Seiten: 31-45, Sprache: Deutsch, Englischvon Stein-Lausnitz, Manja / Peroz, Ingrid / Helm, Iven / Ruge, Sebastian / Kordaß, Bernd / Beuer, Florian / Sterzenbach, GuidoHintergrund: Ziel dieser randomisierten kontrollierten Studie war es, den Einfluss der Gesichtsbogenregistrierung auf okklusale Parameter und die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität (MLQ) bei der Remontage von Totalprothesen zu untersuchen.
Material und Methode: 32 Patienten mit neuen Totalprothesen wurden eingeschlossen. Bei jedem Patienten erfolgte eine Gesichtsbogenregistrierung. Für die Durchführung der sekundären Remontage wurde eine intraorale Stützstiftregistrierung zur Bestimmung der horizontalen Kieferrelation durchgeführt. Die Totalprothesen wurden in 2 Gipsmodellpaare dupliziert und im Anschluss entsprechend der Gruppenzuordnung mittelwertig (Gruppe 1) oder unter Anwendung eines Gesichtsbogenregistrats (Gruppe 2) in den Artikulator montiert. Statische okklusale Kontaktpunkte sowie die Anzahl an Zähnen mit mindestens 1 Kontaktpunkt wurden Software-gestützt ausgewertet (Laborergebnisse). Die Totalprothesen wurden gesockelt, entsprechend des Randomisierungsprotokolls im Artikulator mittelwertig oder unter Nutzung des Gesichtsbogenregistrats okklusal adjustiert und wieder eingegliedert. Nach 3 (T1) und 84 (T2) Tagen wurden im Rahmen der Nachuntersuchung die statischen Kontaktpunkte sowie die Anzahl der Zähne mit mindestens 1 Kontaktpunkt dokumentiert. Statistisch wurde die Anzahl der Kontaktpunkte (Laborergebnisse, klinische Kontaktpunkte) hinsichtlich der Montagemethode unter Anwendung des F-Tests und mit Bootstrapping-Methoden ausgewertet. Fragebögen zur MLQ (OHIP-G 49) wurden vor (T0) sowie zu den Zeitpunkten T1 und T2 erhoben und ausgewertet.
Ergebnisse: Laborergebnisse: Die mittlere Anzahl okklusaler Kontaktpunkte betrug 6,06 (Gruppe 1, mittelwertige Montage) und 7,23 (Gruppe 2, Gesichtsbogenanwendung), p = 0,13. Die Anzahl der Zähne mit mindestens einem Kontaktpunkt war signifkant erhöht in Gruppe 2 (p = 0,027). Klinische Ergebnisse: Die mittlere Anzahl von Zähnen mit mindestens 1 Kontaktpunkt war zum Zeitpunkt T2 signifikant höher in Gruppe 1 (7,13 verglichen mit 5,31 in Gruppe 2; p = 0,042). Die mittleren Summenwerte der OHIP-G49-Fragebögen verringerten sich in beiden Gruppen von T0 (Gruppe 1: 48,56; Gruppe 2: 45,46) zu T1 (Gruppe 1: 31,43; Gruppe 2: 43,20), sowie zum Zeitpunkt T2 (Gruppe 1: 29,06; Gruppe 2: 29,40), mit signifikanter Verringerung der Summenwerte in Gruppe 1 von T0 zu T1 (p = 0,012)
Schlussfolgerung: Die Veränderung der vertikalen Dimension im Rahmen der sekundären Remontage von Totalprothesen zeigte Unterschiede zwischen mittelwertiger und Gesichtsbogen-bezogener Modellmontage. Die Auswertung der Fragebögen zur mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität ergab, dass die Patienten von dem Prozedere der sekundären Remontage profitieren.
Schlagwörter: Totalprothese, Gesichtsbogen, Okklusion, mundgesundheitsbezogene Lebensqualität, Remontage, RCT