Orale MedizinSeiten: 66-76, Sprache: DeutschSchriber, Martina / Feldmeyer, Laurence / Suter, Valérie G. A.Klassifikation, Diagnostik, Differenzialdiagnose und TherapieSchleimhautpigmentationen sind häufig vorkommende, mehrheitlich harmlose Effloreszenzen, welche als gleichmäßig oder diffus begrenzte braune, blaue und/oder schwarze Flecken imponieren. Die Unterscheidung zwischen endogenen und exogenen, lokalen oder systemisch bedingten Pigmentationen kann anhand der Anamnese, des klinischen Erscheinungsbildes, eventuell einer Biopsie und bei systemisch bedingten Pigmentationen eines Blutbildes erfolgen. Die Differenzialdiagnostik ist bei pigmentierten Flecken wichtig, weil sonst die Gefahr besteht, dass ein intraorales malignes Melanom nicht erkannt wird. Sollten sich bei der klinischen Beurteilung einer Pigmentation auch nur geringste Zweifel ergeben, ist eine Biopsie mit nachfolgender histopathologischer Untersuchung angezeigt. Dies gilt insbesondere bei schnellem Wachstum, Lokalisation am Gaumen, ungleichmäßiger Pigmentierung und Begrenzung sowie inhomogener Oberflächentextur. Nach der Beseitigung systemischer Ursachen oder lokaler Reizfaktoren bilden sich die Pigmentationen in der Mehrzahl der Fälle zurück. Oft ist auch gar keine Behandlung notwendig oder eine Entfernung nur angemessen, wenn der betroffene Patient dies aus ästhetischen Gründen wünscht.
Schlagwörter: Melanotische Flecken, Pigmentationen, Schleimhautpigmentationen, Effloreszenzen, malignes Melanom, Biopsie