PubMed-ID: 16955647Seiten: 101-111, Sprache: Englisch, DeutschRichter, J. / Mehl, A.Längenmessungen und deskriptive Charakterisierungen waren bisher die einzigen Anhaltspunkte zur Beschreibung der Kauflächenmorphologie. Für computergestützte Verfahren in der Zahnmedizin ist dies für die Erstellung eines Datensatzes nicht ausreichend. In der Literatur existieren hierzu bisher keine Lösungsansätze. Mit Hilfe einer Zahnbibliothek dreidimensional vermessener, karies- und abrasionsfreier Kauflächen, wurde ein mathematisches Modell erstellt, das einen bestimmten Zahntypus anhand weniger Parameter unter Berücksichtigung funktioneller und biologisch relevanter Strukturen mathematisch beschreiben kann.1 Dieses biogenerische Zahnmodell wurde an 27 verschiedenen Inlaysituationen getestet. Die Ergebnisse zeigen, dass in allen Fällen eine vollautomatische Rekonstruktion möglich war. Die Abweichungen der Rekonstruktionen zur Originalzahnoberfläche lagen im Durchschnitt bei etwa 150 µm. Des Weiteren wurde der Einfluss verschiedener Parameter auf das mathematische Modell untersucht. Hier konnten Kombinationen gefunden werden, die für viele Situationen eine bestmögliche Rekonstruktion gewährleisten. Die visuelle Auswertung und der metrische Vergleich der Rekonstruktionen untereinander verdeutlichen die große Flexibilität des biogenerischen Zahnmodells. Insgesamt besteht mit Hilfe des biogenerischen Zahnmodells die Möglichkeit, Kauflächen von Zahnrestaurationen im CAD/CAM-Prozess vollautomatisch unter Berücksichtigung morphologischer und funktioneller Kriterien zu rekonstruieren. Inwieweit die Einbeziehung von Abrasionsgrad, Antagonist und Nachbarzahn in der gesamten Bandbreite der klinischen Fälle die gewünschten Ergebnisse liefert, müssen weitere Studien zeigen.
Schlagwörter: CAD/CAM, Okklusion, Morphologie