ScienceSeiten: 231-241, Sprache: Englisch, DeutschKatekawa, Lena / Iwasaki, Angela Cristina / Shinkai, Rosemary S. A. / de Campos, Tomie T.Ziel: Ziel war eine Untersuchung der Wirksamkeit von zwei Protokollen traditioneller Akupunktur mit Nadelstimulation lokaler bzw. distaler Akupunkturpunkte hinsichtlich der Schmerzlinderung bei CMD-Patienten. Material und Methode: Die Stichprobe wurde aus CMD-Patientinnen eines spezialisierten Überweisungszentrums rekrutiert, die an chronischem CMD-Schmerz litten. Anhand der Patientenakten wurden Patientinnen ausgewählt, die mittels traditioneller Akupunktur entweder nach einem Protokoll mit Stimulation lokaler Akupunkturpunkte (Kopf und Hals) oder einem Protokoll mit Stimulation distaler Akupunkturpunkte (Hände, Unterschenkel, Füße) behandelt wurden. Die Schmerzintensität wurde jeweils vor und nach jeder Akupunktursitzung mit einer zehnstufigen visuellen Analogskala (VAS) bewertet. Für die Kontrollgruppe wurden unbehandelte Patientinnen aus der Warteliste für eine CMD-Behandlung gewählt. Die statistische Auswertung der Daten erfolgte deskriptiv sowie mittels gepaartem t-Test, Varianzanalyse und Tukey-Test, bei einem Signifikanzniveau von p = 0,05. Ergebnisse: Von 102 CMD-Patientinnen wurden 32 mittels Akupunktur an lokalen, 22 an distalen Akupunkturpunkten behandelt, 48 dienten als Kontrollen. Sowohl in der Gruppe mit lokalen als auch in der mit distalen Punkten fand sich nach der Akupunktur eine signifikante Abnahme des mittleren VAS-Wertes (rund 70 %). Der abschließende VAS-Wert beider Akupunkturgruppen war niedriger als der in der Kontrollgruppe, während zwischen den Akupunkturgruppen kein Unterschied bestand. Schlussfolgerung: Es kann geschlussfolgert werden, dass eine Akupunkturbehandlung chronischen Schmerz bei CMD-Patienten verringert und dass die Stimulation lokaler Akupunkturpunkte dieselbe Wirkung hat, wie diejenige distaler Punkte.
Case ReportSeiten: 243-261, Sprache: Englisch, DeutschUrich, Julia / Schweiger, Josef / Pho Duc, Jean-Marc / Schubert, OliverEine Arthrose des Kiefergelenkes stellt eine degenerative Gelenkerkrankung dar. Diese führt zu morphologischen und funktionellen Veränderungen des Kiefergelenkes und kann klinisch mit Krepitation, Schmerzen und Funktionseinschränkungen einhergehen. Im folgenden Beitrag wird ein Patientenbeispiel mit diesem Krankheitsbild vorgestellt. Dabei wird zunächst die funktionsspezifische Diagnostikkaskade erläutert. Auf Grundlage dieser Untersuchungen konnte die Diagnose CMD mit den Komponenten einer Okklusopathie, Myopathie und Arthropathie gestellt werden. Es wurde zunächst ein konservativer Therapieansatz gewählt, welcher zur Beseitigung der Schmerzen führte. Bei der Nachkontrolle drei Monate später zeigte sich eine stark veränderte Okklusion mit einem einzigen statischen Okklusionskontakt, sodass weiterführende Maßnahmen indiziert waren. Im Vordergrund stand, die degenerativen Veränderungen am Kiefergelenk zu verlangsamen, die Entzündung des linken Kiefergelenkes zu beseitigen und die Wiederherstellung einer funktionellen Okklusion zu erreichen. Diese Behandlungsziele wurden erst durch den zusätzlichen Einsatz einer zahnfarbenen CAD/CAM-Okklusionsschiene erzielt. Dazu erfolgte eine digitale Übertragung der Kieferrelation von der Zentrikschiene auf die CAD/CAM-Okklusionsschiene. Das Patientenbeispiel soll exemplarisch eine kombiniert digital-konservative Herangehensweise bei komplexen CMD-Fällen zeigen.
Schlagwörter: Arthrose, Kiefergelenkerguss, funktionsspezifische Diagnostikkaskade, konservative Therapie, zahnfarbene vollanatomische CAD/CAM-Okklusionsschiene, digitale Übertragung der Kieferrelation
Conference ReportSeiten: 267-274, Sprache: Englisch, DeutschHugger, AlfonsDie 33. Tagung der Society of Oral Physiology fand zwischen dem 23. und 26. Mai 2024 in Neapel (Italien) statt (Abb. 1 bis 3). Unter der Tagungsorganisation von Ambra Michelotti (Neapel) und ihrem Team, fachkundig mit Rat und Tat begleitet vom Kurator der Gesellschaft, Antoon De Laat (Leuven, Belgien) und dem wissenschaftlichen Beirat der Fachgesellschaft (Abb. 4), wurden 22 Vorträge und 6 Poster zum Themengebiet der Oralen Physiologie vorgestellt und ausführlich von den rund 50 Teilnehmenden diskutiert (Abb. 5). Die thematischen Tagungsblöcke umfassten folgende Bereiche: Muskelphysiologie; Screening, Diagnoseprozess, Klassifikation; klinische Studien; Training der mastikatorischen Funktion; Fallserien und Fall-Kontroll-Studien; Verschiedenes; Posterpräsentationen. Nachfolgend sollen einige Präsentationen aus den verschiedenen Bereichen näher vorgestellt werden.