Quintessenz Zahnmedizin, 03/2011

Bei der Versorgung von endodontisch behandelten Zähnen stellen Endokronen eine ästhetisch und funktionell vielversprechende Restaurationsalternative im Vergleich zu einer Versorgung mit Stiftkerngoldaufbauten und Metallkeramikkronen dar. Das Vorgehen zeichnet sich durch die Gestaltung eines 1,5 bis 2 mm breiten, zirkulären Präparationsrandes und eine leicht konische Präparation des Pulpenkavums aus. Das präparierte Pulpenkavum dient als zusätzliche Verbundfläche. Anhand eines klinischen Fallbeispiels wird gezeigt, dass nach ausgedehnter Höckerfraktur endodontisch behandelte Prämolaren alternativ auch mit partiellen Endokronen versorgt werden können. Schlagwörter: Partielle Endokrone, Höckerfraktur, substanzschonende Therapiealternative, Vollkeramik

Die Paro-Endo-Läsion stellt für den Praktiker sowohl in der Diagnostik als auch in der Therapie eine große Herausforderung dar. In dem Beitrag wird ein möglicher Leitfaden für die Entscheidungsfindung aus endodontologischer Sicht vorgestellt. Der Praktiker ist danach in der Lage zu entscheiden, ob es sich um eine Läsion endodontischen oder parodontologischen Ursprungs handelt oder ob eine Kombination aus beiden besteht, was Unterschiede in der therapeutischen Maßnahme zur Folge hat. Die klinische und die röntgenologische Diagnostik werden erklärt, woraus sich die Therapie ableiten lässt. Anhand eines Fallbeispiels wird gezeigt, wie ein stark kompromittierter Zahn durch entsprechende Maßnahmen noch erhalten werden konnte. Schlagwörter: Paro-Endo-Läsion, Endo-Paro-Läsion, Vitalitätsprobe, Differenzialdiagnose

Für die postendodontische Versorgung bestehen im Bereich konfektionierter Aufbaustiftsysteme zwei verschiedene Möglichkeiten, die Retention des postendodontischen Aufbaus zu gewährleisten: 1. aktive Aufbaustifte in Form von Schrauben mit und ohne Gewindevorschnitt und 2. passive Wurzelkanalstifte. Zu Letzteren gehören sowohl die gegossenen individuellen oder teilkonfektionierten Stift-Stumpf-Aufbauten als auch konfektionierte metallische und nichtmetallische Stifte. Der Beitrag soll kritisch die Funktionsweise und damit verbundene Risiken schraubenförmiger Aufbaustifte beleuchten, die Bewertung in der wissenschaftlichen Literatur darstellen und zeigen, welche Hinweise sich für den Praktiker aus der aktuellen Studienlage ergeben. Die Autoren erhoffen sich eine rege Resonanz der Leser, wohl wissend, dass es sich hierbei um ein Thema handelt, welches stets kontrovers diskutiert wird. Wie sehr häufig in der Zahnmedizin, geht es nicht um ein Richtig oder Falsch, sondern um die Definition eines therapeutischen Korridors, in dem man sich zum Wohle des Patienten bewegen sollte. Schlagwörter: Aufbaustifte, Schrauben, Stift-Stumpf-Aufbau, Gewindeanker, postendodontische Versorgung, Retention

Die Kinderzahnheilkunde ist kein spezielles Fachgebiet der Zahnmedizin im herkömmlichen Sinne wie etwa die Endodontologie oder die Parodontologie. Vielmehr umfasst sie alle Aspekte der Zahnheilkunde, nur eben bezogen auf das Kind. Umso vielfältiger sind die mit der zahnärztlichen Behandlung von Kindern verbundenen Ansprüche und Aufgaben. Bei der Organisation einer entsprechend ausgerichteten Praxis muss darauf geachtet werden, dass man auf der einen Seite einen reibungslosen Ablauf aufrechterhält, auf der anderen Seite aber auch eine "Wohlfühlatmosphäre" für Eltern, Kind und Mitarbeiter schafft. Ziel ist es, eine der breiten Öffentlichkeit zugängliche Versorgung zu gewährleisten, die finanzierbar, allumfassend und systematisch ist. Das Kind soll eine Behandlung ohne Zwang oder Angst erfahren und so im Hinblick auf den Zahnarztbesuch langfristig positiv geprägt werden. Der Erfolg hängt dabei nicht nur vom zahnmedizinischen Können und Fachwissen des Behandlers, sondern auch von einem guten und effizienten Praxismanagement ab. Schlagwörter: Praxismanagement, Praxiseinrichtung, Kinderbehandlung, Behandlungsplanung, Verhaltensführung

Primäre Knochentumoren sind selten, denn sie machen nur 0,2 % aller Tumorerkrankungen aus. Tumoren und tumorähnliche Veränderungen der Kiefer zeigen neben der klinischen Oligosymptomatik ein uncharakteristisches radiologisches Erscheinungsbild, so dass nur durch die Korrelation klinischer, radiologischer und histomorphologischer Befunde eine Diagnose gestellt werden kann. Selbst auffällige Symptome wie Schmerz und Hypästhesien lassen keine Dignitätszuordnung oder Differenzialdiagnostik zu. Tumoren des Gesichtsskeletts werden in Veränderungen mit odontogener (abgeleitet von zahnbildendem Gewebe) und nicht odontogener Herkunft eingeteilt. Die odontogenen Tumoren bilden die Gruppe der am häufigsten vorkommenden Kiefertumoren. Ihr Spektrum reicht von indolenten hamartomartigen Veränderungen über benigne, langsam wachsende Tumoren bis zu seltenen, aggressiven Malignomen. Sie treten ausschließlich im Kieferknochen auf. Diagnostik und Therapie dieser Läsionen basieren auf einer Zusammenarbeit zwischen Klinikern und Pathologen. Dem Zahnmediziner kommt bei der Erkennung große Bedeutung zu. Schlagwörter: Knochentumoren, odontogene Tumoren, nicht neoplastische Knochenveränderungen, Kiefertumoren

Die Behandlung einer schwangeren Patientin stellt aufgrund vielfältiger Komplikationsmöglichkeiten eine Ausnahmesituation in der zahnärztlichen Praxis dar. Der Beitrag soll eine Hilfestellung bei Therapieentscheidungen und dem Einsatz von Pharmaka im Alltag bieten. Zudem werden einige mögliche Schwangerschaftsnotfälle und die angemessenen Reaktionen darauf vorgestellt. Schlagwörter: Schwangerschaft, Gravidität, Notfall, Präeklampsie, Eklampsie, HELLP, Pharmakologie, Ibuprofen, Penicillin, Granuloma gravidarum, Vena-cava-Syndrom, Ultraschall, hCG, Hyperventilation

Der Beitrag beschreibt wesentliche Aspekte der finanziellen Praxissteuerung, die es dem Zahnarzt ermöglichen, sich jederzeit einen Überblick über die wirtschaftliche Lage seiner Praxis zu verschaffen. Im Regelfall genügen einige ausgewählte betriebswirtschaftliche Kennzahlen als Datenbasis, um ohne großen Zeitaufwand oder zusätzliche Kosten ein finanzielles Controlling der Praxis durchführen zu können. Dies dient dem Zahnarzt als Planungs- und Entscheidungshilfe bei der betriebswirtschaftlichen Führung und macht ihn unabhängiger von Steuer- oder Finanzberatern. Der Praxiserfolg kann somit sorgfältig und nachvollziehbar geplant werden und bleibt nicht dem Zufall überlassen. Schlagwörter: Praxisführung, Rentabilität, Kostenkontrolle, Investitionen, Controlling