Seiten: 169-179, Sprache: DeutschBourauel, Christoph/Höse, Nadine/Keilig, Ludger/Reimann, Susanne/Rahimi, Alireza/Jäger, AndreasIn der Werbung wird häufig behauptet, selbstligierende Brackets hätten ausgezeichnete mechanische Eigenschaften. Ihnen wird außerdem nachgesagt, sie seien einfach zu handhaben und für Patienten ihrer Form wegen komfortabel. Oftmals werden selbstligierende Brackets auch als "Zero-Friction-Brackets" bezeichnet. Zudem soll durch ihren speziellen Verschlussmechanismus die Bewegung eines Zahnes entlang einem Bogen besser (kontrollierter) gewährleistet sein. In der vorliegenden Untersuchung wurden das Friktionsverhalten und die Nivellierungseffektivität von neun unterschiedlichen selbstligierenden Brackets biomechanisch simuliert und mit zwei konventionellen Brackets verglichen. Es zeigte sich, dass die Friktionseigenschaften überwiegend durch das Bogenmaterial beeinflusst werden. TMA-Bögen erzeugten in allen Brackettypen die höchsten Friktionsverluste. Konventionelle Brackets mit einer um 180° gelockerten Stahlligatur erzielten mit etwa 25 % ähnlich geringe Friktionsverluste wie passiv selbstligierende Brackets. Aktiv selbstligierende Brackets, besonders Speed-Brackets, erzeugten deutlich höhere Friktionswerte. Bei der Nivellierung zeigte sich ebenfalls, dass das Bogenmaterial entscheidend ist. Auch wenn selbstligierende Brackets erheblich einfachen zu handhaben sind, bieten sie keine eindeutigen biomechanischen Vorteile.
Schlagwörter: Friktion, selbstligierende Brackets, Führungsbogen, Zahnbewegung