Parodontologie, 4/2024
Seiten: 401-413, Sprache: DeutschKhamis, Aya / Gül, Désirée / Al-Nawas, Bilal / Werny, Joscha / Schlenz, Moritz / Sagheb, Keyvan / Schiegnitz, EikVitamin D ist bekannt für seine zentrale Rolle im Kalzium- und Phosphatstoffwechsel und somit für die Knochengesundheit. Darüber hinaus erfüllt Vitamin D eine Vielzahl wichtiger biologischer Funktionen, z. B. bei der Immunregulation, und spielt eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der kardiovaskulären sowie psychischen Gesundheit. Es gibt Hinweise darauf, dass Vitamin D auch eine Schlüsselrolle in der Hormonregulation spielt. Dieser Übersichtsartikel untersucht die Rolle von Vitamin D bei der hormonellen Regulation und seine potenzielle Wirkung bei der Prävention von Parodontitis. Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass ein Mangel an Vitamin D das Risiko für Parodontitis erhöhen kann. Der vorliegende Beitrag beleuchtet die Grundlagen der Vitamin-D-Versorgung und -Funktionen sowie mögliche Zusammenhänge zwischen Vitamin D, hormonellen Veränderungen und dem Risiko einer Parodontitis. Darüber hinaus werden die möglichen Mechanismen und klinischen Implikationen von Vitamin-D-Supplementierungen bei der Prävention und Behandlung von Parodontitis diskutiert.
Schlagwörter: Vitamin D, Parodontitis, Hormone, Immunsystem, Knochengesundheit, Supplementierung, Cortisol, Parathormon
Implantologie, 4/2024
Seiten: 461-468, Sprache: DeutschSekundo, Caroline / Wiltfang, Jörg / Schliephake, Henning / Al-Nawas, Bilal / Rückschloß, Thomas / Moratin, Julius / Hoffmann, Jürgen / Ristow, OliverEin Überblick über die derzeit verfügbare EvidenzDie Diagnose und Bewertung der fettig-degenerativen Osteonekrose des Kiefers (FDOK), die histologisch als hohlraumbildende, mit Adipozyten gefüllte Knochennekrose beschrieben wird, stellt eine Herausforderung dar. FDOK wird nicht nur mit neuralgischen Gesichtsschmerzen (Neuralgie-induzierende hohlraumbildende Osteonekrose [NICO]) in Verbindung gebracht, sondern auch unter einer Reihe weiterer Bezeichnungen mit einem breiten Spektrum an rheumatischen, neurologischen und meist chronisch-entzündlichen Erkrankungen sowie Krebserkrankungen verknüpft. Die Heterogenität der diagnostischen Methoden, die eine klinische Untersuchung, diagnostische Anästhesie, Röntgenaufnahmen, digitale Volumentomografie und Transmissions-Ultraschallmessungen umfassen, führt zu inkonsistenten Ergebnissen und lässt keinen Goldstandard zu. Diese Variabilität unterstreicht die dringende Notwendigkeit für systematische prospektive Forschungsansätze, um valide diagnostische und therapeutische Strategien zu entwickeln. Der aktuelle Forschungsstand deutet darauf hin, dass ein umfassendes Verständnis der Diagnose und der klinischen Implikationen der FDOK noch aussteht, was weitere wissenschaftliche Untersuchungen unabdingbar macht. Dies ist besonders wichtig, da die Diagnose oft zu invasiven Behandlungen führt, deren Nutzen und Risiken sorgfältig abgewogen werden müssen.
Schlagwörter: fettig-degenerative Osteonekrose des Kiefers, Neuralgie-induzierende kavitätenbildende Osteonekrose, evidenzbasierte Medizin
Implantologie, 4/2024
Seiten: 471-477, Sprache: DeutschMüller-Heupt, Lena Katharina / Jacobi-Gresser, Elisabeth / Al-Nawas, BilalIn der Zahnmedizin sind Allergien und Unverträglichkeiten unterschiedliche Reaktionen auf Materialien. Allergien entstehen durch eine spezifische Immunantwort auf Allergene wie Metalle oder Acrylate, die zu sofortigen oder verzögerten Symptomen führen können. Unverträglichkeiten sind im Gegensatz dazu keine allergischen Reaktionen und zeigen sich durch unspezifische Symptome wie lokale Entzündungen, ohne das spezifische Immunsystem zu sensibilisieren. Reintitan, häufig für Zahnimplantate verwendet, löst in der Regel keine klassischen Allergien aus, kann jedoch Unverträglichkeitsreaktionen verursachen. Diese entstehen durch entzündliche Reaktionen auf Titanoxidpartikel, die durch Abrieb oder Korrosion ins Gewebe gelangen können. Die Diagnostik umfasst primär die klinische Symptomkontrolle. Klassische Allergietests werden leitliniengemäß bei vermuteter Titanunverträglichkeit nicht empfohlen. Alternativ können Tests auf andere allergene Metalle in Titanlegierungen nützlich sein. Suprakonstruktionen beispielsweise können Allergene enthalten. Die Explantation von Implantaten sollte nur nach gründlicher Diagnose und als letzte Maßnahme in Betracht gezogen werden. Keramikimplantate könnten eine alternative Therapieoption darstellen.
Schlagwörter: Zahnimplantate, entzündliche Reaktionen, Titanoxidpartikel, klinische Symptomkontrolle, Allergietests, Titanunverträglichkeit, Titanlegierungen, Suprakonstruktionen, Explantation, Keramikimplantate
Team-Journal, 2/2024
FachbeitragSeiten: 94-98, Sprache: DeutschMüller-Heupt, Lena Katharina / Jacobi-Gresser, Elisabeth / Al-Nawas, BilalDie S3-Leitlinie zusammengefasst Die Verträglichkeit von Titanimplantaten ist von essenzieller Bedeutung für die Gesundheit und hat in den letzten Jahren verstärkt die Aufmerksamkeit der Forschung auf sich gezogen. Neue Erkenntnisse ermöglichen ein besseres Verständnis der immunologischen Reaktionen auf Titan. Dabei spielen sowohl technische Aspekte als auch individuelle Faktoren eine entscheidende Rolle.
Quintessenz Zahnmedizin, 2/2024
ImplantologieSeiten: 107-111, Sprache: DeutschHosseinkhah, Payam / Al-Nawas, Bilal / Kern, MatthiasManuskripteingang: 10.09.2023, Manuskriptannahme: 16.10.2023
Schlagwörter: Elektrotomie, Hochfrequenz (HF)-Chirurgie
Endodontie, 4/2023
Seiten: 409-413, Sprache: DeutschLuhrenberg, Philipp / Burwinkel, Matthias / Luhrenberg, Felix / Al-Nawas, BilalEin FallberichtDas zentrale Riesenzellgranulom (RZG) gehört wegen seiner Ähnlichkeit zum Riesenzellgranulom zu den tumorähnlichen Läsionen des Kiefers. Charakteristisch ist die hohe osteoklastische Aktivität, durch die der Knochen im zahntragenden Bereich aufgelöst wird. Zusätzliche aggressive Formenmuster und die leider relativ hohe Rezidivrate lassen weitestgehend keine zahnerhaltenden Maßnahmen zu. Die extreme Ähnlichkeit zu apikalen Granulomen machen die Differenzialdiagnostik so wichtig, um einen Progress zu verhindern. In dem vorliegenden Fallbericht sollen die Eigenschaften des zentralen Riesenzellgranuloms beispielhaft dargestellt und anschließend diskutiert werden.
Schlagwörter: Riesenzellgranulom, Granulom, Rezidiv, tumorähnliche Läsionen
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift, 4/2023
GesellschaftSeiten: 276-285, Sprache: DeutschMorbach, Thomas / Tabb, Burkhard / Al-Nawas, Bilal / Heider, JuliaAktuelle evidenzbasierte EmpfehlungenMit der im Oktober 2021 veröffentlichten S2k-Leitlinie „Zahnärztliche Behandlungsempfehlungen von Kindern und Erwachsenen vor und nach einer Organtransplantation“ (AWMF-Registernummer: 083-035) wurde ein breit konsentierter, evidenzbasierter Rahmen geschaffen, innerhalb dessen die zahnärztliche Diagnostik und Therapie vor, während und nach einer Organtransplantation abgebildet ist. Die Kapitel wurden zeitlich getrennt in einen Teil:
- vor der Organtransplantation
- die ersten sechs Monate nach der Organtransplantation
- mehr als sechs Monate nach der Organtransplantation
- mit Abstoßungsreaktion
- ohne Abstoßungsreaktion
- zahnärztliche Behandlungsempfehlungen von Kindern vor und nach Organtransplantation
In jedem Kapitel wurde ein allgemein gültiger Teil besprochen. Dieser untergliedert sich in Aufklärung, Mundhygiene, Recall, Stressreduktion, Therapieplan, Optimierung der Mundhygiene, Perioperative Antibiotikaprophylaxe, Antibiotikatherapie. Im Anschluss wird auf Besonderheiten eingegangen, die sich durch das jeweils betroffene zu transplantierende oder bereits transplantierte Organ ergeben.
Schlagwörter: Herztransplantation, Immunsuppression nach Organtransplantation, Lebertransplantation, Lungentransplantation, Nierentransplantation, zahnärztliche Risiken nach Organtransplantation, zahnärztliche Risiken vor Organtransplantation, Zahnsanierung Organtransplantation
Endodontie, 3/2023
Seiten: 237-245, Sprache: DeutschLuhrenberg, Felix / Luhrenberg, Philipp / Sagheb, Keyvan / Al-Nawas, BilalDie odontogene Keratozyste gehört zu den entwicklungsbedingten Vertretern der odontogenen Zysten und ist durch ein rapides, aggressives und gleichzeitig symptomarmes Wachstumsmuster gekennzeichnet. Empfehlungen zur Therapie odontogener Keratozysten sind aufgrund der Vielzahl an Therapieansätzen und der unterschiedlichen Rezidivraten schwierig. Anhand eines Fallbeispiels sollen die Entität und vor allem auch Überlegungen zu dem Maß an Radikalität ihrer Therapie diskutiert werden.
Schlagwörter: Keratozyste, Zystektomie, Carnoysche Lösung, Wurzelspitzenresektion, Rezidiv
Endodontie, 3/2023
Seiten: 223-235, Sprache: DeutschLuhrenberg, Philipp / Luhrenberg, Felix / Sagheb, Keyvan / Al-Nawas, BilalDie periapikale Diagnostik gehört zur täglichen Routinediagnostik in der zahnärztlichen Praxis. Neben apikalen Parodontitiden können odontogene oder nichtodontogene Zysten bis hin zu tumorähnlichen Läsionen die periapikale Diagnostik erschweren. Die im Folgenden vorgestellten möglichen periapikalen Differenzialdiagnosen sollen Befunderhebung, Diagnosestellung und Therapie erleichtern.
Schlagwörter: Parodontitis apicalis, Differenzialdiagnostik, radikuläre Zyste, Keratozyste, follikuläre Zyste, nasopalatinale Zyste, Ameloblastom, Knochenzyste, periapikale Zementdysplasie, Brauner Tumor, Riesenzellgranulom
The International Journal of Oral & Maxillofacial Implants, 2/2023
DOI: 10.11607/jomi.10043, PubMed-ID: 37083908Seiten: 367-373, Sprache: EnglischFan, Shengchi / Gielisch, Matthias W / Díaz, Leonardo / Thiem, Daniel G E / Al-Nawas, Bilal / Kämmerer, Peer WPurpose: Zygomatic implants (ZIs) have been considered a reliable alternative treatment for patients with maxillary atrophy and/or maxillary defects. The use of a navigation system for assisting ZI placement could be a reliable approach for enhancing accuracy and safety. The purpose of this in vitro study was to evaluate the accuracy of a new dynamic surgical navigation system with its minimally invasive registration guide for quad zygomatic implant placement in comparison with a gold standard navigation approach.
Materials and Methods: A total of 40 zygomatic implants were placed in 10 3D-printed models based on the CBCT scans of edentulous patients. For registration, a surgical registration guide with a quick response plate was used for the test group, and five hemispheric cavities as registered miniscrews in the intraoral area were used for the control group. In each model, a split-mouth approach was employed (two ZIs in bilateral zygomata) to test both systems. After ZI placement, a CBCT scan was performed and merged with pre-interventional planning. The deviations between planned and placed implants were calculated as offset basis, offset apical, and angular deviation and compared between the systems.
Results: The offset basis, offset apical, and angular deviation were 1.43 ± 0.55 mm, 1.81 ± 0.68 mm, and 2.32 ± 1.59 degrees in the test group, respectively. For the control group, values of 1.48 ± 0.57 mm, 1.76 ± 0.62 mm, and 2.57 ± 1.51 degrees were measured without significant differences between groups (all P < .05). The accuracy of ZI positions (anterior and posterior) were measured without significant differences between groups.
Conclusion: Two navigation systems with different registration techniques seem to achieve comparable acceptable accuracy for dynamic navigation of zygomatic implant placement. With the test group system, additional pre-interventional radiologic imaging and invasive fiducial marker insertion could be avoided.
Schlagwörter: accuracy, minimally invasive, navigation system, surgical guide, zygomatic implant