Seiten: 389-395, Sprache: DeutschHanisch, Marcel / Maus, Melanie / Kleinheinz, JohannesEin FallberichtZygomaimplantate haben ihre historische Indikation als mögliche Verankerung von Zahnersatz bei Patienten mit ausgeprägten Defekten der Maxilla, wie diese nach Tumorresektionen oder Traumata auftreten können. Die Indikationsbreite wurde in der Folge auch für zahnlose Patienten mit ausgeprägten Atrophien des Oberkieferalveolarfortsatzes erweitert. Einige Autoren sehen in den Zygomaimplantaten eine weniger invasive und besser vorhersagbare Therapiealternative zu möglichen augmentativen Maßnahmen wie Sinusbodenelevationen oder Knochenblocktransplantationen. Als häufigste Komplikationen der Zygomaimplantate werden Sinusitiden, Weichteilinfektionen, Parästhesien und oroantrale Fisteln beschrieben. Dieser Fallbericht beschreibt die Entwicklung eines extra- und intraoralen Fistelgangs nach Insertion eines Zygomaimplantats, weshalb letztlich eine Explantation erforderlich wurde. Zygomaimplantate zeigen hohe klinische Überlebensraten und ermöglichen im Vergleich mit konventionellen Implantaten, welche in den augmentierten Sinus inseriert werden, eine frühere prothetische Versorgung. Allerdings sollten die möglichen Komplikationen und Risiken der Schädigung anatomischer Nachbarstrukturen durch die Insertion von Zygomaimplantaten, wie sie im hier präsentierten Fallbeispiel gezeigt werden, berücksichtigt werden.
Schlagwörter: Zygomaimplantat, Sinusbodenelevation, extraorale Fistel, Komplikationen