Orale MedizinSeiten: 310-318, Sprache: DeutschBornstein, Michael M. / Suter, Valérie G. A.Eine standardisierte klinische Untersuchung bei Patienten mit oralmedizinischen Fragestellungen ist ein unabdingbares Element in der Diagnostik. Man sollte sich dabei nicht nur auf die vom Patienten angegebene intraorale Lokalisation beschränken, sondern immer die gesamte Mundhöhle, die Perioralregion und ggf. weitere Körperstellen einbeziehen. Nach wie vor ist die Inspektion mit den Augen ohne spezielle Hilfsmittel die wichtigste klinische Untersuchungsmethode. Um methodisch vorzugehen und effizient zu sein, ist es sinnvoll, sich eine bestimmte Reihenfolge der Untersuchung anzugewöhnen und diese dann routinemäßig bei jeder Befunderhebung so durchzuführen. Man spricht hier auch vom sogenannten opportunistischen Screening. Aber nur wer weiß, wie eine gesunde Schleimhaut aussieht, ist auch in der Lage, diskrete Veränderungen wahrzunehmen. Die standardisierte intraorale Inspektion sollte grundsätzlich von außen nach innen erfolgen, wobei am Anfang der Untersuchung die Betrachtung des Gesichts und der perioralen Region steht. Mit einer systematischen Befundaufnahme ist es beim Vorliegen einer Mukosaläsion in der Regel möglich, eine einfache Zuordnung zu bestimmten Hauptgruppen von Mundschleimhautveränderungen vorzunehmen.
Schlagwörter: Oralmedizin, oralmedizinische Diagnostik, intraorale Untersuchung, Mundschleimhautveränderungen, Mukosaläsionen