Seiten: 283-294, Sprache: Englisch, DeutschLuthardt, R. G./Loos, R./Quaas, S.Für den Vergleich der direkten intraoralen Digitalisierung mit der konventionellen Abformung ist die erzielbare Genauigkeit ein entscheidender Parameter. Ziel der Untersuchung war es daher, die Genauigkeit der Wiedergabe einer Modellsituation durch die intraorale Digitalisierung und die konventionelle Verfahrensweise aus Abformung, Modellherstellung und extraorale Digitalisierung zu vergleichen. Ausgehend von einem Gipsmodell mit einem präparierten Zahn 16 wurde der Referenzdatensatz der Zähne 15, 16 und 17 mit einer etablierten Vorgehensweise mittels extraoraler Digitalisierung erstellt. Zur simulierten intraoralen Datenerfassung des Mastermodells (Cerec 3DKamera, Sirona, Bensheim) wurde die Kamera für die Messung auf einem Stativ befestigt und die Zähne in definierten Ansichten je siebenmal digitalisiert (okklusal, und jeweils um 20° geneigt, von mesio-approximal, disto-approximal, vestibulär und oral). Das Matching erfolgte automatisiert (Vergleichsdatensätze B1-B5). Von dem Ausgangsmodell wurde eine klinisch einwandfreie Doppelmischabformung genommen. Das unter definierten Bedingungen hergestellte Modell wurde fünfmal extraoral digitalisiert (digiSCAN, Vergleichsdatensätze C1-C5). Die Datensätze B1-B5 und C1-C5 wurden dem Referenzdatensatz mittels "best fit"-Anpassung zugeordnet und die Wurzel der mittleren quadratischen Abweichung (RMS) berechnet. Die Abweichungen wurden visualisiert und mittlere positive, negative und absolute Abweichungen berechnet. Der mittlere RMS betrug 27,9 µm (B1-B5) bzw. 18,8 µm (C1-C5). Die mittleren Abweichungen betrugen für den präparierten Zahn 18 µm/-17 µm (B1-B5) und 9 µm /-9 µm (C1-C5). Für den Zahn 15 betrugen die mittleren Abweichungen 22 µm/ -19 µm (B1-B5) und 15 µm/ -16 µm (C1-C5). Das intraorale Verfahren zeigte mit Abweichungen zum CAD-Ausgangsmodell von ca. 17 µm gute Ergebnisse, bezogen auf den präparierten Zahn 16. Insgesamt zeigte in dieser In-vitro-Studie die extraorale Digitalisierung mit Abformung und Modellherstellung eine höhere Genauigkeit als die intraorale Digitalisierung. Da die Ungenauigkeiten bei konventioneller Abformung unter realen klinischen Bedingungen höher sein dürfte als die oben festgestellten Werte, soll nachfolgend ein Vergleich unter klinischen Bedingungen durchgeführt werden.
Schlagwörter: Intraorale Digitalisierung, Matching, Genauigkeit, Doppelmischabformung