Seiten: 95, Sprache: DeutschSantarelli, G. / De Mar, P.Es wird eine Modifikation der Technik zur direkten Wurzeldeckung mit einem Epithel- Bindegewebe-Transplantat bei Gingivarezessionen vorgestellt. Um die Überlebenschancen des Transplantats weitgehend zu sichern, wird der reine bindegewebige Teil des Transplantats in eine Gewebetasche gelegt, die zuvor durch eine unterminierende Inzision in dem die Gingivarezession umgebenden Bereich geschaffen wurde. Bevor die Entnahmeinzisionen endgültig gelegt werden, wird mit einem Diamantbohrer das Epithel von der Entnahmestelle entfernt, indem eine Epithelinsel belassen wird, die in ihrer Größe dem zu deckenden Defekt entspricht. Zur Stabilisierung des Transplantats sind keine Nahte erforderlich. Innerhalb der ersten acht bis zehn Wochen postoperativ zeigt es ein beträchtliches Creeping. Bei einer Patientin, bei der anfänglich neun Gingivarezessionen in vier Quadranten vorlagen, wurde eine vollständige Wurzeldeckung bis zur Schmelz-Zement- Grenze bei sechs von sieben behandelten Stellen erreicht. Die beachtliche Zunahme von keratinisiertem Gewebe an der Stelle mit unvollständiger Deckung und die Verbreiterung der befestigten Gingiva auf der fazialen Mukosa der dem Operationsfeld benachbarten Zähne ließ weitere chirurgische Eingriffe nicht notwendig erscheinen. Die Kontrolluntersuchung zwei Jahre postoperativ zeigt stabile klinische Befunde.
Schlagwörter: Freies Gingivatransplantat, Gingivarezession, mukogingivale Chirurgie