ProthetikSeiten: 266-275, Sprache: DeutschWenz, Hans-Jürgen / Schreiber, ThomasObwohl sich die Genauigkeit und die Indikationsbreite der digitalen Abformung beständig weiterentwickeln, ist die konventionelle, analoge Abformung weiterhin ein zentraler Bestandteil in der zahnärztlichen Praxis, und das wird – auch unter ökonomischen Aspekten – noch viele Jahre lang so bleiben. Gerade die Auseinandersetzung mit der digitalen Technik hat nochmals verdeutlicht, dass für die korrekte und präzise Erfassung einer Präparation diese vollständig und nicht kontaminiert dargestellt werden muss. Das unterstreicht die große Bedeutung der parodontalen Vorbehandlung und des Gewebsmanagements im Rahmen des klinischen Prozesses der Abformung. Elastomere Abformmaterialien wie A-Silikone und Polyether erfüllen alle notwendigen Anforderungen, unterscheiden sich aber im Detail, was bei ihrem Einsatz zu berücksichtigen ist. Diese Unterschiede zeigen sich auch bei der Kompatibilität zu blutstillenden Mitteln, welche bei Polyether einen deutlichen Einfluss auf die Abbindung im Kontaktbereich haben. Meist wird in der Literatur zum Thema Abformung eine bestimmte Technik als überlegen eingestuft. Für die Autoren des vorliegenden Beitrags stehen die Doppelmisch- und die Korrekturabformung als die am weitesten verbreiteten Techniken in der klinischen Anwendung gleichberechtigt nebeneinander, wobei es indikationsspezifische Vorteile für beide Verfahren gibt. Wichtig ist, die jeweilige Technik konsequent – unter Kenntnis ihrer Vor- und Nachteile – auszuführen. Der Beitrag soll dafür Hinweise geben, kann allerdings wegen des begrenzten Platzes nicht auf alle Aspekte eingehen.
Schlagwörter: Doppelmischabformung, Korrekturabformung, Abformmaterialien, Retraktionsfäden, Blutstillung