Sprache: DeutschSchliephake, Henning/Dempf, Rupert/Berten, Johannes LudwigImplantate können in die kieferorthopädische Therapie als rein restaurative, rein retentive und als kombiniert retentiv/restaurative Elemente eingeführt werden. Der Einsatz von Implantaten erfordert eine frühzeitige und umfassende Therapieplanung. Implantate, die als kombiniert retentiv-restaurative Elemente verwendet werden sollen, müssen unter prothetischen Gesichtspunkten gesetzt werden. Der Einsatz von Implantaten im Wachstumsalter zum Ersatz nicht angelegter Zähne bleibt kritisch. Ausnahmen bestehen bei ausgeprägten Oligodontien, bei denen eine an die Zahnentwicklung gebundene Entwicklung des Alveolarfortsatzes ohnehin stark vermindert ist. Bei einzelnen Nichtanlagen und traumatischen Zahnverlusten bietet die Zahntransplantation eine alternative Behandlungsform, wenn der Abschluss des Gesichtschädelwachstums nicht abgewartet werden soll oder kann. Bei der Verwendung von Implantaten als retentive Elemente sind die im Rahmen der orthodontischen Therapie auftretenden horizontalen Kräfte und die sich daraus ergebenden Momente geringer als die, die im physiologischen Gebrauch bei der Nahrungszerkleinerung auftreten. Die extraaxiale Belastung enossaler Implantate ist damit gut vereinbar mit einer dauerhaften knöchernen Verankerung. Implantate, die als Verankerungselemente für orthodontische Apparaturen verwendet werden, haben daher eine Erfolgswahrscheinlichkeit, die mit derjenigen konventioneller Implantate vergleichbar ist; sie können auch mit guter Prognose als restaurative Elemente verwendet werden.
Schlagwörter: Implantate, Kieferorthopädie, Wachstum, Zahntransplantation, Trauma
Sprache: DeutschSwennen, Gwen / Eulzer, Christopher / Treutlein, Christiane / Berten, Johannes LudwigErst seit kurzer Zeit werden Mini- und Mikro-Implantate zur skelettalen orthodontischen Verankerung in der Literatur beschrieben. Mit der vorliegenden Arbeit wird eine Übersicht über die Anwendung von Mini- und Mikro-Implantaten als skelettale Verankerungselemente in der Orthodontie gegeben. Unter Anwendung der Medizindatenbank PUBMED (National Library of Medicine, NCBI, New Pubmed System) wurde eine Literaturrecherche durchgeführt. Folgende Schlüsselwörter wurden zur Literatursuche verwendet: Minischraube, Mikroschraube, Miniplatte, Mikroplatte, Mini-Implantat, Mikro-Implantat und skelettale orthodontische Verankerungselemente. Die meisten publizierten Studien sind Fallberichte. Derzeit fehlen noch ausreichend valide Daten, sodass in Zukunft noch weitere klinische Studien zur sicheren Langzeit- und Erfolgsbeurteilung notwendig sein werden.
Schlagwörter: Minischraube, Mikroschraube, Miniplatte, orthodontische Verankerung
Sprache: DeutschBerten, Johannes Ludwig / Schliephake, Henning / Stiesch-Scholz, Meike / Schwestka-Polly, RainerDie besondere Schwierigkeit einer Behandlungsplanung bei Kindern und Jugendlichen mit Hypodontie und vorzeitigem Zahnverlust beruht zum geringsten Teil auf der in dieser Altersgruppe beschränkten Verfügbarkeit prothetischer Alternativen. Die weitaus größeren Probleme ergeben sich dadurch, dass mit der autogenen Zahntransplantation und dem orthodontischen Lückenschluss zwei weitere Behandlungsoptionen naheliegen. Deren Erfolg ist jedoch an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Für die autogene Zahntransplantation müssen geeignete Zähne zur Verfügung stehen, wobei hier sowohl die Kronenmorphologie als auch der Stand der Wurzelentwicklung zu berücksichtigen sind. Komplexer ist die Problematik beim orthodontischen Lückenschluss, da hierbei auch über Ausgleichsextraktionen in den nicht betroffenen Quadranten entschieden werden muss. Beiden Behandlungsalternativen ist aber eines gemeinsam: Sie müssen in jedem Fall nach kieferorthopädischen Kriterien, das heißt unter Berücksichtigung der Okklusion und Kieferposition, indiziert sein. Im vorliegenden Beitrag wird ein Diagnostik- und Therapieschema vorgestellt, das diesem Anspruch folgt und der notwendigerweise fachübergreifenden Behandlungsentscheidung zwischen orthodontischer, chirurgischer und prothetischer Lösung als klinischer Leitfaden dienen soll.
Schlagwörter: Hypodontie, vorzeitiger Zahnverlust, fachübergreifende Behandlungsplanung, orthodontischer Lückenschluss, autogene Zahntransplantation, dental- und implantatgetragener Zahnersatz
Sprache: DeutschOesterle, LarryImplantate sind ein weit verbreitetes und nützliches Mittel für die Behandlung von Patienten mit partiellem oder vollständigem Zahnverlust. Bei Patienten mit völliger Zahnlosigkeit ist der Erfolg von Implantaten gut dokumentiert; auch werden zunehmend einzelne Zähne oder eine geringe Anzahl von Zähnen in der Nachbarschaft gesunder Zähne ersetzt. Die Verwendung von Implantaten wird im Allgemeinen bei im Wachstum befindlichen Kindern nicht empfohlen, da ausgedehnte Veränderungen im Wachstumsverlauf die Nutzungsphase des Implantats vermindern können und somit eine nachfolgende, zusätzliche Implantatinsertion erforderlich machen. Bei Kindern mit komplizierten Problemen oder falls Implantate das einzig mögliche Hilfsmittel darstellen, z. B. als orthodontische Verankerungselemente, kann der Einsatz von Implantaten erwogen werden; auf jeden Fall sollte der Behandler über ein fundiertes Wissen über das Wachstum insgesamt, die zeitlichen Abläufe des Wachstums und die Wechselwirkungen zwischen dem Implantat und dem Wachstum verfügen. In diesem Artikel soll daher zunächst eine Übersicht über die Indikation für Implantate bei Kindern und über Implantatalternativen gegeben werden. Anschließend erfolgt eine Übersicht über das Implantatverhalten während des Wachstums und über Wachstumsveränderungen im Ober- und Unterkiefer mit Auswirkungen auf das Implantat, bevor schließlich Empfehlungen für den Einsatz von Implantaten gegeben werden.
Schlagwörter: Wachstumsalter, orthodontische Verankerungselemente, Wachstum, Indikation für Implantate, Implantatalternativen, Implantatverhalten
Sprache: DeutschDerks, HermannDer vorliegende Beitrag beschreibt eine Nichtanlage oberer lateraler Schneidezähne mit Lückeneinengung von mesial und distal. Prätherapeutisch bestand ein geringes Knochenangebot mit labialen Unterschnitten im Bereich der Nichtanlagen. Es wurde eine kieferorthopädische Vorbehandlung mit dem Ziel der Lückenöffnung und der Einstellung der Eckzähne in eine physiologische Position durchgeführt. Das Einsetzen der Implantate erfolgte mit einer 20° nach lingual geneigten Achsenrichtung. Hierdurch wurde eine bei den labialen Unterschnitten wahrscheinliche Fenestration mit dann erforderlicher GBR-Technik vermieden. Die Neigung der Implantatachse wurde durch die Angulation der Abutments kompensiert. Durch das interdisziplinäre Vorgehen konnte eine anspruchsvolle Frontzahnästhetik bei Nichtanlage lateraler Schneidezähne erzielt werden. Insgesamt ergeben sich durch den Einsatz enossaler Implantate sowohl für den Prothetiker als auch für den Kieferorthopäden neue Behandlungsalternativen.
Schlagwörter: Nichtanlage lateraler Schneidezähne, kieferorthopädische Vorbehandlung, geringes Knochenangebot, labiale Unterschnitte, Vermeidung der GBR-Technik, ästhetische Versorgung