OriginalarbeitSprache: DeutschNeben charakteristischen Veränderungen der lokalen Abwehrmechanismen bei Patienten mit rasch fortschreitender Parodontitis mehren sich in jüngster Zeit die Hinweise auf mögliche systemische Störungen der Immunabwehr. Beim Vergleich von 14 Patienten mit rasch fortschreitender Parodontitis im Alter von 19 bis 38 Jahren und 8 Probanden einer gesunden Kontrollgruppe gleichen Alters wurden deutliche Veränderungen im Zytokinmuster PHA-stimulierter peripherer Blutzellen der RPP-Patienten gefunden. Wir bestimmten in frisch isolierten mononuklekären Zellen des peripheren Blutes die Lymphozytensubpopulationen, die durch PHA induzierte proliferative Antwort und verschiedene Zytokinspiegel nach Simulation. Im Zellkulturüberstand wurden mittels ELISA folgende Zytokine gemessen: Interferon-gamma, Interleukin-3, Interleukin-5 und Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor. Unsere Ergebnisse deuten auf eine immunologische Störung bei RPP-Patienten hin, die auf einer verminderten Zytokinproduktion der Th1-Zellen (niedriger IFN-gamma-Spiegel) und einer erhöhten Zytokinproduktion der Th2-Zellen (erhöhter IL-5-Spiegel) nach PHA-Aktivierung beruht.
OriginalarbeitSprache: DeutschFünfunddreißig Patienten, die während der Erhaltungstherapie Zeichen einer lokalisierten persistierenden oder rekurrierenden Parodontitis aufwiesen, wurden in die Untersuchung aufgenommen. Innerhalb einer Woche nach der Erhaltungstherapie wurde ein mit Tetracyclin-HDI beladener Ethylenvinylacetatfaden in die Tasche eines Zahnes mit persistierender oder rekurrierender Parodontitis eingelegt (Test) und nach einer Liegedauer von 9,5 #177 2,0 Tagen wieder entfernt. Ein zweiter, nicht weiter behandelter Zahn mit persistierender oder rekurrierender Parodontitis diente als Kontrolle. Insgesamt beendeten 28 Patienten die Untersuchung nach sechs Monaten. Bei den Testzähnen wurden nach sechs Monaten signifikant (p 0,05) geringere Gingival-Indizes, Taschensondierungstiefen und Konzentrationen des Elastase-alpah1-Proteinaseinhibitors in der Gingivalflüssigkeit gefunden als bei den Kontrollzähnen. Im Vergleich zur Ausgangsuntersuchung waren bei den Testzähnen alle Parameter, außer dem Plaque-Index, nach sechs Monaten signifikant reduziert (p 0,01), wohingegen bei den Kontrollzähnen alle Parameter, außer den Blutungen auf Sondierung, auf die Ausgangswerte zurückgekehrt waren. Die Ergebnisse weisen darauf hin, daß die kontrollierte topische Applikation von Tetracyclin-HCI bei lokalisierter persistierender oder rekurrierender Parodontitis die parodontale Gesundheit verbessern und das Risiko der Progredienz der Erkrankung über mindestens sechs Monate verringern kann.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einem Zeitraum von 10 Monaten wurden bei 56 Patienten 171 dentale Implantate ad modum Br#229nemark inseriert. Da sich die Position der Fixturen a priori an der prothetischen Planung orientiert hat, das Knochenangebot zahnloser Regionen aber infolge natürlicher Resorptionsvorgänge vielfach reduziert war, lagen bei 57 % der Fixturen Windungen frei. Diese wurden nach einem standardisierten Protokoll vermessen, mit Bio-Oss#174 gefüllt und im Rahmen einer vergleichenden Studie mit resorbierbarer (Bio-Gide#174) oder nicht-resorbierbarer Membran (Gore-Tex) abgedeckt. Beide Materialien zeigten vergleichbare Resultate in der Regeneration von Knochendefekten. Freiliegende Implantatoberflächen traten besonders bei Sofortimplantaten (84 %) und verzögerten Sofortimplantaten (73 %) im Vergleich zu Spätimplantaten (47 %) auf. Bei Sofort- und verzögerten Sofortimplantaten scheint jedoch unter Berücksichtigung der Implantatlokalisation im Vergleich zu Spätimplantaten die Insertion längerer Fixturen mit Hilfe der GBR-Techniken möglich.
OriginalarbeitSprache: DeutschIm Rahmen einer prospektiven klinischen Langzeituntersuchung sollte die Eignung eines Kronen- und Brückenverblendmaterials für Inlay- bzw. Onlayversorgungen geklärt werden. Bei 39 Patienten wurden insgesamt 151 Inlays und Onlays aus Visio-Gem#174 gelegt. Nach 4 Jahren Tragedauer erfolgte die abschließende Untersuchung der Inlays mit Hilfe der Erlanger Kriterien zur Beurteilung von Adhäsivinlays. Am Ende des Beobachtungszeitraumes waren die Restaurationen bis zu 6,5 Jahre unter Risiko. 118 Füllungen (9 Black I, 91 Black II, 18 Onlays) konnten über den gesamten Zeitraum ggf. bis zum Verlust kontrolliert werden. Bei der letzten Nachuntersuchung nach vier Jahren wurden 49 Inlays als klinisch akzeptabel und 15 als erneuerungsbedürftig beurteilt. Die Verlustrate stieg zwischen dem 5. und 6. Studienjahr von 44 % (n = 54) auf 59 % (67) an (Kaplan-Meier-Überlebensstatistik). Ursache für das Versagen waren "Hypersensibilität" (12), "Randspalt" (22) und "Füllungsfraktur" (33). Das nach zwei bis drei Jahren erkannte Problem der "Materialermüdung" führte im weiteren Studienverlauf zu einem erheblichen Anstieg der Verlustrate. Die Zulassungskriterien der ADA für Kompositfüllungsmaterialien im Seitenzahnbereich konnten daher nicht erfüllt werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn der vorliegenden Studie soll der klinische Nutzen einer Chemoprophylaxe mit Tetracyclin beim Einsatz resorbierbarer Membranen eruiert werden. Bei 10 Patienten mit fortgeschrittener Parodontitis wurden im Abstand von 3 Monaten zwei Guidor-Barrieren implantiert, wobei der zweite Eingriff unter antibiotischer Abschirmung mit 1000 mg Tetracyclin über 14 Tage erfolgte (Testgruppe). Eine weitere Patientengruppe, die nach dem gleichen Schema, jedoch ohne Membranen behandelt wurde, diente als Kontrolle. Beim Vergleich beider Gruppen konnten 3 Monate postoperativ mit 1,8 mm versus 1,1 mm signifikant höhere (p 0,05) Gewinne an sondierbarem Attachment als Folge der Gewebegeneration objektiviert werden. Durch die zusätzliche systematische Antibiose war innerhalb der Testgruppe mit 3,5 mm versus 2,7 mm zwar eine ausgeprägtere Reduktion der Sondierungstiefen zu erzielen, hinsichtlich des Attachmentgewinns zeigten sich jedoch keine klinisch relevanten Unterschiede (1,9 mm versus 1,8 mm). Dennoch ist beim Einsatz resorbierbarer Guidor-Barrieren eine routinemäßige Chemoprophylaxe mit Tetracyclinen nicht zu empfehlen.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn den Medien und in der Zahnärzteschaft werden viele Bedenken hinsichtlich des Risikos einer Krankheitsübertragung durch die Transplantation aufbereiteten, allogenen Knochens geäußert, obwohl diese Befürchtungen unbegründet sein dürften. Bislang gab es in den 25 Jahren, in denen diese Materialien verwendet wurden, keinen einzigen Fall, in dem durch die allogene Transplantation von gefriergetrockneten Knochen eine Krankheit übertragen wurde. Entsprechende Ausschlußverfahren und die chemische Aufbereitung sorgen dafür, daß diese Materialien als sicher für die Anwendung am Menschen gelten können.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer Fragebogenstudie wurden die Lehrstuhlinhaber der deutschen orthopädischen Universitätskliniken um eine Einschätzung gebeten, welche Rolle für sie Geräusche in verschiedenen Gelenken des Körpers (einschließlich des Kiefergelenks) spielen. Die Ergebnisse zeigten, daß zwischen den verschiedenen Gelenken kaum Differenzierungen getroffen wurden. Bei Vorliegen von Knack- oder Reibegeräuschen und zusätzlichen Symptomen (Schmerzen, Funktionseinschränkungen) wurde, im Gegensatz zu Geräuschen allein, eine vergleichbar große Notwendigkeit für diagnostische und therapeutische Maßnahmen gesehen. Vom Charakter her wurden Reibegeräusche eher als pathologisch angesehen als Knackgeräusche. Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Umfrage wird die Bedeutung, die Kiefergelenkgeräuschen in der Zahnmedizin eingeräumt wird, diskutiert.
OriginalarbeitSprache: DeutschIn den Jahren 1977/78, 1987 und 1993 wurden in Hamburg insgesamt 5393 3- bis 6jährige Kinder aus Kindergärten und Tagesheimen nach kariesepidemiologischen Gesichtspunkten untersucht. Während des Beobachtungszeitraumes konnte ein erheblicher Kariesrückgang verzeichnet werden. Die Anzahl Kinder mit naturgesunden Gebissen stieg von 9,0 % (1977/78) über 25,7 % (1987) auf 47,6 % (1993) an. Gegenläufig sank der mittlere dmfs-Wert für den Kariesbefall von 12,0 (1977/78) über 9,3 (1987) auf 5,0 (1993) ab. Erneut zeigten sich eine deutliche Abhängigkeit der Karieswerte von der sozialen Schichtzugehörigkeit sowie eine zunehmende Polarisierung der Karies.
OriginalarbeitSprache: Deutsch6 Wochen nach Abschluß der Initialbehandlung wurden 58 Patienten im Alter von 32-57 Jahren mit rasch fortschreitender marginaler Parodontitis innerhalb einer klinisch kontrollierten Studie den Therapiegruppen Deep scaling (DS), modifizierte Widman-Lappenoperation (MWF) und gesteuerte Geweberegeneration (GTR) zugeordnet. Die longitudinalen Bewertungen der Parameter SLI, GI, Taschentiefe (TT), Attachmentverlust (AV) und Gingivaretraktion (R) erfolgten ausschließlich an tiefen approximalen Defekten, wobei Ausgangsbefund, Ergebnisse der Initialbehandlung und der Kontrolluntersuchungen nach 9, 12, 24, 36 und 48 Monaten zur Dokumentation kamen. Der t-Test für abhängige bzw. unabhängige Stichproben diente der Prüfung auf signifikante Unterschiede. Bereits nach Abschluß der Initialtherapie wurden signifikante Reduktionen der Untersuchungsparameter mit Ausnahme der Retraktion festgestellt. Während nach 9 und 12 Monaten die GTR zu signifikant geringerem Attachmentgewinn führte, waren im weiteren Verlauf bezüglich TT, AV, SLI und GI keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen nachzuweisen. Die durchgehend signifikant höchsten Rezessionswerte resultierten nach MWF. Es wird gefolgert, daß bei tiefen approximalen Defekten chirurgische Interventionen und GTR dem DS per se nicht überlegen sind, im Einzelfall durch GTR jedoch Attachmentgewinn erzielt werden kann, dessen Prädiktabilität durch geeignete Parameter gesichert sein sollte.
OriginalarbeitSprache: DeutschAufgrund der vom BIAM geplanten Einschränkung von Amalgam als Füllungsmaterial werden unter anderem Slilikophosphatzemente, Glasionomerzemente und Kompomere als Alternativmaterialien vorgeschlagen. 4 Silikophosphatzemente, 2 Glasionomerzemente und 2 Kompomere wurden hinsichtlich ihres Verschleißes durch Nahrungsbestandteile in der Acta-Maschine (De Gee 1986) verglichen. Die Materialien wurden nach 24 Stunden Wasserlagerung in einer Hirsesuspension abradiert. Folgende, zum Teil erheblich unterschiedliche Verschleißwerte konnten ermittelt werden: Cupro-Dur 14-157 #181m, Trans-Lit 15-69 #181m, Steinzement 35-216 #181m, Stahlzement 24-166 #181m, Fuji IX 18-49 #181m, Ketac silver 31-63 #181m, Compoglass 30-43 #181m, Dyract 30-47 #181m, Amalgam 10-18 #181m. Wegen der großen Streuung der Ergebnisse sowie ihrer zahlreichen negativen Eigenschaften sollten Siliko-Phosphat-Zemente klinisch nicht verwendet werden. Glasionomerzemente und Kompomere sind aufgrund der unzureichenden Verschleißfestigkeit bei der Zwei-Körper-Abrasion im okklusionstragenden Seitenzahnbereich nur für Langzeitprovisorien geeignet.
OriginalarbeitSprache: DeutschZiel dieser Untersuchung war es, die approximalen Kontaktstärken von Kompositfüllungen bei Verwendung 6 verschiedener Matrizen mit denen von Amalgamfüllungen zu vergleichen. In einem Modell ohne starre Fixation der Zähne im Sockel erfolgte an insgesamt 72 Phantommolaren die Präparation von mo-Kavitäten unter Verlust der Approximalkontakte. Die Amalgamfüllungen wurden mit Hilfe von verspannten und verkeilten Tofflemire-Matrizen Nr. 2 appliziert. Die mehrschichtige Herstellung der Kompositfüllungen erfolgte mit je 3 Polyester- und Stahlmatrizen, die ebenfalls verspannt und verkeilt wurden. Bei 60 der 72 Kompositrestaurationen wurden während der Lichtexposition der ersten Kompositschicht die Matrizen gegen den Nachbarzahn gedrückt, um die Ausformung des Approximalkontaktes zu unterstützen. Nach Ausarbeitung der Füllungen erfolgte die quantitative Bestimmung der Kontaktstärken. Als Maß für die Stärke des Approximalkontaktes diente die beim Herausziehen eines Kunststoffstreifens auftretende Kraft. Wurde die gespannte und verkeilte Matrize gegen den Nachbarzahn gedrückt, lagen die gemessenen Kontaktstärken der Kompositfüllungen je nach Matrize zwischen 1,73 #177 0,45 N und 2,72 #177 0,74 N. Wurde dies unterlassen, konnten im Gegensatz zu den Amalgamfüllungen (6,48 #177 1,50 N) keine meßbaren Kontaktstärken erzielt werden.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie während der letzten fünf Jahre erfolgte Einführung der Membranen zur Knochenaugmentation haben die Optionen für ein Implantat wesentlich verbessert. Membranen in Form von Millipore-Filtern wurden zunächst in den späten fünfziger und frühen sechziger Jahren in der Orthopädie und Oralchirurgie zur Therapie von Knochendefekten verwendet. Ermutigt durch die parodontologischen Arbeiten von Nyman und Karring wurden Membranen in den späten achtziger Jahren wieder in verschiedenen experimentellen Studien untersucht. Durch die Membranen wird ein freier Raum geschaffen, in den Zellen mit osteogenetischem Potential einwandern können und in dem eine ungestörte Osteogenese erfolgen kann. Dieser Bereich wird durch das physikalische Hilfsmittel "Membran" verschlossen, so daß Weichgewebszellen abgehalten werden und deshalb nicht die Knochenneubildung stören können.
OriginalarbeitSprache: DeutschZylindrische Hohlschrauben aus Aluminiumoxidkeramik oder Reintitan wurden zur Langzeitfensterung größerer Kieferzysten entwickelt. Sie werden an geeigneter Stelle nach Eröffnung der Zyste mit einem dem Schraubendurchmesser entsprechenden Fräser in die Knochenwand eingeschraubt, so entsteht eine rohrähnliche Verbindung zwischen dem Zystenlumen und der Mundhöhle. Zysten- und Mundhöhlenepithel lagern sich an, so daß der Patient während der Verkleinerungsphase das Zystenlumen bis zur Zweitoperation selbst spülen kann.