Seiten: 195-201, Sprache: DeutschPeroz, IngridAm häufigsten stellen sich in Kiefergelenkssprechstunden Myoarthropathie-Patienten mit Diskusverlagerungen vor. Diskusverlagerungen mit Reposition sind meist mit einem reziproken Kiefergelenksknacken verbunden; sie können in eine Diskusverlagerung ohne Reposition übergehen. Letztere ist charakterisiert durch eine plötzlich eingeschränkte Kieferöffnung und eine deutlich palpierbare, limitierte Translation des betroffenen Gelenks. In einem derartigen Fall ist eine Magnetresonanztomographie sinnvoll, da so die Diagnose bildgebend verifiziert werden kann. Bei Diskusverlagerungen ohne Reposition ist in der Regel konservativ keine normale Kondylus-Diskus-Beziehung wieder herstellbar. Im Vordergrund stehen vielmehr Maßnahmen zur Schmerzreduktion und Verbesserung der Kieferöffnung. Langzeituntersuchungen zeigen stets eine signifikante Verbesserung klinischer Parameter, während bildgebende Darstellungen deutliche Strukturveränderungen des Kiefergelenks aufzeigen. Da die klinische Situation die Therapie bestimmt, sind reversible Therapiemaßnahmen und nichtsteroidalen Antiphlogistikagaben zu bevorzugen.
Schlagwörter: Diskusverlagerung ohne Reposition, Kiefergelenk, Bewegungslimitation, Magnetresonanztomographie