Seiten: 75-78, Sprache: DeutschHassel, AlexanderDie Bestimmung der richtigen Zahnfarbe stellt einen der komplexesten klinischen Schritte in der Zahnheilkunde dar, bislang häufig ohne sicheres Ergebnis, oft kein "predictable result". Dies hat vielfältige Ursachen. Ein wichtiger Punkt ist, dass Farbe eine subjektive Empfindung ist, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein kann. Insbesondere sind der wahrgenommene Farbunterschied und seine Beurteilung unterschiedlich. Dies bedeutet für den zahnheilkundlichen Bereich, dass die Empfindung, ob die reproduzierte Farbe in gewissen Grenzen ein gutes Match zum Vergleichszahn ist oder nicht, von Betrachter zu Betrachter variiert. Hinzu kommt, dass ein Zahn oft nicht nur eine Farbe hat, sondern viele Farben aufweisen kann, von mehr oder weniger transparenten Arealen noch gar nicht gesprochen. Zudem ist die Prozesskette von der Farbnahme, über die Farbkommunikation bis hin zur Farbreproduktion sehr lang, mit vielen Zwischenschritten, die alle Einfluss auf das Endergebnis nehmen. Hier sollte man auch immer im Auge behalten, dass mit den üblichen Farbmustervorlagen nur eine begrenzte Anzahl an Farben zur Verfügung steht. Es kann durchaus sein, dass ein Patient eine Zahnfarbe hat, die schlicht nicht für eine gute Reproduktion zur Verfügung steht. Im klinischen Alltag wird die Zahnfarbe eher als ein schneller, oftmals abschließender Behandlungsschritt durchgeführt oder in einigen Fällen auch ganz vergessen, dies resultiert dann häufig in A3 oder A3,5. Bei größeren Arbeiten ist oft der Zahntechniker zugegen, um selbst die Farbe zu bestimmen. Dieser Artikel will ein einfaches und sicheres Konzept zur Farbnahme durch den Zahnarzt selbst aufzeigen.