OralchirurgieSeiten: 711-721, Sprache: DeutschSuter, Valérie G. A. / Reichart, Peter A. / Warnakulasuriya, Saman / Altermatt, Hans Jörg / Bornstein, Michael M.Diagnostik, Therapie und klinische Relevanz einer häufigen oralen VeränderungReizbedingte fibröse Hyperplasien gehören zu den häufigsten gutartigen intraoralen Weichgewebsveränderungen, während echte, autonom wachsende Fibrome seltener sind. Klinisch manifestieren sie sich als rund-ovale oder längliche, gestielt oder breitbasig aufliegende, weiche oder derbe Gewebemassen. Sie finden sich typischerweise in den Schleimhautbereichen, welche besonders traumatischen Reizen ausgesetzt sind (z. B. das Planum buccale, die Zungenränder oder das Vestibulum oris bei Prothesenträgern). Durch sorgfältige Inspektion und Palpation der intraoralen Schleimhaut werden fibröse Hyperplasien bzw. Fibrome erkannt. Die charakteristischen klinischen Merkmale schränken Differenzialdiagnosen ein. Die Diagnose beruht auf der typischen Histomorphologie mit Verhornungstendenz des bedeckenden Plattenepithels und fokaler Vermehrung des kollagenfaserreichen subepithelialen Stromas. Die Exzisionsbiopsie mit dem Skalpell oder dem CO2-Laser stellt die Therapie der Wahl dar und erlaubt gleichzeitig eine Diagnosesicherung mittels histopathologischer Untersuchung. Der Einsatz von Elektrotom und anderen Lasertypen (Dioden, Er:YAG, Nd:YAG, KPT) ist mit klinischen Nachteilen verbunden, und/oder die Methoden sind ungenügend wissenschaftlich dokumentiert. Weiter gehört die Eliminierung eines vorhandenen Reizfaktors zur Therapie und insbesondere zur Rezidivprophylaxe.
Schlagwörter: Fibröse Hyperplasie, Fibrom, Reizfibrom, Exzision, CO2-Laser