SupplementSeiten: 139-148, Sprache: DeutschSchou, Søren / Berglundh, Tord / Lang, Niklaus P.Bei Periimplantitis mit ausgeprägter Taschenbildung (> 5 mm) und Knochenresorption können nach Abklingen der akuten Infektion und Einleiten einer korrekten Mundhygiene die verbliebenen Läsionen chirurgisch behandelt werden. Mittels Literaturrecherche wurde der aktuelle Kenntnisstand zu diesen Eingriffen im Bereich von handelsüblichen Reintitan-Implantaten ausgewertet. Tierversuche zu Implantaten mit rauer Oberfläche haben jüngst gezeigt, dass Osteoplastiken mit membrangedeckten autologen Knochenpartikeln zu einer beträchtlichen Geweberegeneration und Reosseointegration führen können. Diese experimentellen Studien sind aber nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragbar, weil bei Tier und Mensch bisher unterschiedliche Implantattypen, Augmentationsmethoden, Analyseverfahren und Behandlungsmethoden (einschließlich Dekontamination der Implantatoberfläche) verwendet wurden. Fundierte Empfehlungen zur chirurgischen Behandlung von Periimplantitis können daher aus heutiger Sicht nicht gegeben werden. Hierzu wären weitere klinische Langzeitstudien mit genügend Teilnehmern erforderlich. Zudem waren die guten Resultate im Tierversuch auf Implantate mit sandgestrahlten/säuregeätzten Oberflächen beschränkt. Für Implantate mit anderen (insbesondere gedrehten) Oberflächen liegen keine entsprechenden Resultate vor. Im Zusammenhang mit der chirurgischen Behandlung von Periimplantitis wurden zahlreiche Methoden zur Dekontamination vorgeschlagen. Der einfachste und wirksamste Weg besteht vielleicht darin, dass man die titanplasmabeschichteten oder sandgestrahlten/ säuregeätzten Implantatoberflächen mit einem Gazestück behandelt, das abwechselnd mit Chlorhexidin und Kochsalzlösung getränkt wird.
Schlagwörter: Behandlung, Dentalimplantate, Pathologie, periimplantäre Infektionen, Periimplantitis