OriginalarbeitSprache: DeutschIn einer retrospektiven Studie wurden Häufigkeit und Ursachen der im Zeitraum von 1983 bis 1992 in der Abteilung für Kinderzahnheilkunde in Gießen registrierten Fluorosefälle eruiert. Aus der Gesamtzahl von 4296 Patienten lagen bei 40 Kindern und Jugendlichen deutliche Anzeichen einer Dentalfluorose vor. Bei dieser Gruppe ließen sich in 30 Fällen konkrete Angaben zur Sicherung der Diagnose ermitteln. Als häufigste Ursache ergaben sich Fluoridmehrfachanwendungen durch altersgemäße Tablettenfluoridierung und Verschlucken fluoridierter Kinderzahnpasten vor dem 4. Lebensjahr. Aus den Ergebnissen läßt sich folgern, daß es einer verbesserten öffentlichen Aufklärung zum Verzicht von fluoridierten Zahnpasten im Kleinkindalter gemäß den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde bedarf, wenn gleichzeitig eine Tablettenfluoridierung erfolgt.
OriginalarbeitSprache: DeutschBeim Verlust von Kompositfüllungen stellt sich dem Praktiker die Frage, in welcher Weise er den Zahn vor Aufnahme einer neuen Restaurierung behandeln soll. In der vorliegenden In-vitro-Untersuchung wurde zunächst an 60 Zähnen die Scherbindungsfestigkeit von Zylindern aus Hybridkomposit an geätztem Schmelz bestimmt. Im zweiten Versuchsteil wurde das identische Schmelzareal wieder beklebt, wobei die Zähne unterschiedliche Vorbehandlungen erfuhren (Gruppe 1: erneute Ätzung, Gruppe 2: Bimsaufschlämmung + Ätzung, Gruppe 3: Anschleifen + Ätzung). Das erste Abscheren erbrachte Werte um 20 MPa, die mikroskopische Auswertung der Proben zeigte überwiegend kohäsive Frakturen im Resin. Bei der zweiten Haftfestigkeitsprüfung konnte in den Gruppen 2 und 3 der Ausgangswert wieder erreicht werden. Vorbehandlung 1 reduzierte die Scherbindungskraft auf 12,9 (#177 1,8) MPa. Aus den vorliegenden Ergebnissen läßt sich für den Fall der Wiederholungstherapie mit Kunststoff folgern, daß auf eine mechanische Vorbehandlung der Schmelzoberfläche nicht verzichtet werden sollte.
OriginalarbeitSprache: DeutschImmer mehr Menschen behalten ihre eigenen Zähne bis ins höhere Lebensalter, wodurch das Risiko des Auftretens von Wurzelkaries beträchtlich steigen kann. Eine richtige Diagnostik der Wurzelkaries ist wichtig, wobei aktive von inaktiven Läsionen unterschieden werden müssen. Inaktive Läsionen sind hauptsächlich durch eine harte Oberfläche gekennzeichnet. Sie werden mittels geeigneter Prophylaxemaßnahmen wie Mundhygiene, Fluoridapplikation und chemische Plaquekontrolle "behandelt". Aktive Läsionen sind mit den genannten Maßnahmen, wenn möglich, in ein inaktives Stadium zu bringen, was vor allem auf Bukkalflächen recht gut möglich ist. Wenn eine Füllungstherapie unumgänglich erscheint, steht heute die Anwendung von Komposits, lichthärtenden Glasionomer-Zementen und Kompomeren im Vordergrund.
OriginalarbeitSprache: DeutschIm Rahmen einer In-vitro-Studie sollte der Einfluß des Füllkörpergehaltes bei zwei unterschiedlichen Feinpartikelhybridkompositen auf die Fließfähigkeit (Filmschichtstärke) beurteilt werden. Pro Versuchsgruppe erfolgten 10 Messungen mit und ohne Ultraschallaktivierung nach der modifizierten ISO-Norm 9917. Für die untersuchten Materialien Pertac#174, Tetric#174 und Varioling#174 konnte bis zu einem Füllkörperanteil von 76 Gew. % eine ausreichend dünne Filmschichtstärke auch ohne Aktivierung erzielt werden. Für die Komposite Pertac#174 (ab einem Füllgehalt von 79 Gew. %), Sono Cem#174, Tetric#174 (82 Gew. %) und Variolink#174 ultra wurde das thixotrope Verhalten anhand der signifikanten Verringerung der Filmdicke durch die Ultraschall- Insertionstechnik (USI-Technik) nachgewiesen. Im Rahmen der rasterelektronenmikroskopischen Untersuchung zeigte sich vor allem für Pertac#174 "hoch gefüllt" (ab 79 Gew. %) mit der USI-Technik ein deutlicher Grenzflächeneffekt. Die Beurteilung der geätzten Bruchflächen deutet in der Randzone auf eine Abnahme der Füllkörperkonzentration hin.
OriginalarbeitSprache: DeutschDie Scherfestigkeit des Klebeverbundes zwischen der glasinfiltrierten Aluminiumoxidkeramik In-Ceram und Zahnschmelz wurde nach bis zu 150tägiger Lagerung in künstlichem Speichel und Temperaturwechselbelastung evaluiert. Zylinderförmige Probekörper aus In-Ceram-Keramik wurden auf plangeschliffene und mit Phosphorsäure geätzte Schmelzproben geklebt. Die Keramikproben wurden mit drei verschiedenen Methoden verklebt. Es kamen die Silikatisierungsverfahren Rocatec und Silicoater MD jeweils in Kombination mit dem herkömmlichen BisGMA-Kleber Twinlook sowie die Korundstrahlung in Kombination mit dem modifizierten Kompositkleber Panavia 21 zur Anwendung. Mit dem Silikatisierungsverfahren Silicoater MD wurden statistisch signifikant niedrigere Verbundfestigkeiten erzielt als mit den anderen beiden Klebeverfahren. Generell stieg der Klebeverbund zwischen 1- und 150tägiger Lagerung leicht an. Diese Ergebnisse zeigen, daß sich die Aluminiumoxidkeramik In-Ceram dauerhaft mit Zahnschmelz verkleben läßt.
OriginalarbeitSprache: DeutschFür die Bewertung von Dentinadhäsivsystemen wurden bisher hauptsächlich ihre Scherkraftwerte herangezogen. Die großen Unterschiede dieser Meßwerte in experimentellen Untersuchungen und die möglichen kohäsiven Abrisse im Dentin ab 15 MPa setzen deren Aussagekraft natürliche Grenzen. Das Ziel der Untersuchung bestand in der Bewertung der Interaktionsmuster Dentin - Adhäsiv. Verbundcharakteristika wie Hybridschichtbildung, Zottenformierung, Benetzung der Tubuluswände und Adhäsivschichtbildung waren mit rasterelektronenmikroskopischen Methoden morphologisch und analytisch darstellbar. Die Ergebnisse sind bei vergleichenden Wertungen von Adhäsiven hinsichtlich des Verbundes mit dem Dentin und dessen Versiegelung relevant.
OriginalarbeitSprache: DeutschBei der Versorgung von Klasse-II-Kavitäten mit Kompositen gilt die Gestaltung des Approximalkontaktes als schwierig. Ziel der vorliegenden experimentellen Untersuchung war es zu prüfen, ob mit Hilfe der sogenannten Inserttechnik die Ausbildung adäquater Approximalkontakte erleichtert wird. In Kunststoffzähne eines zur Simulierung der natürlichen Zahnbeweglichkeit modifizierten Phantom-Modells wurden jeweils okklusal-mesiale Kavitäten standardisierter Größe in den Zahn 46 unter Verlust des Approximalkontaktes präpariert. In der ersten Gruppe (n = 10) erfolgte die Versorgung der Kavitäten mit einem lichthärtenden Komposit, in der zweiten Gruppe (n = 10) wurden zusätzlich Inserts in den approximalen Kasten eingesetzt. Als Kontrollgruppe (n = 10) dienten mit Amalgam versorgte Kavitäten. In allen Gruppen erfolgte die Restauration unter Verwendung konturierter Matrizen, die gespannt und im Interdentalraum verkeilt wurden. Als Maß für die Stärke des Approximalkontaktes wurden pro Gruppe Mittelwerte und Standardabweichungen der Kräfte bestimmt, die nötig waren, um einen im Bereich des Approximalkontaktes eingefügten, 0,5 mm starken und 5 mm breiten Kunststoffstreifen nach koronal zu entfernen. Das Signifikanzniveau wurde bei p 0,05 festgelegt. Amalgamfüllungen wiesen mit 6,35 #177 1,08 N die stärksten Approximalkontakte auf. Bei Restaurationen unter alleiniger Verwendung eines Komposits wurden mit 3,97 #177 1,35 N die niedrigsten Werte erzielt. Durch die Verwendung von Inserts konnten bei Kompositrestaurationen Kontaktstärken von 5,73 #177 2,08 N erreicht werden, die sich von der Kontrollgruppe nicht signifikant unterschieden. Die Untersuchung zeigt, daß in vitro die Gestaltung approximaler Kontaktflächen bei der Versorgung von Klasse-II-Kavitäten mit Kompositmaterialien durch die Verwendung eines Insertsystems wesentlich verbessert werden kann.
OriginalarbeitSprache: DeutschZur Optimierung der Osteogenese wurde in der vorliegenden Untersuchung Bone Inducing Complex (BIC), ein osetoinduktiv wirksamer Proteinkomplex, auf die folgenden xenogenen, osteokonduktiven Knochenersatzmaterialien aufgetragen, granulatförmiges Bio-Oss#174 (antigenfreier, nicht gebrannter boviner Knochen), blockförmiges Bio-Oss#174 und blockförmiges Pyrost#174 (pyrolisierter boviner Knochen). Die einzelnen Knochenersatzmaterialien wurden in sagittale Bohrlochdefekte von 4 mm Durchmesser und ca. 9 mm Tiefe in den distalen Femora von Chinchilla-Kaninchen inseriert (unilateral mit ca. 1 mg BIC beschichtete Prüfkörper, kontralateral unbeschichtete Prüfkörper zur intraindividuellen Kontrolle). Nach 28, 84, 168 und 365 Tagen konnten pro Knochenersatzmaterial und Liegezeit mit einer Ausnahme von jeweils 6 Tieren unentkalkte Sägeschnitte histologisch und histomorphometrisch ausgewertet werden. Zusätzlich wurde nach 28 Tagen bei jeweils 2 Kaninchen die Knochenregeneration im Leerloch und nach Implantation von 30 bzw. 90 mg reinem BIC kontralateral untersucht. Die Knochenneubildung betrug nach 28 Tagen in den Leerlöchern 1,5 % und intraimplantär zwischen 13,8 und 57 %. Nach alleiniger Implantation von 30 mg BIC war um 350 %, nach Implantation von 90 mg BIC um 360 % mehr Knochen als in den Leerlöchern entstanden. Die Knochenregeneration hatte in allen nativen Implantaten nach 84 Tagen im Vergleich zur Liegezeit von 28 Tagen statistisch signifikant zugenommen und war danach nur noch geringfügig angestiegen. Von den nativen Materialien zeigte Bio-Oss#174-Granulat zu allen Liegezeiten signifikant höhere Knochenneubildungsraten als Bio-Oss#174-Zylinder. Bei Pyrost#174 war dies nur nach 168 und 365 Tagen der Fall. Nach 28 Tagen war in Bio-Oss#174-Granulat signifikant mehr mineralisierter Knochen als in Pyrost#174 entstanden. Diese Relation war nach 365 Tagen umgekehrt signifikant. Nach Beschichtung mit BIC war die Osteogenese überwiegend, jedoch statistisch nicht signifikant gesteigert. Osteoid fand sich spärlich, ebenso Chondroid. Histologisch wurde die Anlagerung von Knochengewebe an die Implantatmaterialien nach Beschichtung mit BIC begünstigt ohne Anhalt für das Auftreten von Antigen-Antikörper-Reaktionen. Nach 84, 168 und 365 Tagen war der ursprüngliche Geflechtknochen weitgehend in lamellären Knochen umgewandelt. Die Dichte der präexistenten Spongiosa hatte keinen Einfluß auf die Knochenregeneration innerhalb der Prüfkörper. Ein Remodelling in Form einer Aktivität mehrkerniger Riesenzellen fand sich an den Oberflächen der Knochenersatzmaterialien nur vereinzelt. Diese waren auch nach der längsten Liegezeit von 365 Tagen im wesentlichen unverändert.
OriginalarbeitSprache: DeutschDas Ziel der vorliegenden In-vitro-Studie war, die Randständigkeit von Glasionomerzementen und Kompositen, jeweils mit und ohne Dentinadhäsiv, bei der Versorgung von Zahnhalskavitäten zu bestimmen. Vor und nach Thermowechselbelastung wurde eine licht- und rasterelektronenmikroskopische Untersuchung der Füllungsränder durchgeführt. Die besten Ergebnisse zeigte die Kombination Dentinadhäsiv mit Hybridkomposit sowie die Kombination Glasionomerzement mit Hybridkomposit unter Verwendung eines Dentinadhäsivs.
OriginalarbeitSprache: DeutschDas Zusammentreffen einer fazialen Dystonie mit einer Kondylusluxation ist relativ selten. Wir beobachteten in den letzten drei Jahren zwei junge Patientinnen mit annähernd gleicher Symptomatik: Spasmen bestimmter Kaumuskeln bei einseitiger Kondylusluxation mit entsprechender Zwangslaterotrusion und Kieferklemme. Durch elektrophoretische Magnesium-Applikation konnte eine lokale Spasmolyse der befallenen Muskulatur erzielt und die Kondylusluxation beseitigt werden.