Seiten: 129-152, Sprache: Englisch, DeutschBaltzer, Andres/Kaufmann-Jinoian, V.Mit der Entwicklung apparativer Messungen der Zahnfarbe hat sich in den Neunzigerjahren große Zuversicht breit gemacht. Die oft nicht ganz einfache, visuelle Farbbestimmung eines Zahnes sollte mithilfe eines Geräts ermittelt werden, welches die Farbe erkennt und sie anhand einer Farbskala genau beschreibt. Groß war aber auch die Skepsis gegenüber solchen Geräten. Bekanntlich differiert beim Vergleich eines Zahnes aus dem Farbring mit einer Metallkeramik- Krone trotz identischer Farbbezeichnung die farbliche Wirkung oft stark.Wer dies mit Fehlleistungen bei der visuellen Farbbestimmung in Zusammenhang bringt und Hoffnungen in die digitalen Farbenmessgeräte setzt, wird enttäuscht.20,21,22,23,24 Es sind die farbgebenden Strukturen der Metallkeramik und oft die zu dünn ausfallenden Verblendschichten, welche trotz richtiger Farbwahl eine unterschiedliche Farbempfindung verursachen. Mit der Entwicklung bruchsicherer Hartporzellankappen (Vita In- Ceram) mit zahnähnlichem optischem Verhalten mindern sich solche Probleme entscheidend.5,9,19 Zudem führt das 1998 von Vita in Zusammenarbeit mit Dr. Hall aus Australien entwickelte Zahnfarbensystem Vita System 3D-Master® den Praktiker zum besseren Verständnis der primären Zahnfarben-Charakteristika Helligkeit (Value), Farbintensität (Chroma) und Farbe (Wellenlänge des sichbaren Lichts, Hue).1,2 Diese beiden Neuerungen erlauben eine treffsichere Einschätzung der Grundfarbe eines natürlichen Zahnes (Referenzzahn) und die labortechnische Nachahmung seiner natürlichen, farbgebenden Strukturen.11 Erfolgt nebst der visuellen Farbeinschätzung ergänzend eine digitale Farbmessung, so ist - insbesondere bei der Erkennung der Grundfarbe - eine weitere Verbesserung zu erwarten.12 Qualitative Beschreibungen zur subjektiven Farberkennung eines natürlichen Zahnes und zu seiner zahntechnischen Nachahmung in Keramik finden sich häufig in Fachzeitschriften und Publikationen. Mit digitalen Zahnfarben-Messgeräten, die nebst dem Farbcode der Farbskala auch exakte, farbmetrische Werte wiedergeben, lassen sich solche Arbeitsprozesse quantitativ und objektiv protokollieren. Reportagen über diese Art der kontrollierten Farbbestimmung und Farbgebung sind in der Literatur selten anzutreffen, was angesichts der Vielzahl der angebotenen Zahnfarben-Messgeräte und Dentalkeramik-Systeme verwundert. In der vorliegenden Arbeit wird unter genormten Bedingungen der Einfluss der einzelnen Keramikschichten auf die Farbwahrnehmung vermessen und beschrieben.Mit einem Spektrofotometer wird die Entstehung der Grundfarbe verfolgt, wie sie sich aus der Zusammensetzung der diversen Keramikschichten ergibt. Als keramisches System wurden die InfiltrationskeramikVita In-CeramAlumina und die Verblendkeramik VitaVM7 gewählt. Als Messgeräte kamen MHTSpectroShade und Vita Easyshade zur Anwendung.
Schlagwörter: In-Ceram, Vollkeramik, Verblendkeramik, Vita VM7, Zahnfarben, digitale Farbmessung