KieferorthopädieSeiten: 688-695, Sprache: DeutschFinke, Hannah / Magunia, Ines Maria / Bechtold, Till Edward / Kümmerle-Deschner, Jasmin / Koos, BerndDie juvenile idiopathische Arthritis (JIA) hat aufgrund der häufigen Beteiligung der Kiefergelenke einen hohen Stellenwert für Zahnärzte und Kieferorthopäden. Infolge der Beeinflussung der Wachstumsvorgänge im Gelenk und degenerativer Veränderungen kann es zu Fehlentwicklungen kommen, deren Ausmaß durch eine suffiziente interdisziplinäre Therapie möglichst gering zu halten ist. Um eine frühzeitige Diagnosestellung zu ermöglichen, wurden international gültige Empfehlungen für die Anamnese und das Screening erarbeitet. Zur Sicherung der Diagnose sind neben anamnestischen Angaben und der klinischen Untersuchung auch bildgebende Verfahren wie z. B. die Magnetresonanztomographie notwendig. Die Hauptdiagnose, die Therapieleitung und die medikamentöse Behandlung der JIA liegen in den Händen der Kinderrheumatologen. Letztere werden im Hinblick auf die Kiefergelenkbeteiligung von Kieferorthopäden und Physiotherapeuten unterstützt, um durch die funktionelle Rehabilitation eine Normalisierung der Gesichtsschädelentwicklung zu erreichen und zu erhalten. Dies erfordert eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit.
Schlagwörter: Juvenile idiopathische Arthritis (JIA), Kiefergelenk, Gesichtsschädelwachstum, kraniofaziale Fehlbildungen