Seiten: 255, Sprache: DeutschJost-Brinkmann, P.-G. / Papra, P. C. / Gunawan, A.Werden kieferorthopädische Befestigungselemente von einem Arbeitsmodell abgelöst, so kommt es zu einem Anhaften von Isoliermittel an dem Komposit, das zur Befestigung diente. Die Folge anhaftender Isoliermittelreste ist eine signifikante Verringerung der Haftfestigkeit des adhäsiven Verbundes, wenn nicht eine geeignete Entfernung erfolgt.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass dem Komposit Phase II mehr Isoliermittel anhaftete als dem Komposit Concise, was nachfolgend zu einer geringeren Haftfestigkeit des Klebekomplexes Phase II/Excel führte, sofern das Isoliermittel nicht entfernt wurde.
Als Reinigungsmethode der Wahl erwies sich Azeton, wenn es mit einem Wattebausch appliziert wurde. Nach Azeton/Watte-Reinigung unterschied sich die für Concise/Concise und Phase II/Excel gemessene Zugfestigkeit nicht. Die Verbundfestigkeit beider Kompositkombinationen war nach Azeton/Watte-Reinigung mindestens ebenso hoch wie bei Proben, die gar nicht mit Isoliermittel in Kontakt kamen, da sie direkt auf Schmelz hergestellt wurden. Wenn es, wie beim indirekten Befestigen kieferorthopädischer Halteelemente im gesamten Kiefer, auf lange Verarbeitungszeiten ankommt, ist angesichts gleicher Verbundfestigkeiten der Kombination Phase II/Excel der Vorzug zu geben.
Beim Verwenden von Kunststoffbrackets sollte ein direkter Kontakt zwischen Azeton und Bracket vermieden werden, um ein Anlösen des Bracketkunststoffs zu verhindern.
Schlagwörter: Indirekte Adhäsivtechnik, Haftfestigkeit, Komposit, Oberflächenbearbeitung, Isoliermittelentfernung