Clinical ResearchSeiten: 404-419, Sprache: DeutschManauta, Jordi / Salat, Anna / Monterubbianesi, Riccardo / Tosco, Vincenzo / Devoto, Walter / Orsini, Giovanna / Putignano, AngeloDas Schließen von Diastemata mit direkten Kompositrestaurationen ist weiterhin eine echte Herausforderung für den Zahnarzt. Die besondere Schwierigkeit dabei liegt in der Herstellung eines korrekten Approximalkontakts und zervikalen Emergenzprofils. Im vorliegenden Artikel wird eine neue Technik für den Diastemaschluss und die Zahnformveränderung im Frontzahnbereich mithilfe direkter Kompositrestaurationen beschrieben. Die sogenannte Front-Wing-Technik (FWT), die hier vorgestellt wird, verzichtet auf ein klassisches Wax-up und die Verwendung eines Silikonschlüssels. Bislang existiert keine zuverlässige Methode dafür, die im Wachs modellierte Anatomie auf die zervikale und approximale Form von Kompositrestaurationen zu übertragen, um diese Bereiche des Zahns zu korrigieren oder wiederherzustellen. Die FWT bietet einen neuen Ansatz für die freihändige Modellierung des Emergenzprofils ohne Hohlraumbildung. Der im vorliegenden Artikel gezeigte Beispielfall illustriert den Schluss von Schneidezahndiastemata im Ober- und Unterkiefer und diskutiert die Überlegungen hinter den einzelnen Arbeitsschritten. Die Technik sollte als alternativer Ansatz für direkte Kompositrestaurationen im Frontzahnbereich in Betracht gezogen werden, da sie die Behandlungszeit verkürzt und Kosten spart.
Clinical ResearchSeiten: 420-432, Sprache: DeutschJung, Ronald E. / Bigler, Prisca / Balmer, Marc / Bienz, Stefan P. / Hjerppe, JenniZiel: Ziel der vorliegenden retrospektiven Fallserie war die Einführung eines minimalinvasiven zweistufigen lappenfreien Verfahrens für die Kronenverlängerung, das die Gingivektomie vermeidet oder minimiert, indem die Reduktion der Knochenhöhe mithilfe einer Tunnelpräparation vorgenommen wird.
Material und Methode: In diese Studie wurden neun Patientinnen und ein Patient (Altersmedian: 46,6 Jahre, Bereich: 26,9 bis 71,6 Jahre) eingeschlossen. Die Indikationen für die Durchführung der Kronenverlängerung waren: ästhetisch zu kurze Kronen (n = 5), Asymmetrie der Gingivahöhen (n = 2) und die Kombination aus diesen Indikationen (n = 3). Alle Behandelten wiesen einen dicken gingivalen Phänotyp auf, und die mittlere Anzahl der in den Eingriff einbezogenen Zähne betrug 3,7 (Bereich: 2 bis 8 Zähne). Drei Teilnehmende erhielten sechs Wochen nach der Kronenverlängerung eine zusätzliche Gingivektomie.
Ergebnisse: Die Ergebnisse erfüllten in ästhetischer und funktioneller Hinsicht die Erwartungen der Behandelten und des Zahnarztes.
Schlussfolgerung: Das minimalinvasive zweistufige Kronenverlängerungsverfahren unter Anwendung einer Tunneltechnik kann auch ohne offenen Lappen und zusätzliche Gingivektomie vorhersagbare ästhetische Ergebnisse liefern. Prospektive klinische Studien sind nötig, um die Technik zu validieren.
Clinical ResearchSeiten: 434-448, Sprache: DeutschKörner, Gerd / Bäumer-König, Amelie / Barz-Popp, Franziska / Tripodakis, ArisAus aktuellen Forschungsarbeiten geht hervor, dass Extraktionen in der ästhetischen Zone aufgrund der einsetzenden Hart- und Weichgeweberemodellierung eine umfangreiche Reduktion des Alveolarkamms verursachen. Praktisch bedeutet dies – neben anderen kontrovers diskutierten Faktoren – dass der Sofortimplantation in der ästhetischen Zone gewisse Grenzen gesetzt sind. Andererseits führen auch mehrzeitige Ansätze, selbst wenn sie Ridge-Preservation- und/oder Ridge-Reconstruction-Techniken einschließen, nicht immer zu vorhersagbaren Ergebnissen. Dies hat häufig ästhetische Kompromisse zur Folge. Laut aktuellen Publikationen und Konsensus-Berichten ist eine Sofortimplantation, um die natürliche ästhetische Architektur der bestehenden parodontalen Strukturen im Bereich der Extraktion zu erhalten, nur dann sinnvoll, wenn sie unter optimalen Bedingungen durchgeführt wird. Unabdingbare Voraussetzungen hierfür sind unter anderem eine ausreichende Knochendicke und ein adäquates Weichgewebevolumen. Im vorliegenden Artikel wird ein klinisches Konzept vorgestellt, mit dem fehlende Voraussetzungen für die Sofortimplantation auch bei geschädigtem Parodont und stark reduziertem Kamm wiederhergestellt werden. Das Konzept, die Socket-Rebuilding-Technik (SRT), kombiniert mehrere in der Literatur hinreichend validierte Ansätze. Es ermöglicht ästhetische Ergebnisse auch in parodontal problematischen Situationen.
Clinical ResearchSeiten: 450-461, Sprache: DeutschPohl, Snjezana / Kher, Udatta / Salama, Maurice Albert / Buljan, MiaIn seiner klassischen Form erstreckt sich ein Socket Shield von der mesio- zur distolabialen Kante des Zahns. C-förmige, L-förmige und approximale Socket-Shield-Designs besitzen approximale Extensionen, die den Hart- und Weichgewebeerhalt in den Approximalbereichen unterstützen. Dies bietet besondere Vorteile für Implantatstellen neben einem bereits vorhandenen Implantat oder einer Zahnlücke. Häufigste Komplikation der Socket-Shield-Technik (SST) ist die interne Exposition des Schilds. Aufgrund anatomischer Gegebenheiten, wie einer bogenförmigen Kammkontur und der ovalen Alveolenform einiger Zähne, erhöht sich das Risiko für eine interne Exposition, unbemerkte Verschiebung oder Fraktur des Schilds während der Implantatsetzung in den approximalen Schildbereichen. Im vorliegenden Beitrag werden Richtlinien für die Indikation der approximalen Schildextension, die Socket-Shield-Präparation sowie die Auswahl der Implantat- und prothetischen Komponenten vorgestellt.
Clinical ResearchSeiten: 462-473, Sprache: DeutschKolte, Abhay P. / Kolte, Rajashri A. / Trivedi, Divya S. / Deshpande, Neha M.Ziel: Die Untersuchung in der vorliegenden Studie befasste sich mit den geschlechtsspezifischen Zusammenhängen zwischen der Gingivasichtbarkeit einerseits sowie den Lippendimensionen, dem Abstand zwischen den Lippenkommissuren der papillenbezogenen Lippenlinie (Interdental Smile Line, ISL) und der gingivabezogenen Lippenlinie (Gingival Smile Line, GSL) andererseits bei parodontal gesunden Patienten.
Material und Methode: Insgesamt 120 Patientinnen und Patienten zwischen 20 und 40 Jahren wurden nach ihrem Geschlecht in zwei gleich große Gruppen aufgeteilt. Bei allen Teilnehmenden wurden anhand von Digitalfotografien die Lippenlänge im entspannten Zustand und beim Lächeln, der Abstand zwischen den Lippenkommissuren sowie intraoral für die oberen Frontzähne die Gingivasichtbarkeit im Sinne der GSL und der ISL gemessen.
Schlussfolgerung: Die Geschlechterdifferenzen bei der Lippenlänge, der Papillenexposition (im Sinne der ISL) sowie der mediolabialen Gingivaexposition (im Sinne der GSL) geben konstruktive Anhaltspunkte dafür, wie Behandlungsmaßnahmen in der ästhetischen Zone umgesetzt werden sollten.
Clinical ResearchSeiten: 474-493, Sprache: DeutschSalehi, Ali / He, Matthieu / Hampé-Kautz, Vincent / Etienne, OlivierZiel: Ziel der vorliegenden Studie war es, den Fortschritt und die Wirksamkeit eines Home-Bleaching- Protokolls unter Verwendung von 10 % Carbamidperoxid mithilfe einer neuen, fotografisch basierten Methode zu bewerten.
Material und Methode: Bei 52 Patienten wurde ein vierwöchiges nächtliches Home-Bleaching unter Verwendung von Bleichschienen und 10 % Carbamidperoxid durchgeführt. Die Zahnfarbe wurde anhand von standardisierten Fotografien analysiert, die vier Wochen lang einmal wöchentlich sowie vier Monate nach der Behandlung aufgenommen wurden. Die Farbentwicklung (ΔE00) wurde anhand der gemessenen Farbparameter L*, a* und b* bewertet und die Veränderungen der Sättigung, der Helligkeit und des Farbtons mit der CIEDE2000-Formel berechnet. Zur statistischen Auswertung diente eine Varianzanalyse für wiederholte Messungen. Das Signifikanzniveau war p < 0,05.
Ergebnisse: Die größte Veränderung der Zahnfarbe und damit das höchste ΔE00 zeigte sich nach der ersten Behandlungswoche. In den folgenden Wochen setzte sich die Farbveränderung fort, aber in geringerem Maß. Vier Monate nach Abschluss der Behandlung trat ein Rezidiv der Verfärbung auf, das jedoch mit bloßem Auge kaum wahrzunehmen war. Die Helligkeit (L’) veränderte sich zwischen dem Beginn und dem Ende der Behandlung signifikant und ausgeprägter im Oberkiefer. Die Veränderung der Farbsättigung war in beiden Kiefern sehr heterogen und rezidivierte kaum. Der Farbton änderte sich weder während der Behandlungs- noch während der Stabilisierungsphase signifikant.
Schlussfolgerung: Im Rahmen der vorliegenden Studie konnten die Autoren mit einer neuen, fotografisch basierten Methode den Fortschritt und die Wirksamkeit eines Home-Bleachings mit 10 % Carbamidperoxid bezogen auf Farbton, -sättigung, und -helligkeit bewerten.
Klinische Bedeutung: Die neue Methode ist effizient und ermöglicht eine zuverlässige Analyse des Fortschritts von Bleaching-Behandlungen. Die Dentalfotografie zeigt sich hierbei als leistungsfähiges Hilfsmittel für die Analyse und Kommunikation. Die vorliegende Studie kann als Proof-of-Concept für weitere Untersuchungen zur objektiven Verlaufsbeobachtung und Auswertung von Zahnbehandlungen mithilfe der Dentalfotografie dienen.