Ziel: Die Sinusbodenaugmentation ist ein übliches Verfahren, um im Oberkiefer-Seitenzahnbereich Knochenhöhe zu gewinnen. Dabei kann die Augmentation über einen lateralen oder einen krestalen Zugang durchgeführt werden. Die Operationsplanung umfasst in der Regel eine DVT und eine intraoperative Bewertung zum Zeitpunkt des Eingriffs. Dieser Artikel stellt einen Fall vor, bei dem eine Sinusbodenaugmentation über einen lateralen Zugang mithilfe einer digital geplanten Operationsschablone erfolgte.
Fallpräsentation: Bei einer 59-jährigen teilbezahnten Patientin wurde eine Sinusbodenaugmentation unter Verwendung einer stereolithografischen Schablone durchgeführt, die in der Software NemoStudio (Fa. Nemotec) konstruiert und mit dem transparenten, biokompatiblen Photopolymer MED610 (Fa. Stratasys) 3-D-gedruckt worden war. Zum Zeitpunkt des Eingriffs wurde die Knochenschablone mit Pins fixiert und das laterale Fenster piezochirurgisch angelegt. Es gab keine intra- oder postoperativen Auffälligkeiten.
Diskussion: In der Literatur finden sich nur wenige Beschreibungen zur Verwendung von Operationsschablonen für die Sinusbodenaugmentation. In diesem Fall bestanden die Vorteile der Verwendung einer Schablone in der Präzision bei der Anlegung des Knochenfensters, in der Schnelligkeit und Bequemlichkeit der Zugangspräparation und in der Retraktion des Lappens durch die Schablone. Hauptnachteil war die erforderliche ausgedehnte Aufklappung, um einen guten Sitz der Schablone zu erreichen.
Schlussfolgerung: Der vorliegende Fallbericht, der eine innovative Technik für die Öffnung des lateralen Knochenfensters im Rahmen einer Sinusbodenaugmentation vorstellt, ist für die Weiterentwicklung der computergeführten Chirurgie von Interesse.
Schlagwörter: Oralchirurgie, Sinusbodenaugmentation, computerunterstützte Chirurgie, Fallbericht