Seiten: 119-122, Sprache: DeutschLey, Matthias/Landau, Helga/Müller-Hartwich, Ralf/Roth, JohannesBei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis wurde eine beschleunigte Zahnentwicklung nachgewiesen. Das war besonders dann der Fall, wenn langfristig Kortisonpräparate verabreicht worden waren. Stattdessen werden gegenwärtig Methotrexat, ein Immunsuppressivum, und nicht steroidale Antirheumatika eingesetzt. 63 Orthopantomogramme von betroffenen Kindern und Jugendlichen im Alter von 7,8 bis 17,6 Jahren aus der rheumatologischen Kiefergelenksprechstunde wurden ausgewertet, um zu untersuchen, ob die juvenile idiopathische Arthritis per se oder die früher übliche Langzeitbehandlung mit Kortison zu einer beschleunigten Zahnentwicklung führt. Zum Vergleich wurden die Normwerte von Zahnalterstudien aus Kanada, den Niederlanden und Freiburg herangezogen. Die Zahnentwicklungskurven der hier untersuchten Patientengruppe lagen zwischen den Zahnreifungskurven der oben genannten Studien. Die im Rahmen dieser Untersuchung gewonnenen Ergebnisse stützen die These, dass bei Patienten mit juveniler idiopathischer Arthritis, die mit Methotrexat und nicht steroidalen Antirheumatika behandelt werden, die Zahnentwicklung nicht beschleunigt abläuft.
Schlagwörter: Zahnalter, Zahnentwicklung, juvenile idiopathische Arthritis, Kortison, Methotrexat