Seiten: 115-120, Sprache: DeutschSahm, Narja / Becker, JürgenIm Zusammenhang mit periimplantären Erkrankungen unterscheidet man prinzipiell die Mukositis, die auf das periimplantäre Weichgewebe beschränkt bleibt und die Periimplantitis, die zusätzlich den umgebenden Alveolarknochen mit einbezieht. Um eine periimplantäre Infektion möglichst zu vermeiden kommt einer konsequenten Erkennung und Vermeidung von Risikofaktoren eine entscheidende Bedeutung zu. Insgesamt kann aus den Daten der aktuellen Literatur das Fazit gezogen werden, dass es eine fundierte Evidenzlage dafür gibt, dass eine schlechte Mundhygiene, eine Parodontitisvorgeschichte und Rauchen Risikofaktoren für die Entstehung periimplantärer Infektionen darstellen. Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass Diabetes mellitus und regelmäßiger Alkoholkonsum von mehr als 10 g pro Tag ebenfalls Risikofaktoren darstellen könnten. Die Evidenzlage ist hier allerdings begrenzt. Genetische Faktoren und unterschiedliche Implantatoberflächenbeschaffenheit werden dagegen bei ebenfalls limitierter Datenlage kontrovers diskutiert. Weiterhin sollte beachtet werden, dass auch verschiedene iatrogene Faktoren als Risikofaktoren für die Entstehung einer periimplantären Infektion wirken könnten.
Schlagwörter: Implantate, Periimplantitis, Mukositis, Risikofaktoren, Ätiologie