Seiten: 187, Sprache: DeutschFreundorfer, A. / Purucker, P. / Miethke, R.-R.In der vorliegenden Untersuchung wurde der Parodontalzustand von zehn mit orthodontischen Apparaturen behandelten Patienten (Gruppe A) 23,1 + 10,7 Monate nach Behandlungsabschluß untersucht. Dazu wurden Plaque-lndex, Gingiva-lndex und Papillen- Blutungs-lndex erhoben, Gingivarezessionen festgestellt und die Sondierungstiefe gemessen. Weiterhin wurde die subgingivale Plaquezusammensetzung mittels Dunkelfeldmikroskopie geprüft. Zusätzlich wurde eine zweite, ebenfalls orthodontisch behandelte Gruppe (Gruppe B, n = 10) mit gleicher Methode unmittelbar vor Behandlungsabschluß und 6,5 + 5,5 Monate nach Therapieende untersucht. Bei dieser Gruppe erfolgten wahrend der kieferorthopadischen Behandlung professionelle Plaqueentfernungen. Gruppe A zeigte bei der Nachuntersuchung nahezu gesunde parodontale Verhältnisse; Gingivarezessionen traten bei 6,9 % der geprüften Zähne auf. Der Anteil latent parodontalpathogener Keime war bei den Zahnen, die orthodontische Attachments getragen hatten, jedoch immer noch erhöht. Gruppe B spiegelte in ihren Indizes eine gute Mundhygiene wider. Geringgradige Entzündungserscheinungen an den Bandzähnen waren vermutlich vor allem auf den lokalen Reiz des Bandrandes und/oder subgingival verlagerte Plaque zurückzuführen. 2,7 % der untersuchten Zähne wiesen Gingivarezessionen auf, die durchschnittliche Sondierungstiefe betrug 2,5 mm; damit ließ sich kein kieferorthopadisch bedingter Attachmentverlust feststellen. Die mikrobiologischen Ergebnisse dieser Gruppe waren nach Behandlungsabschluß praktisch unauffällig. Insgesamt deuten die Untersuchungsergebnisse darauf hin, daß es durch eine orthodontische Behandlung ohne professionelle Mundhygiene zu einer dauerhaften Veränderung der subgingivalen Plaqueflora kommt.
Schlagwörter: Parodontologie, Mikrobiologie, Attachment, Langzeituntersuchung, Mundhygiene