Seiten: 131-146, Sprache: DeutschChristgau, MichaelEnossale Implantate haben sich in den letzten Jahrzehnten als zahnmedizinische Versorgungsalternative im Falle von Zahnverlusten etabliert. Auch wenn Langzeitstudien auf hohe Überlebensraten dieser mittlerweile technisch weit entwickelten Implantate hindeuten, scheint nahezu mindestens jedes zweite Implantat früher oder später von biologischen und/oder technischen Komplikationen betroffen zu sein. Bei den biologischen Problemen werden neben dem kompletten Verlust der Osseointegration zwei Formen von periimplantären Erkrankungen unterschieden: die periimplantäre Mukositis mit Entzündung der suprakrestalen Weichgewebe und die Periimplantitis mit zusätzlichem periimplantärem Knochenverlust. Während die periimplantäre Mukositis bei adäquater Therapie rückstandslos abheilen kann, ist die Therapie der Periimplantitis nach wie vor oft unbefriedigend und erfordert ein frühzeitiges, vergleichsweise aggressives Vorgehen mit chirurjavascript:JustifyText(document.add_journalabstract.abstract)gischen Interventionen. Aus diesem Grund ist es heute allgemein akzeptiert, dass der Diagnose und effektiven Therapie der periimplantären Mukositis als potenzieller Vorstufe der Periimplantitis eine zentrale Bedeutung bei der Prävention der Periimplantitis zukommt. Ähnlich der unterstützenden Parodontitistherapie (UPT) bei natürlichen Zähnen sollte auch bei Implantaten nach Eingliederung der Suprastrukturen ein regelmäßig durchgeführtes, strukturiertes, professionelles Nachsorgeprogramm etabliert werden. Auf diese Weise können möglicherweise auftretende biologische und auch technische Probleme in der Frühphase erkannt und adäquat therapiert werden, bevor irreversible, nur noch schwer zu beherrschende Komplikationen die Rekonstruktion ernsthaft gefährden.
Schlagwörter: Implantate, Periimplantitis, periimplantäre Mukositis, Implantatverluste, Parodontitis, unterstützende Parodontitistherapie, unterstützende periimplantäre Therapie, Review
Seiten: 147-162, Sprache: DeutschMeyle, Jörg / Al-Shaikh, ZahraEin FallberichtPräventive Maßnahmen gewinnen in der Medizin und Zahnmedizin zunehmend an Bedeutung, da sie nicht nur dem Patienten helfen, seine Gesundheit und seine Dentition zu erhalten, sondern auch aus psychologischer und ökonomischer Perspektive für den Patienten und das Behandlungsteam wichtig sind. Der vorliegende Fallbericht beschreibt die Diagnose, die komplexe parodontale und restaurative Lokaltherapie sowie die Nachsorge eines Patienten mit schwerer generalisierter Parodontitis über einen Zeitraum von 18 Jahren.
Schlagwörter: chronische Parodontitis, Sekundärprävention, früh beginnende Parodontitis, antiinfektiöse Therapie, unterstützende Parodontitistherapie (UPT), regenerative Parodontalchirurgie, gesteuerte Knochenregeneration (GBR), Implantation
Seiten: 163-172, Sprache: DeutschStrafela-Bastendorf, Nadine / Bastendorf, Klaus-DieterEin Erfahrungsbericht: Anspruch und WirklichkeitDie Erfahrungen nach 9 Jahren aufsuchender Betreuung von ca. 400 Patienten in sieben Alten- und Pflegeheimen lässt wie folgt zusammenfassen: Für einen reibungslosen Ablauf der aufsuchenden Betreuung ist eine stringente Organisation notwendig. Die restaurative Therapie lässt sich mit einem Dreistufen-Plan (Behandlung im Pflegeheim, in der Praxis und Zusammenarbeit mit Klinik) relativ gut durchführen. Bei der präventiven aufsuchenden Betreuung besteht eine große Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Um diese Diskrepanz zu beheben, genügt es nicht, nur die gesetzlichen Vorgaben zu verbessern. Es müssen neue kreative Lösungen erarbeitet werden. Dazu ist eine Zusammenarbeit des Gesetzgebers, der Fachorganisationen, der Universitäten, der Zahnärzte und der Industrie notwendig. Auch in der aktuell mitunter unbefriedigenden fachlichen Situation ist die zahnärztliche Betreuung in Alten- und Pflegeheimen eine wunderbare Aufgabe, bei der man viel Dankbarkeit erfährt.
Schlagwörter: Alten- und Pflegeheime, Organisation, Betreuung, Prophylaxe, Erfahrung
Seiten: 173-192, Sprache: DeutschUrban, KentEin FallberichtZähne mit einer ungünstigen parodontalen Prognose werden immer häufiger extrahiert und durch dentale Implantate ersetzt. Unter Berücksichtigung mechanischer sowie biologischer Komplikationen in der Implantologie sollte der eigene Zahn so lange wie möglich erhalten werden. Einer Implantation sollte im parodontal komprimierten Gebiss die Parodontitistherapie sowie die gründliche Prüfung der Anamnese und der Compliance vorangestellt werden. So können insbesondere biologische Komplikationen reduziert werden. Der hier beschriebene Patientenfall zeigt die Behandlung einer generalisierten Parodontitis Stadium IV (Grad C) mit konservativer Therapie, anschließender implantologischer Rehabilitation und CAD/CAM-gefertigter Prothetik.
Schlagwörter: Parodontitis, Periimplantitis, neue Klassifikation, CAD/CAM, Implantologie, adjuvante systemische Antibiose
Seiten: 213-217, Sprache: DeutschTuchscheerer, Vivian / Lüttmann, Jan-Ole / Rudolph, Sebastian / Chamilos, Christos / Grundmann, Tom / Gröger, SabineDiskussionsbeitrag des Masterkurses "Parodontologie und Implantattherapie" der DG PARO und DIUDie Immunreaktion bei Parodontitis unterliegt einer Reihe von metabolischen Einflüssen. Die zelluläre Immunantwort kann durch ungenügende Versorgung mit Glukose, Aminosäuren und Lipiden beeinträchtigt werden. Bei der Modulation der Immunantwort spielen Mikronährstoffe eine wichtige Rolle. Ein positiver Effekt auf die parodontale Gesundheit wurde bei ausreichender Verfügbarkeit der Vitamine C und D sowie verschiedener Spurenelemente beschrieben. Leptin beeinflusst direkt und indirekt die Funktionsweise des Immunsystems und kann proinflammatorische Effekte induzieren. Dieser Beitrag diskutiert potenzielle Einflüsse von metabolischen Bedingungen auf die Immunantwort im Zuge parodontal-pathologischer Prozesse und mögliche therapeutische Ansätze.
Schlagwörter: Parodontitis, Immunmetabolismus, Immunantwort, Mikronährstoffe, Leptin