Sprache: DeutschKfir, Anda / Zukerman, Ofer / Tamse, Aviad / Fuss, ZviVertikale Wurzelfrakturen sind eine häufig auftretende und frustrierende Komplikation nach Wurzelkanalbehandlung und Zahnrestauration, woraufhin die betroffene Wurzel oder der entsprechende Zahn extrahiert werden muss. Wurzelfrakturen treten am häufigsten bei Ober- und Unterkieferprämolaren sowie bei den mesialen Wurzeln von Unterkiefermolaren auf. Prädisponierende Faktoren sind die Wurzelmorphologie, der vorausgehende Verlust von Zahnhartsubstanz, Feuchtigkeitsverlust und bereits vorhandene Risse, wobei der exzessive Abtrag von Zahnhartsubstanz im Rahmen endodontischer und restaurativer Maßnahmen sowie der Druck auf die Wurzelkanalwände während der Wurzelkanalobturation und des Einsetzens von Wurzelstiften als operativ-iatrogene Hauptfaktoren betrachtet werden. Tiefe, der Fraktur gegenüberliegende und hauptsächlich bukkal gelegene Knochendefekte und ein weit koronal lokalisierter, oftmals auch auf der gegenüberliegenden Zahnseite sondierbarer Fistelgang gelten - einzeln oder in Kombination - als typische Anzeichen einer Fraktur. Als charakteristische radiologische Veränderungen zeigen sich Transluzenzen entlang der Wurzelperipherie, scharf begrenzte, kreisförmige periapikale Transluzenzen sowie Transluzenzen im Sinne vertikaler Knochendefekte. Ein typisches Erscheinungsbild bei Unterkiefermolaren ist Knochenverlust im Bereich der Bifurkation. Um vertikale Wurzelfrakturen einzuschränken, sollte im Zuge endodontischer und intraradikulärer Restaurationen nur die absolut notwendige Menge gesunden Dentins abgetragen werden; dies gilt insbesondere für das koronale Wurzeldrittel. Es empfiehlt sich ferner, auf die Verwendung von Wurzelkanalstiften - wenn immer möglich - zu verzichten.
Schlagwörter: Vertikale Wurzelfrakturen, Ätiologie, wurzelkanalbehandelte Zähne