Seiten: 367-368, Sprache: DeutschKern, MatthiasSeiten: 375-382, Sprache: DeutschSchwendicke, FalkKünstliche Intelligenz (KI) bietet in der Implantologie das Potenzial, Diagnoseverfahren zu verbessern, Behandlungspläne zu optimieren und die Patientenversorgung effizienter zu gestalten. Der vorliegende Artikel beschreibt die Technologie hinter KI und zeigt Anwendungen in der implantologischen Diagnostik, Therapieplanung, Therapiedurchführung und Patientenkommunikation auf.
Schlagwörter: Algorithmen, Bildanalyse, Implantologie, KI, Vorhersagen
Seiten: 383-394, Sprache: DeutschNeugebauer, Jörg / Ritter, Lutz / Kistler, Steffen / Kistler, Frank / Dhom, Günter / Scheer, MartinDie digitale Planung und Diagnostik in der Zahnmedizin, insbesondere im Bereich der Implantologie, hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. Die dreidimensionale Bildgebung ist, vor allem durch die digitale Volumentomografie (DVT), zu einem hilfreichen Instrument für die genaue Positionierung von Implantaten, die Anwendung minimal invasiver Techniken und die Planung von Knochenaufbaumaßnahmen geworden. Die DVT bietet zwar eine höhere diagnostische Genauigkeit, ist aber im Vergleich zur herkömmlichen zweidimensionalen Bildgebung mit einer höheren Strahlendosis verbunden. Moderne DVT-Geräte bieten verschiedene Einstellungen, um eine indikationsbedingte Bildgebung bei minimaler Strahlenbelastung zu erhalten. Die DVT wird bei verschiedenen klinischen Indikationen wie der CAD/CAM-unterstützen Augmentationschirurgie und der Navigationschirurgie, die eine minimalinvasive Implantatinsertion ermöglichen, genutzt. Angesichts der höheren Strahlendosis ist es wichtig, die individuellen Einstellungsparameter so zu wählen, dass der diagnostische und therapeutische Nutzen höher als das mögliche Risiko ist. Die effektive Umsetzung dieser Technologien erfordert Schulungen und die Einrichtung standardisierter Arbeitsabläufe, um die Behandlungsergebnisse zu verbessern und die Morbidität der Patienten zu verringern.
Schlagwörter: DVT, minimalinvasive Implantattherapie, Navigationsschablone, Strahlenbelastung
Seiten: 397-411, Sprache: DeutschTuna, Taskin / Setlaoui, Sara / Bußmeier, Felix / Wolfart, StefanDie prothetisch orientierte Implantologie basiert auf einer präoperativen dreidimensionalen Planung der Implantatposition, um optimale funktionale, biologische und ästhetische Ergebnisse zu erzielen. Durch optische Scanner, digitale Volumentomografie, Planungssoftware und CAD/CAM-Verfahren können die Implantatplanung sowie die Anfertigung statischer Navigationsschablonen ohne den Einsatz physischer Modelle erfolgen. Während im teilbezahnten Kiefer Nachbarzähne als Referenzpunkte dienen, erschwert das Fehlen fester Strukturen im zahnlosen Kiefer die Planung und Durchführung der Implantation. Deshalb weisen schablonennavigierte Implantationen im zahnlosen Kiefer größere Abweichungen auf als im teilbezahnten Kiefer. Anhand klinischer Fälle wird der digitale Workflow im zahnlosen Kiefer demonstriert, wobei der Fokus auf der CAD/CAM-gestützten Planung und Herstellung fixierbarer Bohrschablonen sowie der Implantation mit anschließender Sofortversorgung liegt. Hierfür eignen sich besonders sogenannte Stapelschablonen. Der digitale Workflow ist in der Vorbereitung zeitintensiv, verkürzt jedoch die OP-Zeit und ermöglicht eine Sofortversorgung.
Schlagwörter: Backward-Planning, statische Navigation, Bohrschablone, navigierte Implantologie, digitaler Workflow, digitale Volumentomografie, CAD/CAM, 3-D-Druck, Implantatprothetik, Sofortversorgung
Seiten: 415-432, Sprache: DeutschHildebrand, Detlef / Gärtner, Florian / Rosinski, Andrea / Jäckel, Timo / Siebert, Heiko / Kunz, Andreas / Beuer, FlorianEin Überblick aus der PraxisDie Behandlung prospektiv zahnloser Patienten mit dentalen Implantaten stellt die Zahnärzte auch heute vor große Herausforderungen vor, während und nach der chirurgischen Phase. Die Behandlungsplanung und deren Umsetzung sind von essenzieller Bedeutung, um den klinischen Behandlungserfolg zu garantieren. Anhand einer fundierten Analyse der Ausgangssituation werden im vorliegenden Beitrag die notwendigen Behandlungsschritte vollumfänglich skizziert, in den klinischen Ablauf integriert und umgesetzt. Dabei spielen für die Behandlung des zahnlosen Kiefers grundsätzliche Entscheidungen eine große Rolle: (1) „In welchem Umfang müssen Extraktionen erfolgen?“, (2) „Kann eine sofortige Implantation (Sofortimplantation) erfolgen?“ und (3) „Kann eine zeitgleiche prothetische Versorgung (Sofortversorgung) umgesetzt werden?“. Das Behandlungsteam, bestehend aus Implantologe/Chirurg, Prothetiker und Zahntechniker, funktioniert umso besser und effektiver, je besser die Behandlungsabläufe analog und digital miteinander abgestimmt sind und diese im Sinne eines zielgerichteten Workflows funktionieren. In diesem Artikel werden digitale Hilfsmittel im Bereich der Planung, Platzierung und Weiterentwicklungen moderner Implantatsysteme beleuchtet, die das implantologische Team unterstützen können. Neue Implantate mit speziellen Schraubendesigns helfen nicht nur, die Primärstabilität nach Einbringung in den Knochen vor der initialen Sofortbelastung zu verbessern, sondern ermöglichen mit kurzen bzw. extrakurzen Implantatlängen (8 mm) auch im atrophierten Seitenzahnbereich zahnloser Ober- und Unterkiefer, die klassischen „All-on-X“-Konzepte („All-on-4“) zu erweitern bzw. zu vereinfachen („Fix-on-X“). Anhand von beispielhaften Patientenfällen werden diese aktuellen Konzepte veranschaulicht und anhand der klinischen Daten diskutiert.
Schlagwörter: All-on-4, Fix-on-X, Sofortimplantation, Sofortbelastung, Sofortversorgung, Implantate mit aggressivem Gewinde, Primärstabilität, kurze Implantate, beschleunigte Regeneration
Seiten: 433-446, Sprache: DeutschKallab, Sandra / Obreja, Karina / Schwarz, Frank / Parvini, PuriaEine LiteraturübersichtDie moderne Zahnmedizin strebt nach effizienten und ästhetisch ansprechenden Lösungen für den Ersatz fehlender Zähne. Gerade im Frontzahnbereich spielt hierbei die Sofortimplantation eine entscheidende Rolle und bietet sich als vielversprechende Methode zur raschen Versorgung an. Hierbei sollten Risikofaktoren sorgfältig analysiert werden, um optimale Behandlungserfolge zu erzielen. Trotz vergleichbarer Überlebensraten zwischen konventionell inserierten Implantaten und Sofortimplantationen sollten insbesondere mögliche ästhetische Komplikationen berücksichtigt werden, die eine präzise Diagnostik und Umsetzung durch erfahrene Behandler essenziell machen. In diesem Beitrag soll unter Berücksichtigung der aktuell verfügbaren Literatur zum Thema Sofortimplantation eine zusammenfassende Darstellung erfolgen.
Schlagwörter: Sofortimplantation, Sofortversorgung, Weichgewebemanagment, Ästhetik
Seiten: 449-458, Sprache: DeutschKaya, Sebahat / Sagheb, Keyvan / Schiegnitz, EikDas primäre Ziel jeder Augmentation besteht darin, die Funktionalität und Prognose der implantatprothetischen Versorgung zu optimieren. Neue computerunterstützte Verfahren bieten die Möglichkeit, bereits etablierte Augmentationsmethoden zu verbessern. Die Kieferkammaugmentationen mittels individuell personalisierter CAD/CAM-Titanmeshes (Yxoss, Fa. Geistlich, Baden-Baden, Deutschland; ReOss, Fa. ReOss, Filderstadt, Deutschland) stellen ein innovatives Konzept zur kaufunktionellen Rehabilitation von komplexen lateralen, vertikalen und kombinierten Kieferkammdefekten dar. Diese Methode ermöglicht es, anspruchsvolle Kieferkammdefekte im Voraus digital zu analysieren und zu planen, wodurch der eigentliche chirurgische Eingriff effizienter und mit weniger Komplikationen durchgeführt werden kann. In diesem Fachbeitrag werden die Planung und Durchführung eines computerunterstützten patientenspezifischen CAD/CAM-Titanmeshes erläutert und anhand eines klinischen Fallbeispiels veranschaulicht.
Schlagwörter: Knochenatrophie, Knochenaugmentation, gesteuerte Knochenregeneration, personalisierte Knochenregeneration, Titanmesh, CAD/CAM
Seiten: 461-468, Sprache: DeutschSekundo, Caroline / Wiltfang, Jörg / Schliephake, Henning / Al-Nawas, Bilal / Rückschloß, Thomas / Moratin, Julius / Hoffmann, Jürgen / Ristow, OliverEin Überblick über die derzeit verfügbare EvidenzDie Diagnose und Bewertung der fettig-degenerativen Osteonekrose des Kiefers (FDOK), die histologisch als hohlraumbildende, mit Adipozyten gefüllte Knochennekrose beschrieben wird, stellt eine Herausforderung dar. FDOK wird nicht nur mit neuralgischen Gesichtsschmerzen (Neuralgie-induzierende hohlraumbildende Osteonekrose [NICO]) in Verbindung gebracht, sondern auch unter einer Reihe weiterer Bezeichnungen mit einem breiten Spektrum an rheumatischen, neurologischen und meist chronisch-entzündlichen Erkrankungen sowie Krebserkrankungen verknüpft. Die Heterogenität der diagnostischen Methoden, die eine klinische Untersuchung, diagnostische Anästhesie, Röntgenaufnahmen, digitale Volumentomografie und Transmissions-Ultraschallmessungen umfassen, führt zu inkonsistenten Ergebnissen und lässt keinen Goldstandard zu. Diese Variabilität unterstreicht die dringende Notwendigkeit für systematische prospektive Forschungsansätze, um valide diagnostische und therapeutische Strategien zu entwickeln. Der aktuelle Forschungsstand deutet darauf hin, dass ein umfassendes Verständnis der Diagnose und der klinischen Implikationen der FDOK noch aussteht, was weitere wissenschaftliche Untersuchungen unabdingbar macht. Dies ist besonders wichtig, da die Diagnose oft zu invasiven Behandlungen führt, deren Nutzen und Risiken sorgfältig abgewogen werden müssen.
Schlagwörter: fettig-degenerative Osteonekrose des Kiefers, Neuralgie-induzierende kavitätenbildende Osteonekrose, evidenzbasierte Medizin
Seiten: 471-477, Sprache: DeutschMüller-Heupt, Lena Katharina / Jacobi-Gresser, Elisabeth / Al-Nawas, BilalIn der Zahnmedizin sind Allergien und Unverträglichkeiten unterschiedliche Reaktionen auf Materialien. Allergien entstehen durch eine spezifische Immunantwort auf Allergene wie Metalle oder Acrylate, die zu sofortigen oder verzögerten Symptomen führen können. Unverträglichkeiten sind im Gegensatz dazu keine allergischen Reaktionen und zeigen sich durch unspezifische Symptome wie lokale Entzündungen, ohne das spezifische Immunsystem zu sensibilisieren. Reintitan, häufig für Zahnimplantate verwendet, löst in der Regel keine klassischen Allergien aus, kann jedoch Unverträglichkeitsreaktionen verursachen. Diese entstehen durch entzündliche Reaktionen auf Titanoxidpartikel, die durch Abrieb oder Korrosion ins Gewebe gelangen können. Die Diagnostik umfasst primär die klinische Symptomkontrolle. Klassische Allergietests werden leitliniengemäß bei vermuteter Titanunverträglichkeit nicht empfohlen. Alternativ können Tests auf andere allergene Metalle in Titanlegierungen nützlich sein. Suprakonstruktionen beispielsweise können Allergene enthalten. Die Explantation von Implantaten sollte nur nach gründlicher Diagnose und als letzte Maßnahme in Betracht gezogen werden. Keramikimplantate könnten eine alternative Therapieoption darstellen.
Schlagwörter: Zahnimplantate, entzündliche Reaktionen, Titanoxidpartikel, klinische Symptomkontrolle, Allergietests, Titanunverträglichkeit, Titanlegierungen, Suprakonstruktionen, Explantation, Keramikimplantate
Seiten: 479-485, Sprache: DeutschWolfart, StefanZusammenfassungen wichtiger implantologischer Artikel aus internationalen Zeitschriften