OriginalarbeitSprache: DeutschOzon hat sich in der Präventivmedizin, insbesondere bei der Sicherung der Wasserqualität, etabliert. Neben den bekannten mikrobiologischen Wirkungen wird auch über weitere biologische Eigenschaften von Ozon berichtet. Der vorliegende Artikel beschreibt unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur die medizinisch relevanten Ozon-Eigenschaften sowie den bisherigen und möglichen Einsatz in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. Insbesondere wird auf die toxikologischen Aspekte beim medizinischen Einsatz von Ozon eingegangen.
OriginalarbeitSprache: DeutschDurch Verkleben von Goldzylindern mit großen gegossenen Gerüsten mittels geeigneter Kleber kann ein spannungsfreier Sitz der Suprakonstruktion auf dem Implantat erzielt werden. In dieser Untersuchung wurden hierzu zylindrische Pfosten mit Hilfe von zwei unterschiedlichen Bis-GMA-Klebern (Degussa Experimental und Nimetic Cem) in vorgefertigte Hülsen geklebt und unter Betrachtung der Klebfugenbreite, im Druckscherversuch getestet. Mit zunehmender Fugenbreite nahm die Klebfestigkeit ab. In der Gruppe der maximalen Filmdicke kam es zu einem signifikanten Abfall der Klebfestigkeit, die jedoch in einer Größenordnung lag, die unter kaufunktioneller Belastung noch genügend Halt zwischen Goldzylinder und Gerüst garantierte.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Ergebnisse einer indirekten, subjektiven Verschleißmeßmethode auf der Grundlage der Leinfelder-Skala sollten mittels einer dreidimensionalen Vermessung überprüft werden. Anhand der Modellpaare von 21 Füllungen unterschiedlicher klinischer Verweildauer sowie 20 Füllungen nach 12 Monaten wurde der Verschleiß nach der Vivadent-Skala bestimmt. Zusätzliche wurde eine 3D-Vermessung der Modell durchgeführt und der Volumenverschleiß der Restaurationen bestimmt. Darüber hinaus wurde die Vivadent-Methode im Computer simuliert. Die Verschleißbeurteilung anhand der Vivadent-Skal ergab ein geringes Differenzierungsvermögen unterschliedlicher Verschleißhöhen. Die Auswertung durch zwei Untersucher ergab weder mit der simulierten Vivadent-Auswertung noch mit dem Volumenverschleiß eine über zufällige Werte hinausgehende Übereinstimmung, was die Validität dieser Methode in Frage stellt. Aufgrund der detaillierteren Verschleißanalyse über die gesamte Oberfläche eines restaurierten Zahnes hinweg sowie der hohen Präzision und Reproduzierbarkeit sollte für zukünftige Verschleißmessungen die 3D-Vermessung den subjektiven Skalen auf der Grundlage der Leinfelder-Skala vorgezogen werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschHochleistungskeramiken könnten den Indikationsbereich für vollkeramische Restaurationen erheblich erweitern. In dieser Untersuchung wurde gezeigt, daß die Anfertigung von dreigliedrigen Brückengerüsten aus Zirkonoxidkeramik mit Hilfe eines CAD/CAM-Verfahrens praxisgerecht möglich ist. Die hohen Bruchlastwerte der In-vitro-Belastungsprüfung, die sowohl für die unverblendeten als auch für die verblendeten Zirkonoxid-Hartkerngehäuse ermittelt wurden, sollten den Einsatz von vollkeramischen Brücken auch im Seitenzahnbereich mit guten Erfolgschancen möglich machen. Im Vergleich zu dreigliedrigen Brücken aus IPS-Empress und In-Ceram Alumina, die in der Untersuchung aus Referenzgründen einbezogen wurden, zeigten die Brücken mit einem Zirkonoxid-Hartkerngerüst zwei- bis dreifach höhere Bruchlastwerte. Dabei konnte die Bruchfestigkeit der Zirkonoxid-Brückengerüste durch die Verblendung mit speziellen keramischen Massen nochmals gesteigert werden. Dies weist auf einen stabilen Verbund zwischen der Verblendkeramik und dem Zirkonoxid-Hartkerngerüst hin. Vor dem routinemäßigen Einsatz zirkonoxidverstärkter Restaurationen müssen jedoch für eine praxisreife Applikation die relativ langen Maschinenlaufzeiten für die CAD/CAM-Bearbeitung von Zirkonoxidkeramik noch deutlich verkürzt werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei 450 zufällig ausgewählten 8jährigen des Ennepe-Ruhr-Kreises wurde eine Kariesrisiko-Einstufung nach den "DAJ-Kriterien", dem "Schieber zur Kariesrisiko-Bestimmung" und der "Dentroprog-Methode" vorgenommen und einer vergleichenden Analyse unterzogen. Der Kariesbefall wurde nach WHO-Standard erfaßt. Als initial kariöse Läsionen wurden kreidige Verfärbungen der Glattflächen und braun bis schwarz verfärbte Fissuren/Grübchen registriert. Während 79,1% der 8jährigen ein kariesfreies bleibendes Gebiß besaßen, lag ein naturgesundes Wechselgebiß nur bei 32,1% aller Kinder vor. Der Kariesbefall der Milchzähne betrug 7,6 dfs und der der bleibenden 0,7 DMFS. Bei Verwendung der "DAJ-Kriterien" wurden 19,8% und mit dem "Schieber zur Kariesrisiko-Bestimmung" 47,8% der 8jährigen als kariesgefährdet eingestuft. Der Vergleich beider Methoden ergab eine Übereinstimmung der Kariesrisiko-Prognose bei 71% der Kinder. Die mit dem "Schiebe zur Kariesrisiko-Bestimmung" und der "Dentoprog-Methode" vorgenommene Risikoprognose stimmte maximal in 94% der Fälle überein. Die Möglichkeit, ohne computergestützte Erfassung von Patientendaten eine Aussage zur Kariesgefährdung vornehmen zu können, favorisiert den Einsatz des "Schiebers zur Kariesrisiko-Bestimmung" als praktikables und präventiv ausgerichtetes Verfahren zur Kariesrisiko-Diagnostik in der zahnärztlichen Reihenuntersuchung.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn Japan wird seit kurzem der Zuckeralkohol Erythritol als Zuckeraustauschstoff in Süßwaren verwendet. Mit der vorliegenden Studie sollte unter Einsatz der Warburgtechnik an standardisierten Plaque- und Speichelproben untersucht werden, ob und in welchem Ausmaß Erythritol im Vergleich zu Xylit von Mikroorganismen der menschlichen Mundhöhle abgebaut wird. Sowohl Erythritol als auch Xylit zeigten in der Menge des Substratumsatzes keinen signifikanten Unterschied zu den Kontrollen ohn Substratzusatz. Somit kann Erythritol wie Xylit als nicht kariogen eingestuft werden. Ob dieser Zuckeralkohol ein kariesprophylaktisch sinnvoller Zuckeraustauschstoff ist, müssen weitere, vor allem klinische Studien abklären.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Meßgenauigkeit des elektrischen Wurzelkanallängenmeßgerätes Root ZX wurde an 211 Wurzelkanälen mit Hilfe einer Röntgenmeßaufnahme überprüft. Eine Anzeige des Root ZX erfolgte in 96,2% der Fälle. In 59,1% der Fälle zeigte die elektronische Messung die Feilenspitze 1 mm vom röntgenologischen Apex entfernt, in 21,2% war die Feilenspitze #177 0,5 mm, in 11,8% #177 1 mm vom angenommenen Foramen physiologicum entfernt. Keine signifikanten Unterschiede waren bei den unterschiedlichen Diagnosen sowie der Art des Zahnes bzw. Lage der unterschiedlichen Wurzelkanäle festzustellen. Bei Revisionen scheint das Root ZX weniger verläßlich zu sein.
OriginalarbeitSprache: DeutschDas Medikament Nifedipin zur Therapie von Hypertonien und Herz-Kreislauferkrankungen bewirkt oft eine Gingivahyperplasie. Deren Häufigkeit und Intensität sowie mögliche Zusammenhänge mit Alter, Geschlecht, Dosierung und Einnahmedauer sollten in einer Studie abgeklärt werden. 99 Patienten, die ein nifedipinhaltiges Medikament einnahmen, und 30 Probanden ohne solche Medikation wurden hinsichtlich ihres Parodontalzustandes untersucht. Bei einem Drittel der Patienten konnte eine Hyperplasie nachgewiesen werden. Der Plaqueindex war in der Nifedipin- und der Kontrollgruppe gleich, SBI, Sondierungstiefe und SFFR waren jedoch in der Nifedipingruppe signifikant stärker ausgeprägt als in der Kontrollgruppe. Dosierung und Einnahmendauer hatten kaum Einfluß auf die Ausbildung einer Hyperplasie, wohl aber das Patientenalter. Bei jüngeren Patienten ist das Auftreten einer Gingivahyperplasie häufiger. Im Rahmen der Therapie ist seitens des Zahnarztes der Kontakt mit dem medizinischen Behandler anstrebenswert.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie "Reinigungswirkung" zweier maschineller Wurzelkanalaufbereitungssysteme und dreier manueller Aufbereitungstechniken sowie deren Formgebung bei der Instrumentierung wurden rasterelektronenmikroskopisch untersucht. Je 12 extrahierte Zähne mit geradem und gekrümmtem Wurzelkanalverlauf wurden jeweils bis zur ISO-Größe manuell drehend-schabend mit K-Flexofiles, nach der Step-back-Technik ebenfalls mit K-Flexofiles, manuell feilend mit Hedströmfeilen, maschinell mit dem KaVo-Endo-System mit drehmomentbegrenzter Rotation unter Anwendung von K-Flexofiles sowie mit dem maschinellen ProFile-System unter Einsatz von Nickel-Titan-Instrumenten aufbereitet. Nach Gefrierbruch der insgesatm 120 Wurzeln wurden die Kriterien Debris und Schmierschicht anhand einer numerischen Bewertungsskala quantifiziert. Aufbereitungsbedingte Veränderungen der originären Kanalkrümmungen wurden vorher röntgenologisch untersucht. Bezüglich der "Reinigungseffizienz" erwies sich das KaVo-Endo-System den manuellen Techniken als gleichwertig und dem ProFile-System gegenüber als signifikant überlegen. Hinsichtlich der Formgebung resultierten bei der Anwendung der Hedströmfeilen die ungünstigsten Ergebnisse, wenn man sie ausschließlich und bis in die apikale Region einsetzt.
OriginalarbeitSprache: DeutschZweck der vorliegenden klinisch kontrollierten Split-mouth-Studie war es, die Retention (Kategorie A: vollständig erhalten, B: Teilverlust, C: Totalverlust) und Oberflächenbeschaffenheit (Porositäten, Randdefekte und Kariesentwicklung, modifiziert nach USPHS) zweier handelsüblicher Versiegler (Fissurit F#174, 3% NaF, Füllstoffanteil 9%, sowie Helioseal F#174, 20% Fluorosilikatglas, Füllstoffanteil 41%) miteinander zu vergleichen. Bei 61 Probanden im Alter von 6 bis 11 (Mittelwert 7,6) Jahren wurden jeweils die ersten bleibenden unteren Molaren mit einem der beiden Materialien nach randomisierter Zuteilung und unter absoluter Trockenlegung versiegelt und 1 (n = 61), 6 (n = 61), 12 (n = 54), 18 (n = 44) und 24 (n = 21) Monate später nachkontrolliert. In diesem Zeitraum traten keine Totalverluste (Kategorie C = 0%) auf, Kariesläsionen wurden ebenfalls nicht beobachtet. Die Wahrscheinlichkeit vollständiger Retention der Versiegelungen (Kategorie A) betrug nach 1 Jahr 83,3% und nach 2 Jahren 40,5% (Kaplan-Meier). Zwischen beiden Materialien bestand hinsichtlich der Retention kein statistisch signifikanter Unterschied (log-Rank-Test, p = 0,25). Die mittlere Anzahl oberflächlicher Porositäten und Randdefekte lag demgegenüber beim weniger gefüllten Fissurit F signifikant höher als bei Helioseal F (MANOVA, p 0,001).
OriginalarbeitSprache: DeutschÜber 28 Tage wurde die Freisetzung von Fluorid aus verschiedenen standardisierten Füllungsmaterialien überprüft. Neben dem Glasionomerzement Ketac-Fil#174 wurden die fluoridfreisetzenden Komposite Degufill#174 mineral und Solitaire#174 sowie das Polyalkensäure-modifizierte Komposit (Kompomer) Hytac#174 untersucht. Die Fluoridabgabe aus den Kompositen differierte in den ersten zwei Wochen nach dem Aushärten stark. Während sie aus Solitaire#174 derjenigen aus dem Kompomer entsprach, war auf Degufill#174 mineral eine nur sehr geringe Fluoridfreisetzung meßbar. Die Hälfte der Materialproben wurde täglich 3 Min. lang mit einer NaF-Lösung fluoridiert (1250 ppm Fluorid), um die Wiederaufnahme von Fluorid zu untersuchen. Bei den so behandelten Kompositproben war die zusätzliche Abgabe von Fluorid mit 1,1-1,4 µg/cm² Probenoberfläche sehr gering, so daß die klinische Relevanz der Fluoridaufnahme fraglich ist.