontitis etabliert sich meist aus der etablierten Läsion (Gingivitis) und kann unbehandelt zum Zahnverlust führen bzw. hat sie ebenfalls gewisse Wechselwirkungen mit Allgemeinerkrankungen, z. B. Diabetes mellitus, rheumatische Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Frühgeburten etc. Im November 2017 wurde auf einem internationalen Workshop der European Federation of Periodontology (EFP) und der American Academy of Periodontology (AAP) in Chicago die aktuelle Klassifikation der parodontalen und periimplantären Erkrankungen und Zustände erarbeitet. Sie wurde im Jahre 2018 offiziell publiziert und löste damit die bisherige Klassifikation aus dem Jahre 1999 ab. Im Jahr 2021 folgte dann die daran angelehnte G-BA-Richtlinie zur Behandlung parodontaler Erkrankungen bei GKV-Patienten. Doch was genau hat sich jetzt verändert und wie erarbeite ich einen PAR-Antrag für meinen Patienten bei der Krankenkasse?
PRAXISORGANISATIONSeiten: 24-28, Sprache: DeutschJüssen, NatalieDie „neue“ PAR im PraxisalltagÜber ein Jahr, nachdem der Startschuss für die neue PAR-Behandlungsstrecke zur systematischen Behandlung von Parodontitis und anderer Parodontalerkrankungen gegeben wurde, hat sich einiges positiv verändert! Nicht nur, dass es neue Bezeichnungen und Abkürzungen wie ATG, MHU, AIT, BEV, CPT und UPT gibt, die nicht zuletzt die wichtigsten Aspekte der PAR-Richtlinie darstellen. Auch bezüglich der Abrechnung wurden neue Gebührenpositionen im BEMA implementiert und bewertet.
PRAXISORGANISATIONSeiten: 30-38, Sprache: DeutschDamann, ChristinEine KostenaufstellungDie Fortbildung zum/-r Dentalhygieniker/-in (DH) gibt es in Deutschland seit 28 Jahren. Dennoch gibt es nur ca. 1.600 aktive DH im Vergleich zu ca. 72.589 tätigen Zahnärzten/-innen (ZÄ). Dabei ist das Berufsbild DH bedeutsam bei der Prävention oraler Erkrankungen sowie in der Begleitung und Therapie von Patienten/-innen mit parodontalen Erkrankungen. Eine DH hat eine kostenintensive Weiterbildung durchlaufen, resultierend daraus sollte ihr Anspruch bei einer Anstellung bei einem höheren Stundenlohn als bei einer/einem Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) oder Zahnmedizinischen Prophylaxefachkraft (ZMP) bzw. einer/einem Zahnmedizinischen Fachassistenten/-in (ZMF) liegen. Häufig ist die Hemmschwelle potenzieller Arbeitgeber/-innen für die Anstellung einer so weiterqualifizierten Fachkraft hoch. Insbesondere in den aktuell unsicheren Zeiten stellt sich die Frage, ob sich die Beschäftigung einer höher honorierten Fachkraft rentieren kann.
RECHTSFRAGENSeiten: 53-54, Sprache: DeutschZurstraßen, ArnoEin Arbeitgeber kann für einen ausscheidenden Mitarbeiter Dank empfinden und ihm für die Zukunft alles Gute und viel Erfolg wünschen – oder auch nicht. Ob die fast immer genutzte Formel zum Dank am Ende eines Arbeitszeugnisses verpflichtend ist, hatte das Bundesarbeitsgericht (BAG) kürzlich zu entscheiden (Urteil vom 25.01.2022, AZ 9 AZR 146/21).